Steckbrief
Höhenprofil
3 Tage Haßberge: Burgruinen, Wald und Weite
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Romantisch verfallene Burgen und schön renovierte Schlösser, Ortschaften mit Fachwerkfassaden wie aus dem Bilderbuch und dazwischen ein Weg mit Wald, viel Wald, aber auch Wiesen und Äckern, die sich kleinteilig über das wellige Land legen – im äußersten Nordwesten des VGN-Raumes eröffnet der Naturpark Haßberge einen Reichtum an Facetten, die wir gerne näher kennenlernen.
Liebe Wanderfreundinnen und Wanderfreunde,
von Ebern an der Baunach nach Zeil am Main führt unsere Dreitagestour durch eine dünn besiedelte, landwirtschaftlich geprägte Mittelgebirgsregion mit eigenem Charakter.
Nördlich von Ebern sind weitläufige, zerklüftete Felslandschaften zu finden, wie sie im Mittelalter gern für den Bau von Burgen genutzt wurden. Rotenhan wurde sogar aus dem Felsen herausgehauen. Der Aufstieg zu dieser Ruine ist der steilste, aber kürzeste auf der ganzen Tour. Zur Ruine Raueneck ist er länger, doch moderater.
Wenn es vor allem auf den ersten beiden Etappen auch mal lange Strecken durch Wald geht, kommen immer wieder Höhepunkte mit überwältigenden Aussichten wie Ruine Raueneck (430 m). Von der nahezu höchsten Erhebung der Haßberge herab gewährt Ruine Bramberg aus 495 m einen Maximalradius bis in die Rhön und zum Thüringer Wald hin.
Eine sagenhafte Sicht hat man auch von der Höhe hinter Eyrichshof, aber auch wenn man nach dem Landschaftspark Bettenburg aus dem Wald tritt und vom Haßbergtrauf hinunter auf Hofheim und das Gäubodenland schaut. Und dann natürlich zwischen Hofheim und Zeil, wo immer wieder kleinere Anstiege und wunderbar weite Ausblicke sicher sind: auf die Haßberge im Osten, aufs Hofheimer Becken im Westen und auf den Steigerwald im Süden.
Meist gut ausgeschildert warten breite Waldwege und gepflegte Pfade in einem sehr ursprünglichen und naturbelassenen Terrain. Der Burgen- und Schlösserweg begleitet das Anfangs- und das Endstück dieser Wanderung, dazwischen liegen einige Kilometer auf dem Wallfahrerweg.
Unterwegs begegnet einem kaum jemand und auch der Besucheransturm in den wenigen Orten hält sich – bis auf Weinfeste – in Grenzen. Wer sich aktiv erholen und mal so richtig abschalten möchte, wird diesen Weg lieben.
Neben etwas Kondition sollte man allerdings auch ein bisschen mentale Stärke mitbringen, denn zwischen Ebern und Hofheim liegt nur Jesserndorf als Verpflegungs- und Übernachtungsstation. Was bedeutet, für zwei Tage Essen und vor allem Trinken mitzunehmen. An einigen Aussichtspunkten sind Tisch-und-Bank-Garnituren anzutreffen, sodass man hier gut und gern pausieren kann. Den Rastplatz mit der spektakulärsten Aussicht besitzt zweifellos Ruine Raueneck.
Am dritten Tag lebt man dann wie Gott in Frankreich. Nach Hofheim lassen sich Unfinden, Königsberg und Zeil als Gastro-Ziele anpeilen.
Im vorliegenden Wanderführer sind die drei Tour-Etappen mit 14 km, 21,2 km und 27 km detailliert in Wort und Bild beschrieben und mit Karten illustriert. Im Anhang finden Sie noch allerlei Wissenswertes über Orte und Landschaften sowie ein Gastronomie-Verzeichnis mit Übernachtungsmöglichkeiten.
Die wichtigsten Bausteine zur Planung und Realisierung dieser VGN-Wanderung haben wir also für Sie zusammengestellt. Lediglich die An- und Abfahrtszeiten der von Ihnen gewünschten Verbindungen brauchen Sie noch und die lassen sich am besten im Internet besorgen unter www.vgn.de/fahrplan.Die GPS-Daten können Sie sich ebenfalls aufs Handy laden.
Auf diese Weise vorbereitet, kann eigentlich nix mehr schiefgehen und Sie sind gerüstet für eine nicht alltägliche Tour mit interessanten Erlebnissen und Erfahrungen.
Viel Spaß wünscht Ihr VGN !
Ebern - Jesserndorf (14 km)
Ebern – Judenfriedhof – Ruine Rotenhan – Schloss Eyrichshof – Ruine Raueneck – Mariengrotte – Jesserndorf
Waldeinsamkeit und Weitblick, ein abgelegener Judenfriedhof und die stille Mariengrotte, mit Rotenhan und Raueneck die Ruinen von zwei Burgen, die von oben herab das Land kontrollierten, Schloss Eyrichshof als Ausdruck von Repräsentationswillen und die malerischen Fachwerkzentren von Ebern und Jesserndorf, dem Startund Endpunkt des ersten Tages, kennzeichnen diese Etappe.
Nach dem Sightseeing in Ebern gehts steil hoch zum Judenfriedhof und weiter rauf zur Ruine Rotenhan. Dann runter in den Baunachgrund zum Schloss Eyrichshof. Wieder leicht hoch auf einen wunderbaren Höhenweg mit Weitblick bis Altenstein. Zur Ruine Raueneck eher moderat hinauf, abwärts ist allerdings ein steiler, rutschiger Steig zu bewältigen, doch nur ein kurzes Stück. Zur Mariengrotte erst Forststraße, dann schmaler schöner Waldpfad mit kleinen und großen Steinbrocken und Kratern. Hernach schließlich abwärts und vom Waldrand aus hinauf nach Jesserndorf.
Mit das Wichtigste: Bitte unbedingt Proviant einpacken! An strategisch wichtigen Punkten sind Tisch-und-Bank-Ensembles aufgestellt, so bei der Ruine Rotenhan und auf dem Rastplatz, an dem wir nach dem Abstieg von der Ruine Raueneck vorbeikommen. Als Top-Platz mit der besten Aussicht lädt natürlich die Sitzgarnitur auf der Ruine Raueneck zum Verweilen ein.
Markierung: Schon ab Ebern ist bestens markiert mit dem grünen Turm des Burgen- und Schlösserwegs, von der Mariengrotte aus laufen wir ohne Markierung das kurze Stück bis Jesserndorf.
Wenn wir in Ebern aus dem Zug steigen, wenden wir uns nach links und gehen zum Bahnübergang. Hier rechts und auf der Georg-Nadler-Straße direkt in die Häfnergasse. Mit ihr runter bis Klein-Nürnberg. Da rechts und am Grauturm vorbei zum Marktplatz.
Ebern – Perle im Baunachtal
Erst die historischen Kellerhäuser und dann noch die Fachwerk- und Barockfassaden um den Marktplatz mit Rathaus, Kirche und Brunnen – ein famoser Auftakt unserer Tour.
Am Marktplatz hinunter in die Spitaltorstraße. Unten rechts in die Kapellenstraße, vorbei an St. Elisabeth und aufwärts zum Kreisverkehr. Hier treffen wir auf unsere Markierung, den Burgen- und Schlösserweg mit seinem grünen Turm. Mit ihm geradewegs in die Bahnhofstraße, die uns zum Friedhof mit seiner pompösen Kapelle und zum zweiten Kreisverkehr bringt und weiter geradeaus stadtauswärts.
Vor der Tankstelle mit unserem grünen Turm rechts zum Fabrikgelände, kurz links und mit dem Schild „Judenfriedhof 700 m“ sofort rechts. Am Industrieareal entlang, zunächst leicht aufwärts. Hinweise auf Friedhof und Rotenhan, unsere nächsten Ziele. Nach Tor 10 dann auf Schotterweg in den Wald. Aufwärts, steil. Plötzlich links der Friedhof.
Judenfriedhof seit 1633
2.900 Menschen aus Ebern und elf Dörfern der Umgebung wurden hier begraben, der letzte vor mehr als 100 Jahren. Insgesamt 1.096 Grabsteine sind noch vorhanden.
Es geht weiter und höher, manchmal etwas steiler. Wenn der Forstweg nach rechts abknickt, schicken uns der grüne Turm und ein VGN-Logo nach links leicht abwärts auf den schmalen Graspfad. Der windet sich in sanften Auf- und Abbewegungen durch den Wald. An einer Schlucht über die Holzbrücke und im Linksbogen weiter.
Jetzt mal flacher dahin, dann wieder moderates Auf und Ab. Der Weg wird breiter. Linker Hand ein Zaun, der Holzstapel und lichten Kiefernbestand sichert.
Gut markiert. Geschotterter Weg. Schließlich die ersten Häuser des Ortes Rotenhan. Etwas abwärts an den umzäunten Gärten vorbei.
Dann unübersehbar ein Pfosten mit einer ganzen Reihe von Schildern neben einer Gartenzaunecke. Hier weist unser Burgen- und Schlösserweg nach links: Schloss Eyrichshof ist 500 m, Ruine Raueneck 4,5 km entfernt. Wer sich Ruine Rotenhan nicht gönnen will, steigt gleich hier hinunter.
Wir wollen aber durchaus zuerst diese Ruine besichtigen. Deshalb laufen wir noch 10 m weiter auf unserem Schotterweg geradeaus, um dann den schmalen Pfad nach rechts hoch zu nehmen. Der schlängelt sich etwa 300 m durch den Forst und spuckt uns dann auf der Autostraße aus, welche die Orte Rotenhan und Kurzewind verbindet.
Etwa 100 m weiter oben sehen wir schon einen Rastplatz mit Infotafeln. Also über die Straße und links zur Ruine.
Noch ganz Felsenburg: Ruine Rotenhan
Unglaublich mühsam muss es gewesen sein, eine ganze Burg wie diese aus dem Felsen herauszuhauen. Umso trutziger das Ergebnis.
Nachdem wir diese einzigartige Felsenburg ausführlich bestaunt und eine kleine Rast eingelegt haben, schultern wir unsere Rucksäcke und machen uns an den Abstieg.
Denselben Weg zurück zur Forststraße, wieder die 10 m hoch zum Schilderpfosten neben der Gartenzaunecke und rechts runter.
Nach dem steilen, schmalen Grasweg zwischen den Zäunen haben wir wieder Asphalt unter den Stiefeln. Wir schlendern über den kleinen Platz runter zum querenden Rotenhanweg. Hier links, an Friedhof und Friedhofskapelle vorüber bis zum Ende. Da auf die Kellerhausstraße rechts runter und einfach geradeaus am Rand von Rotenhan mit seinen sehr gepflegten Gärten und der riesigen alten Eiche.
Schloss Eyrichshof ist schon von oben an seinem markanten Giebelaufbau zu erkennen. Genau darauf steuern wir zu. Unten, am Stoppschild in Eyrichshof, geht es später rechts zur Fortsetzung unserer Tour auf die Juliusallee.
Doch zuerst nehmen wir den Schlosshof in Augenschein. Also einfach über die Straße und durch das Tor in den weitläufigen Innenhof.
Repräsentativer Rahmen für Feste: Schloss Eyrichshof
Aus dem 16. Jh. stammt der aufwendig renovierte Renaissancebau, den die Familie von Rotenhan für Feiern aller Art vermietet.
Wenn wir uns wieder losgerissen haben, aus dem Tor und links. Hinter den gelb gestrichenen Wirtschaftsgebäuden schickt uns der grüne Turm noch vor dem Bushalt nach links. Unser nächstes Ziel, Ruine Raueneck, wird mit 4,5 km avisiert. Zwischen der Schlossmauer und einer Reihe alter Eichen spazieren wir auf den Wald zu.
Nachdem der Mühlbach überquert ist, zeigt sich ein planquadratmäßig gepflanzter Bestand an schlanken Bäumen. Dazwischen entfaltet Springkraut mancherorts fast flächendeckend von hellpink bis dunkelviolett gefärbte Blüten.
Wir queren die Baunach und sehen uns einem mannshohen Tunnel unter der B 279 gegenüber. Da müssen wir durch. 5 m dahinter dann auf den Betonstufen links hoch und rechts weiter.
Nun am Zaun entlang, erst geradeaus leicht aufwärts, dann auf den Schotterweg rechts herum. Bester Weitblick auf die rollenden Hügel nach Süden. Bis zum Ende des Zauns weiter sanft nach oben. Offensichtlich gehen wir um ein Waldstück mit Weiden und Weihern herum. Am Solitärbaum schließlich auf der Höhe angelangt, signalisiert unser grüner Turm: nach links.
Jetzt laufen wir ganz oben und schauen auf das wellige Land. Aus dem Norden grüßt Altenstein von seinem Hügel herüber. Im Osten muss die Ruine Rotenhan irgendwo am bewaldeten Felsen stehen. Und aus Ebern ist ein Zugpfiff zu vernehmen: Diese Bahn fährt wohl ohne uns ab.
Vor uns freies Feld und Panorama-Bank. Auf den blautannengesäumten Wald zu. Doch wir betreten ihn nicht, sondern schwenken nach links ab zum Jägerstand. An ihm und einer vernachlässigten Streuobstwiese vorbei, leicht abwärts und zum nächsten Querweg.
Auf seinem Pflaster gehen wir rechts aufwärts, passieren eine Bilderbuch-Baumreihe und betrachten dabei eine Bilderbuch-Landschaft, die zu jeder Jahreszeit ihren Reiz hat. Ohne Nachdenken nur geradeaus und genießen.
Eingerahmt von kleinen, auf ihren Hügelkuppen haftenden Waldstücken spitzt von links unten herauf der schlanke Turm der Unterpreppacher Kirche. Getragen von solchen Impressionen lustwandeln wir einige Zeit so dahin. Rechter Hand wieder der Altenstein-Fernblick.
An einer Gabelung dann links zum Wald hin. Geradeaus über die Kreuzung mit Fuß- und Radweg-Infos und dem Hinweis „Ruine Raueneck 2 km“. Bis dorthin wird der Weg tendenziell bergauf durch den Forst führen und so intensiv markiert sein wie sonst nirgends.
Im Wald an der ersten Gabelung rechts. Auch an der zweiten, etwas größeren Gabelung rechts. An der nächsten Gabelung dann links rauf. Und am folgenden Querweg rechts.
Nach längerem Anstieg noch mal links. Herz und Kreislauf bleiben in Schwung. An der nächsten Gabelung wieder links. Das nächste links abgehende Wegelchen können wir getrost ignorieren.
Wir marschieren einfach unbeirrt schnurgerade auf unsere Ruine zu. Was der
Sendemast wohl so weitergeben mag?
Unversehens sind wir da. Ruine Raueneck. Vor der Brücke führt unser Burgenund Schlösserweg rechts runter, doch den heben wir uns für später auf. Schließlich haben wir den Anstieg nicht umsonst gemeistert und wollen natürlich das alte Gemäuer anschauen und den Rastplatz mit der allseits besten Aussicht ausgiebig zur Stärkung nutzen.
Schon immer versteckt und schwer zugänglich: Ruine Raueneck Ganz oben auf einem Felssporn des Haubeberges stand die Burg, die wahrscheinlich die von Burg Bramberg vertriebenen „Raubritter“ erbauten.
Vom Ruinen-Rundgang kommend, steigen wir nach der Burgbrücke links hinunter in den Wald. Ziel: Mariengrotte in 3,5 km, Zeichen: immer noch der grüne Turm.
Es wird jetzt so richtig gebirgig, deshalb bitte Vorsicht beim Abstieg! Felsig und lehmig, wurzelig und rutschig gehts immerzu abwärts. Am Fuße der Burg schauen wir am Feenbrunnen vorbei und erfahren, wie sich ein zartes Wesen zum zornigen Racheengel wandeln kann.
Kurz darauf sind diverse Markierungen an einem Baum auszumachen. Unser Burgen- und Schlösserweg scheint geradeaus weiter zu führen. Doch bitte nicht täuschen lassen, das betrifft nur den roten Turm. Der grüne dirigiert uns nach rechts! Also an dem mächtigen Baumstumpf abwärts.
Nach einiger Zeit gelangen wir zu einer großen Wiese mit Jägerstand. Während unser Blick noch an den Hügeln nah und fern hängt, wenden wir uns auf dem Querweg nach rechts. Am Waldsaum entlang und geradeaus über die Kreuzung.
Wieder Wald. Der schüttere Baumbestand zur Linken gibt den Blick durch die Stämme frei über die hügeligen Felder. Relativ ebener Forstweg.
Bevor wir die Autostraße erreichen, tauchen wir kurz aus dem Wald auf. Links freies Feld mit schönem Blick über Busch- und Baumgruppen. Da unten liegt Vorbach.
Wir wechseln schräg über die Kreisstraße zum Rastplatz Raueneck, der nicht nur motorisierten Ruinenbesuchern als Stützpunkt dient, sondern auch Wanderern, die ebenso wie wir noch ein paar Tageskilometer vor sich haben.
Sofort umfängt uns wieder kühles Grün, denn wir gehen rechts mit Zielangabe „Mariengrotte 2,5 km“.
Im Wald gleich an der Gabelung links aufwärts. Nicht sehr viel später rechts rauf. Geradeaus, wenn der Weg nach links abknickt, aber bei der nächsten Gelegenheit mit unserem grünen Turm links hoch.
Es folgt ein langes, erholsames Streckenstück. Ohne Verzweigungen bewegen wir uns vorwärts durch den Forst, in dem Laubund Nadelbäume abwechslungsreich gemixt sind.
Auch am XXL-Jägerstand, der das Wild mit leckeren Getreidefuttereien anlockt, geradewegs weiter und ins Gestrüpp.
Erstaunt lassen wir uns von der üppigen Markierung verwöhnen. Allein an einem abrupten Linksschwenk signalisieren gleich drei Markierungsbäume in geringem Abstand den richtigen Weg. Damit das unmittelbar folgende Rechtsmanöver gelingt, gibt es zusätzliche Hinweise.
Etwas später wenden wir uns nach rechts. Von da an wird unsere Tour wieder etwas gebirgiger. Wir stapfen auf dem ganz gut bezeichneten Pfad durch den dichten Wald und betrachten mittlere Krater, große und kleine Felsen, bemooste Brocken und Steine, umgestürzte Bäume und Stümpfe in allen Stadien des Verfalls.
Ein Auf und Ab in kleineren und größeren Schlingen. Einmal müssen wir an den größeren bemoosten Steinen rechts hoch und mit dem grünen Turm kurvig wieder runter.
Wenn die herumliegenden Steine, die gut zu den berühmten Jesserndorfer Heilsteinen gehören könnten, etwas größer und zahlreicher werden, sind wir da: Unter uns liegt die Mariengrotte. Der Glockenturm ist als Erstes auszumachen. Vorsichtig steigen wir hinab und stehen vor den Zeichen der Andacht.
Ziel der Volksfrömmigkeit: Mariengrotte
Kerzen brennen vor dem Marienschrein wie auch am Herrgottswinkel.
Von der Grotte aus geht es nur noch abwärts. Ohne unseren Turm wandern wir links hinunter nach Jesserndorf. Manchmal ist es steiler, meistens weniger steil. Irgendwann haben wir lose Steine unter den Sohlen. Und irgendwann queren wir eine Forststraße. Einfach immer abwärts und rechts halten. Der Autolärm wird stärker.
Schließlich raus aus dem Wald. Gegenüber ist Jesserndorf zu sehen. Über die kleine Brücke am Jesserndorfer Bach laufen wir bis zur Staatsstraße 2278 und überqueren sie vorsichtig. Dann die Straße aufwärts nach Jesserndorf und auf der Lothar-Dietz-Straße hinein in den Ort. Nicht zu verfehlen rechts unten: der Dorfplatz als Endpunkt der heutigen Tour.
Jesserndorf – Hofheim (21,2 km)
Jesserndorf – Bramberg – Ruine Bramberg – Hohnhausen – Manau – Landschaftspark Bettenburg – Hofheim i.UFr.
Wunderbare Wälder mit knorrigen alten Eichen und schlanken Föhren, dem fröhlichen Grün der Buchen und den weißen Akzenten der Birkenstämme – auf den ausgedehnten Waldpassagen sind wir größtenteils allein mit uns und der Natur. Lediglich im Umfeld der spektakulären Ruine Bramberg sind sichtbar Nicht-Wanderer unterwegs, die meisten vom nahen Parkplatz aus.
Von Jesserndorf aus laufen wir zunächst auf kaum befahrenem Asphalt mit freiem Blick über die Hügel in die schmucke Ortschaft Bramberg. Danach in den Wald und hinauf zur Ruine auf fast 500 m Höhe. Zurück dann auf der Landstraße hinunter nach Hohnhausen. Im Forst dahinter beginnt eine schnurgerade, plane Wallfahrerstraße, die auch jenseits der B 303 kaum Schwankungen aufweist.
Vor Manau unmerklich abwärts, über die Felder und die Landstraße in den Landschaftspark Bettenburg mit seinen im Wald verstreuten Sehenswürdigkeiten. Am Ende des Waldes erwarten uns beste Aussichten nach Süden und Westen und nach einem leicht welligen Ab stiefeln wir flach dahin nach Hofheim, dem Ziel der zweiten Etappe.
Bitte keinesfalls vergessen: Pausensnack und vor allem Getränke! Wenn die Müsli-Ration vom Vortag schon aufgezehrt und alles Flüssige ausgetrunken ist, bietet das kleine Lebensmittelgeschäft in der Lothar-Dietz-Straße eine letzte Möglichkeit, sich einzudecken. Es gilt, die Durststrecke von Jesserndorf bis Hofheim zu meistern, was gerade an heißen Sommertagen eine Herausforderung sein kann.
Markierung: ab Jesserndorf ohne Zeichen bis in den Ort Bramberg, von da an mit dem Burgen- und Schlösserweg zur Ruine Bramberg und weiter bis Hohnhausen. Danach auf den Wallfahrerweg Ebern – Kreuzberg/Rhön. Der ist selten genug mit einem etwas undeutlichen „K“ für Kreuzberg gekennzeichnet und fusioniert nach der B 303-Überquerung ein Stück mit dem Rennweg. Dieser Wallfahrerweg führt uns an Manau vorbei durch den Landschaftspark Bettenburg. Nach dem Wald, wo auch ein Abstecher nach Eichelsdorf möglich wäre, ohne Markierung nach Hofheim.
Vom Dorfplatz in Jesserndorf gehen wir zuerst aufwärts und links in die Lothar-Dietz-Straße, wo die Kirche St. Antonius der Einsiedler steht, und aus dem Ort heraus. Gleich nach den letzten Häusern entfalten sich die sanftesten Wellen. Rechter Hand modelliert ein riesiger Solarzellenpark die weiche Hügelkuppe nach. Linker Hand die Naturpark-Schutzzone.
Ohne Markierung laufen wir auf der verkehrsarmen Landstraße in leichtem Auf und Ab. Irgendwann über ein Brücklein, das sich nur durch eine einzige Reihe alter Sandsteine bemerkbar macht. Dann rauf zur Kreuzung und vorsichtig über die Staatsstraße 2278.
Runter nach Bramberg und links in die Bramberger Hauptstraße, der wir bis zum Ortsende folgen. Wir biegen mit ihr rechts ab und bewundern den Bildstock und die Scheune mit dem bemerkenswert gestalteten Tor. Insgesamt ein sehr gepflegter Ort.
Wenn sich die Straße dann gabelt, links halten. Über eine Kreuzung. Von oben grüßt St. Wendelin. An der zweiten Gabelung bei den Kellern trotz diverser Markierungen auf der Hauptstraße rechts runter in den Talgrund.
Unterwegs bestätigt unser grüner Turm, dass wir auf dem besten Weg sind.
Vorbei am großen Stall, über den Albersdorfer Mühlbach und über die Kreisstraße. Gegenüber empfängt uns reiche Markierung. Wir wollen natürlich zur Ruine.
Zwischen Gehöft und Maria-Votivschrein steil bergauf. Bei Birke, Bank und Stein geradeaus weiter auf den Wiesenweg und hoch zum Wald.
Hier immer dem Zeichen nach. Im Wald erst mal ein paar Meter geradeaus, dann rechts aufwärts. Doch Obacht: Nach ein paar Schritten zweigt ein kleiner Pfad nach links ab und entlässt uns gleich auf eine geschotterte Forststraße. Zur Ruine Bramberg haben wir nach links 2,8 km.
Nun etwas längere Zeit dahin. Erst eben, dann kurvig, dann kurvig und wellig zugleich. Schneidig voran unter lauschigem Laub.
An der Gabelung rechts halten. Schließlich die Kreisstraße. Nach Hohnhausen wollen wir erst später.
Zuerst gehen wir geradeaus über die Straße auf den Wanderparkplatz mit Infotafel und Rastplatz und starten zu den letzten 700 m hinauf zur Ruine Bramberg, die man keinesfalls verfehlen kann. Einfach den Forstweg lang.
Die Höchste: Ruine Bramberg auf fast 500 m
Diese Burg bauten sich die Würzburger Fürstbischöfe anstelle der rühmittelalterlichen, die den Rittern von Bramberg gehört hatte.
Nach dem Fotoshooting wieder über den Parkplatz zurück und auf der wenig befahrenen Kreisstraße links nach Hohnhausen. Abwärts.
Kaum sind wir aus dem Wald, bietet sich schon wieder so ein herrlicher Ausblick.
Weiter unten beim Vorfahrtsschild auf die querende Autostraße nach links schwenken und gleich wieder rechts mit Radwegzeichen nach Hohnhausen hinein.
Im Ort immerzu links halten: An der vom Tisch-und-Bank-Dreieck eingefassten Kastanie links vorbei und mit der Hauptstraße im Linksbogen durchs Dorf. Erst am Abzweig via Haßfurt gehen wir nach rechts und aus dem Ort ohne Straßennamen heraus.
Jetzt heißt es Asphalt treten. Im Rückblick sagen wir der oben thronenden Ruine leise „Servus“. Linker Hand rollen die kleinen Geländewellen nur so dahin, rechts ragen die Felder bis in den Himmel.
Gleich am Waldanfang rechts aufwärts und nach etwa 100 m links in den Wald hinein. An der Gabelung am Waldspitz nehmen wir den rechten Weg. Es ist der Wallfahrerweg Ebern – Kreuzberg/Rhön. Der bietet uns eine lange, sehr, sehr gerade Strecke.
Nichts denken müssen, nur den einen Fuß vor den anderen setzen und die Gedanken dahin und und dorthin schweifen lassen: der passende Rahmen für eine laufende innere Einkehr.
Geraume Zeit später, an der Stelle mit Sitzbank, Ameisenhügel und einer einigermaßen zugewucherten Marienfigur, gesellt sich der Vierzehnheiligenweg von rechts zu uns.
Nach einer Lichtung wieder Wald, klar. Immer deutlicher ist Motorengeräusch auszumachen.
Wenn wir irgendwann auf die querende Straße stoßen, rechts und auf der Brücke über die B 303. Danach feiner Ausblick nach rechts hinüber, linker Hand weiterhin Wald.
Dann über die Kreisstraße HAS 46 und hin zu dem einladenden Rastplatz unter schattenspendenden alten Bäumen. Die Infotafel widmet sich hauptsächlich dem Rennweg, der an dieser Stelle auf unseren Wallfahrerweg trifft.
Wenn die letzten Äpfel, Müsli-Riegel und andere Energiespender gegessen sind, schultern wir wieder die Rucksäcke und peilen als Nächstes den Landschaftspark Bettenburg an. 4,4 km sind bis dahin avisiert.
Ohne viel davon zu bemerken, bewegen wir uns jetzt an der Oberkante eines Geländes, das steil nach Westen abfällt. 120 m unter uns liegt Goßmannsdorf, dahinter Hofheim.
Auf unserem Wallfahrerweg laufen wir einfach immerzu kerzengeradeaus und können dabei abschalten und uns auf bewusstes Atmen konzentrieren. Bei gleichmäßigem Schritt und Armschwung keine allzu schwere Übung.
Am Wegrand ein vorsorglich überdachter Stein zum Gedenken an die enormen Schäden, welche die Wirbelstürme Vivian und Wiebke 1990 in den Waldungen der Stadt Hofheim verursacht haben. Holzstapel, Mischwald, Aufforstung. Jägersteige säumen den Weg.
Irgendwann Stunden später erreichen wir eine Querstraße. Hier drehen wir links und sind im Nu im Freien. Vor uns hingebreitet: Manau.
Die nächste Straße rechts hinab und gleich nach dem Ortsanfang links auf die Straße Richtung Bettenburg. Dort möchten wir aber nicht hin, denn diese Vorzeigeburg der Haßberge ist in privater Hand, eine Besichtigung nicht möglich.
Also den nächsten Weg rechts runter. Dem Wallfahrerweg bleiben wir noch ein Stück weit treu, nehmen aber den Friedrich-Rückert-Weg mit. Über freies Feld bis zur HAS 40, da links und vor dem Wald zum Parkplatz nach rechts.
Am Waldrand bis zur Ecke, dann links in den Forst zum Wanderparkplatz und den Infotafeln zum Landschaftspark Bettenburg. Verschiedene Stationen wie die Totenkapelle und das Dichterhaus sind von unserem Weg aus schnell zu erreichen und ergänzen unser Lauf-Programm.
Romantik im Landschaftspark Bettenburg
Heute Naturdenkmal, um 1800 verklärendes Andenken an die Ritterzeit
An der Gabelung entscheiden wir uns für die rechte Zinke und den kerzengeraden Forstweg. Auf ihm gelangen wir schließlich zum Waldrand und treten durch eine Schranke hinaus in den sonnigen Nachmittag. Landschaft, Felder, Obst. Sieht alles ziemlich hügelig aus. Die Markierung sagt, dass wir ohne Markierung dastehen. Macht nix, wir finden Hofheim auch ohne.
In moderatem Bogen nach links zu den Bäumen, aufwärts und geradeaus über die Kreuzung. Landschaft vom Feinsten. Runter und auf die Biogasanlage zu.
Wer mag, kann von dieser Stelle aus einen Abstecher ins nahe Eichelsdorf machen und dort rasten oder sogar übernachten.
Eichelsdorf: Schloss vom Feinsten
Wo einst Wasser war, wachsen heute Blumen und Gemüse. Das frühere Wasserschloss, das 1713 zuletzt umgestaltet wurde, ist eine Augenweide.
Wir wollen jetzt aber lieber weiter. Deshalb biegen wir vor der Anlage links ab und wandern in weitem Linksbogen runter zu den Bäumen. Hier rechts.
Am Fuße des Weinbergs entlang, mit besten Aussichten nach rechts. Da liegen Hofheim und das Land.
Wenn wir komplett auf freiem Feld sind, geradeaus weiter, über die Kreuzung und auch jetzt geradeaus. Wir verlassen uns einfach auf unseren Instinkt und laufen mehr oder weniger geradeaus auf Hofheim zu. Zu allen Seiten wieder die hügelige Landschaft mit kleinteiliger Landwirtschaft.
In Hofheim am Ortsrand gehen wir geradeaus auf den Grasweg, der uns in leichtem Linksdrall bis zum Haßbergring bringt. Da rechts und an der nächsten Kreuzung kurz links. Jetzt nehmen wir nicht den Haßbergring abwärts, sondern schwenken ein auf den schmalen Fußgängerweg, unsere Abkürzung, rechts.
Hier runter, an der kleinen Grünanlage vorbei, über die Brücke, am Seniorenheim vorbei. Wir landen in der Straße An der Obermühle. An der Robert-Koch-Straße rechts und geradeaus vor bis zur Eichelsdorfer Straße. Dieser Hauptverkehrsader entlang links, am Kreisverkehr geradeaus und durchs Tor auf die Hauptstraße, an deren Ende links auf die Landgerichtsstraße.
Dann stehen wir glücklich mitten im Zentrum am Marktplatz und sind einfach nur angekommen.
Fachwerk über Fachwerk: Hofheim
Nicht umsonst liegt die Stadt an der Straße der Fachwerkromantik: Gasthäuser, Wohnhäuser, Tortürme – überall ist mit üppigem Fachwerk gebaut.
Hofheim – Zeil (27 km)
Hofheim i.UFr. – Goßmannsdorf – Unfinden – Königsberg i.Bay. – Prappach – Zeil a.M.
Viel Zickzack, einiges Drumherum und etliches Auf und Ab – das macht diesen dritten Wandertag besonders reizvoll. Er offeriert kaum Wald, dafür aber offene Landschaft mit kleinen Hügeln und dabei immer neue meilenweite Ausblicke. Mit der Sonne auf der Nase folgen wir unserem Weg nach Süden, ohne Sorge um die Verpflegung. Denn nicht nur in Unfinden und Königsberg lockt die einheimische Küche mit Speisen und Getränken.
Von Hofheim aus wandern wir zunächst auf dem Radweg entlang der Straße nach Goßmannsdorf, dann durch Feld und Flur mit Blick auf die Haßberge. Von Unfinden, in dem Bierbrauer- und Weinbauerkunst auch geschmacklich zusammentreffen, bis Königsberg ist es nur ein Katzensprung. Unsere Tour führt da zwar östlich im Bogen herum, aber ein Abstecher in die Stadt mit ihren vielen Postkartenmotiven kann kein Fehler sein.
In einem Waldtunnel steigen wir dann steil hinauf auf die Höhe. Über freies Feld am Aussichtspunkt Wart vorbei und allmählich hinunter nach Prappach. Da nochmals zwei stark ansteigende Waldröhren hinauf zu einem herrlichen Höhenweg.
In diversen Bögen geht es sukzessive aufs Endziel zu. Wir umkurven die Hohe Wann und die Kleine Hohe Wann und schieben uns in allerlei Zacken um Felder und Wiesen herum tiefer bis zum Ortsrand von Zeil vor. Hier runter zum Krumbach und da lang bis zur Innenstadt.
Markierung: Ab Goßmannsdorf begleitet uns der grüne Turm des Burgen- und Schlösserwegs bis Zeil, über weite Strecken zusätzlich der Kelten-Erlebnisweg.
In Hofheim starten wir frühmorgens Richtung Tor, durch das wir gestern in die Stadt hereingekommen sind. Nach dem Kreisverkehr in die Goßmannsdorfer Straße, die aus Hofheim herausführt. Auf dem Radweg entlang der Kreisstraße HAS 46 weiter. Sagenhaft, diese weitläufige Szenerie! Vor uns entfalten sich die Haßberge in ihrer ganzen morgendlichen Pracht.
Goßmannsdorf. Hinein ins Dorf und den Krümmungen der Hauptstraße folgen bis zu der auf einem Hügel liegenden Kirchenburg.
Außen trutzige Wehr, innen üppig Rokoko Die fast 5 m hohen Mauern von St. Margareta stammen aus dem 15. Jh., das Langhaus plante Stararchitekt Balthasar Neumann.
Auf der Hauptstraße weiter und vor dem ehemaligen Gasthof Adler rechts in die Königsberger Straße, wo die Markierung signalisiert: Der Burgen- und Schlösserweg hat uns wieder.
An der Gabelung rechts und geradewegs aus Goßmannsdorf hinaus auf Platte. Herrlicher Blick nach rechts über Hofheim und das weite, schöne Land.
Geradeaus und, wenn der Weg leicht abfällt, mit der Stromleitung vor dem weidenbestandenen Graben rechts. Grasweg.
Vermutlich ist die Markierung zugewachsen, aber wir müssen vor dem Schuppen links. Hinter dem Zaun tummeln sich allerlei scheue Strauße.
Beim Querweg rechts auf den Beton, der kurz darauf endet. Hier müssen wir nochmals rechts und mit Spitzkehre links zur B 303. Die vorsichtig überqueren und gleich links aufwärts.
Oben auf den Querweg nach rechts. An der Gabelung links orientieren und auf die Bäume zu. Am nächsten Querweg links auf das Pflaster, von dem wir uns aber bald darauf gleich wieder nach rechts verabschieden.
Unmittelbar danach teilt sich der Weg und wir bleiben links. Mit Blick über das freie Feld laufen wir an der Busch-und-Baumreihe entlang, dann abwärts auf die Baumgruppe zu. Hier, am Ziegelplatz, rechts aufwärts und gleich wieder rechts in die Streuobstwiese.
Am Info-Rastplatz mit allerlei Wissenswertem zur Kultivierung des Streifenbergs dann nach links zur kurzen Fusion mit dem schon bekannten Feldweg. Sobald der Strommast ins Blickfeld gerät, mit Spitzkehre links weg.
Weiter Blick über das Land. Vor uns in der Senke die Kirchturmspitze von Junkersdorf. Rechter Hand ein Tümpel, junge Bäumchen, die in Bissschutzhüllen gedeihen, allesamt umgeben von einer filigran gepflegten Blumenwiese.
Wir ziehen jetzt nahezu ohne Markierung schier endlos durch Feld und Wiese, immerzu den Fahrspuren folgend. Weiter unten, an der Gabelung, rechts am Buschwerk entlang.
Wenn es endet, kleine Linksrechts-Kombi und weiter abwärts im Linksbogen. Die Fahrspuren gehen allmählich in echten Feldweg über, der im Sennachgraben auf ein Quersträßchen trifft.
Mit Hinweis „Unfinden 2,8 km“ wenden wir uns kurz links und nehmen die Gabel rechts hoch.
Nach dem Buschwerk in den ersten Weg nach rechts, obwohl die Markierung hier fehlt. Sie taucht erst wieder auf, wenn wir ein Stück auf dem Asphalt gegangen sind und auch einen Blick auf die Junkersdorfer Wehrkirche in ihrer vollen Schönheit genossen haben.
Kurz nach der Baumreihe mit der Wehrkirchen-Info also mit Markierung plötzlich nach links.
Das bedeutet: in Richtung Strommast, daran vorbei und am folgenden Querweg rechts. Von hier aus bereits zu erkennen: der nächste Markierungspfosten hoch oben scharf im Gegenlicht. Er schickt uns nach links und weiter hinauf. Schafe und Ziegen knabbern in trauter Eintracht am frischen Grün.
Kurz bevor wir rechts runter nach Unfinden steuern, lohnt sich ein kleiner Abstecher durchs Gebüsch hin zu einer Aussichtsbank. Von hier aus ein grandioser Blick über die Landschaft nach Norden.
Abwärts zunächst auf einem Feldweg, dann auf Asphalt. Flugs durchstreifen wir das freie Feld, zunächst hinab und dann wieder hinauf, und freuen uns auf den Ort, der sich traditionell durch die gedeihliche Koexistenz von Bierbrauern und Winzern auszeichnet.
Brot und Wein in Unfinden
Der kleine Ort mit seinen Fachwerkhäusern steht komplett unter Ensembleschutz. Hier ist die Welt noch in Ordnung.
Ob das Dorf tatsächlich dem Namen nach schlecht zu finden war, bleibt im Dunkel der Geschichte. Doch eins ist klar: Wer es gefunden hat, genießt kulinarisch und optisch.
In Unfinden durch die Zehntstraße, Neue Gasse und Königsberger Straße bis zum Ortsende. Anschließend links unten auf den Radweg neben der Staatsstraße 2281 in Richtung Königsberg. Am Horizont die Windräder, die nicht zum ersten Mal ins Blickfeld rücken.
Vor dem Boot Am Gründelberg links hinauf. Am alten Schwimmbad vorbei und rechts herum. Nach den Tennisplätzen rechts halten, leicht abwärts.
Bevor wir unsere Tour vor den Containern nach links weiterverfolgen, starten wir zumindest zu einer Kurzvisite ins schöne Königsberg. Dahin rechts in den Buchweg bis zur Unfindener Straße, da links. Wir überqueren die Straße Klostergarten und wenden uns nach dem Friedhof und seiner Kapelle nach links in den Steinweg. Geradeaus bis Marktplatz und Marienkirche.
Glückliches Königsberg i.Bay.
Kaum vorstellbar, dass sich die Regiomontanusstadt ihre Fachwerkbeschaulichkeit schier unberührt von den Strömen der Zeit erhalten konnte. Das Flair ist nicht zu toppen.
Nach dem Sightseeing frohgemut denselben Weg über Klostergarten, Unfindener Straße und Buchweg zurück, um die Tour fortzusetzen. An den Containern kurz aufwärts und sofort rechts weg. Schönster Obstbaumbestand in Hanglage.
Unter Bäumen weiter auf feinem Schotter. Schließlich ein lang gezogener, steil ansteigender Waldtunnel. Oben Verschnaufen unter drei alten Bäumen und Rückblick auf das tief unten liegende Königsberg.
Anschließend über die Straße und den Parkplatz mit Infotafeln. Dann rechts am Waldsaum entlang. Großräumiger Waldspielplatz.
Und nun ein betulicher Weg, der unter Bäumen kurvenlos abwärts führt. Die richtige Wegwahl bestätigt uns immer wieder der altvertraute grüne Turm.
Unten geradewegs raus aus dem Wald, zwischen Holzstapeln hindurch runter zur Betonstraße und mit ihr rechts um die Apfelbaumwiese herum.
Panorama ohne Ende. Ohne großes Nachdenken einfach runterlaufen, schauen, genießen. Im Rückblick die teilweise wieder aufgebaute mittelalterliche Reichsburg Königsberg, die mit ihrem roten Dach vom 355 m hohen Sporn herüberschaut.
Unten die Staatsstraße 2278 queren und nach ein paar Metern rechts rauf Richtung Aussichtspunkt Wart. Wer von dort einen Blick runterwerfen will, mag hingehen. Aber eigentlich, und das ist im dichten Gestrüpp kaum auszumachen, weist unser grüner Turm direkt unterhalb des großen Sendemastes noch vor dem umzäunten Grund-stück nach links runter. Wir zielen auf Prappach.
Also auf den spärlichen Fahrspuren im Gras am Buschwerk lang. Super Rundumsicht. Leichter Rechtsbogen und links hinab zum Wald.
Unten auf Betonplatten erst links, dann gleich rechts auf Schotter runter ins Wäldchen. Kurz darauf schon wieder so ein perfektes Panorama, diesmal gen Norden.
Am Strommast links aufwärts auf Feldweg. Nach dem Zaun geradeaus auf Asphalt und abwärts. Höhenweg auf schmalem Rücken. Links und rechts Panoramen. Rechts unsere zehn altvertrauten Windräder, auf den Höhenzügen dahinter noch ein paar mehr.
Vor Tisch und Bank links runter. An der Birnbaumplantage unten rechts nach Prappach.
Hinein in den Ort, nach dem Fußballplatz links halten und am Bildstock in die Straße „Löwenthal“ links aufwärts.
Gleich erwarten uns da zwei Waldröhren. Längere Zeit aufwärts. Allerlei Geländer und Stufen geben Halt und sicheren Tritt.
Zur Belohnung dann ein markanter Aussichtspunkt mit Kreuz und Bank und Blick auf das darunter hingebreitete Prappach.
Nach kurzer Rast mit unseren Wegzeichen weiter links auf den zwischen zwei Markierungsbäumen hindurch führenden Grasweg. Wir laufen an der Abbruchkante entlang, rechts gehts steil hinunter. Unter uns Weinbau. Auf dem Forstweg weiter durch den Wald.
Wieder im Freien zeichnet sich hoch über unseren Köpfen vor uns eine Bank mit Infotafel scharf gegen den Himmel ab: Zeil ist noch 4,5 km entfernt.
Hier rechts. Pflastertreten ohne jede Abweichung. Rechter Hand ist gut durch die Bäume zu sehen, wie steil es runtergeht. Sinnstein und Bank. Linker Hand weiter Blick über die Hochfläche und die gegenüberliegenden Hügel.
Wir kommen an eine Kreuzung, an der unser Wegzeichen nach links deutet. Wir nehmen aber nicht den Schotter, sondern den Grasweg in der Mitte. Also hier hoch, am Waldrand entlang, dann im Linksbogen wieder abwärts. Blick auf die Hohe Wann. An einem Marterl mit Sinnstein vorbei auf den Schotterweg, der rechts abwärts führt.
Diesem Weg bleiben wir längere Zeit treu, ohne abzuzweigen, und folgen der Markierung bis zur Brücke. Rechts unten breitet sich Haßfurt mit seinen Gewerbebauten aus. Links unten liegt Sechsthal am Fuße der Goldenen Leite. Kleine und große Agrarflächen bilden einen abwechslungsreichen Fleckerlteppich.
Nach Überqueren der Kreisstraße HAS 10 aufwärts. An der Bank links vorbei. Oben kleiner Linksbogen und lang gezogener Rechtsbogen.
Rechter Hand die Hohe Wann, links unten Krum. Die Kirche weiß leuchtend in der Sonne.
Jenseits des Krumbachtals erheben sich die runden Kuppen von Krumer Berg und Kohlplatte, dahinter der Schlossberg. Mit solchen Aussichten ziehen wir schier endlos unseres Wegs.
Nach einer Linkskurve an der Bank rechts und zwischen Hoher Wann und Kleiner Hoher Wann auf den Wald zu. Am Waldrand links und weiter nach Süden.
Wir laufen nun fast bis Zeil mehr oder weniger im Zickzack an diesem Waldsaum entlang, immerzu auf der Oberkante des nach Westen abfallenden, baumbestandenen Hanges. Rechter Hand, an der Traufseite, gehts steil runter, linker Hand neigen sich abwechselnd Wiesen und Felder runter zum Krumbach, dahinter zeigt sich die Haßberge-Hügelkette.
Wenn wir an einer Baumschule vorbeikommen, mit unserem Grünturm abwärts.
Nach einer Linkskurve kurz auf einen Feldweg, doch dann gleich wieder rechts ab. Weiter in Kurven am Waldrand. Wieder mal kurz auf einem Feldweg und wieder rechts ab, dieses Mal steil runter durch eine Streuobstwiese, beidseitig flankiert von sorgfältig geschichteten Holzstapeln.
Nach der 90-Grad-Biegung geradeaus, ein letztes Mal am Waldsaum entlang, dann mit dem Feldweg aufs freie Feld und zu einem Asphaltsträßchen, auf dem wir an den ersten Häusern von Zeil a.M. anlangen. Jetzt bewegen wir uns am Ortsrand entlang.
Zunächst geradeaus in die Dorothea-Hofmann-Straße. Dann vor den Bäumen links abwärts und geradewegs auf einen kleinen Wiesenpfad, der uns steil runter zur Staatsstraße 2427 bringt.
Die überqueren und über eine Brücke in den Wald. Wir laufen weiter mit dem B&S-Zeichen, am Sportgelände vorbei, dann rechts.
Hinter der Bank plus Marterl links weg. Wenn rechter Hand die Lichtung erscheint, erst runter vom Asphalt und geradeaus. Dann wieder auf Asphalt und mit der Mühlleite im Rechtsbogen auf die Häuser zu. Rechts in den Brühlweg.
Bestens geleitet gehen wir über die kleine Brücke und ein ganzes Stück am Krumbach entlang. Wenn wir die blumengeschmückte große Brücke an der verkehrsreichen Kreuzung erreichen, links auf die Bamberger Straße. Sie führt uns direkt zur Bahnhofstraße, in die wir später rechts zum Bahnhof einschwenken.
Doch vor der Heimfahrt ist die sehenswerte Fachwerkinnenstadt von Zeil ebenso ein Muss wie die örtliche Bier- und Weingastronomie. Dorthin biegen wir gern an der Blumenbrücke/Bamberger Straße rechts ab.
Im Herzen der Stadt: die „gute Stube“ Zeils
Warum der Marktplatz so genannt wird, ist augenfällig: schönstes Fachwerk an allen Ecken, Kopfsteinpflaster und im Zentrum des Geschehens.
Zeil ist ein wunderbarer Ort, um die Füße hochzulegen und die ganze Tour noch einmal Revue passieren zu lassen. Und natürlich das erreichte Ziel so richtig zu würdigen. Auf Abt Degen, der den Silvaner nach Franken brachte!
Auf Anfrage an freizeit@vgn.de senden wir Ihnen auch die drei einzelnen GPX-Tracks zu.
Bitte informiere Dich in Deinem eigenen Interesse vorab über die aktuellen Öffnungszeiten und Ruhetage. Korrekturen können an freizeit@vgn.de gemailt werden.
Um aus einem kratzigen Fleckerlteppich ein schmusiges Gebilde in den Farben des eigenen Territoriums zu machen, heißt es Beziehungen knüpfen, den Herrscher umgarnen und ein Netzwerk von Anklagen spinnen.
Mit diesem Plan entledigte sich der Würzburger Bischof anno 1168 der Bramberger und ihrer Burg auf dem höchsten Vulkankegel der Haßberge. Die Burgherren hatten sich nämlich dem rivalisierenden Hochstift Bamberg verpflichtet.
Also hörte Kaiser Friedrich Barbarossa von ihrem Raubrittertum – und handelte: Die Burg wurde geschleift, jeder Aufbau verboten, das Gebiet kam unter die Würzburger. Die sah man dann 170 Jahre später in ihrem Amtsgebäude inkl. Kemenate auf dem Kegel sitzen und 1425 eine Kapelle weihen.
Sehenswert:
Große Ruine mit Aussicht aus fast 500 m Höhe
Dass Ebern ab 1216 zum Hochstift Würzburg gehörte, prägte seine Geschichte bis zur Säkularisation 1803.
Der Ende 14. Jh. gewagte Versuch, sich wegen der Steuerlast aus der Abhängigkeit zu lösen und mit zehn anderen Städten als reichunmittelbar zu profilieren, misslang. Vergeblich erhob man sich auch im Bauernkrieg; nicht etwa gegen die kirchliche Obrigkeit, sondern gegen reiche Bürger und niederen Adel. 1525 plünderten die Eberner diverse Güter, Schlösser und Burgen – und mussten bitter büßen. Bischof Konrad persönlich leitete die Strafexpedition, ließ die Stadt mörderische Geldstrafen zahlen und die elf Rädelsführer auf dem Marktplatz enthaupten.
Doch wenn alles normal lief, durfte Ebern unter kirchlicher Obhut wachsen und gedeihen. So erneuerte Bischof Johann Philipp von Schönborn Mitte 17. Jh. das Schankrecht und es wurde rege gebaut.
Sehenswert:
- Hist. Altstadt mit Rathaus, Marktplatz, Kirche St. Laurentius, hist. Kellerhäuser
- Vom „Kegelspiel“ – acht Türme der Stadtbefestigung plus Kirchturm – sind sechs Kegel erhalten, darunter der 43 m hohe Grauturm mit Glockenspiel.
- Heimatmuseum mit mehr als 3.500 Exponaten, geöffnet So. und Feiertag, 14 – 17 Uhr, www.heimatmuseum-ebern.de
Nachdem man ihre Höhenburg in den Felsen über dem Baunach rund zerstört hatte, fingen die Freiherren von Rotenhan wieder unten an.
Im Tal, wo jetzt die Schlossanlage mit englischem Park eine Augenweide bietet, bauten sie zunächst einen ihrer Wirtschaftshöfe zur Burg aus. Doch die fiel den Aufständischen im Bauernkrieg 1525 zum Opfer.
Also bauten sie wieder. Diesmal eine Wasserburg mit Zugbrücke und Ringmauer. Alles auf Dauer ausgelegt, hätten die von Rotenhan nicht selbst Hand angelegt und das Bauwerk mehrmals umgestaltet.
Mitte 18. Jh. wich der Nordtrakt einem Bau im Rokokostil, der Wassergraben einem gepflegten Rasen und nach Restaurierungsarbeiten folgten Ende 19. Jh. die letzten größeren Umbauten. Fazit: Das schönste Schloss weit und breit.
Sehenswert:
Schloss, Park, Orangerie und Schlosskirche geben einen glanzvollen Rahmen nicht nur für jährlich stattfindende Events wie Gartenfest, Oltimer-Treffen und Open-Air (www.eyrichshofopenair.de), das Schloss lässt sich auch für Feiern mieten.
Neues zu schaffen und Altes zu bewahren ist in Hofheim vorbildlich gelungen. Fränkische Beschaulichkeit und aktives Gestalten sind im schmucken Fachwerkstädtchen keine Gegensätze. Ein ehemaliger Wehrturm und Reste der alten Stadtmauer sind Zeugen einer wechselvollen Geschichte. Genauso wie die Bettenburg – Wahrzeichen der Haßberge –, die etwas außerhalb der Stadt gelegen ist. Bei einem historischen Stadtspaziergang lohnt es sich, die kleinen und großen Besonderheiten der Stadt zu entdecken.
Sehenswert:
- Fachwerk über Fachwerk, die Apotheke ist eines der ältesten Bürgerhäuser im Landkreis, 1463 als Zehnthof gebaut; den Fränkischen Hof schmücken zusätzlich Wappenschilder
- Stadtmauerreste mit fünf Türmen in verschiedenen Straßen
- Drei Torhäuser, 1713 – 16: Oberes, Unteres Tor u. Kapellentor
- Kath. Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer, urspr. Spätgotik mit spätgot. Holzplastiken St. Barbara u. hl. Diakon, öfters umgestaltet
- Kreuzkapelle mit klassizist. Hochaltar, Chor von 1601
Schlagen Sie doch einmal ein Märchenbuch aus früheren Tagen auf: Nicht selten sind da ein historischer Marktplatz mit Brunnen, Fachwerkhäuser mit verzierten Haustüren, verwinkelte Gässchen und alte Pflasterstraßen abgebildet.
Dieses Bild könnte aus dem Städtchen Königsberg i.Bay. stammen. Ein Kleinod, liebevoll aufgenommen in die malerische Landschaft der Haßberge. Mit ihrem berühmten Sohn, dem Astronomen und Mathematiker Regiomontanus, sowie anderen namhaften Persönlichkeiten ist die Bevölkerung stolz auf ihre Stadt. Geschichte aus mehreren Jahrhunderten wird hier erlebbar. Die Stauferburg auf dem Schloßberg „blickt“ würdevoll in die Umgebung. Ein Abstecher zur Burgruine lohnt allemal. Königsberg präsentiert sich als ruhiger und erholsamer Ort, ohne im mindesten verschlafen zu wirken.
Sehenswert:
Die ganze Altstadt steht unter Denkmalschutz: Rathaus, Brunnen, Salzmarkt, Regiomontanushaus und viele andere Häuser mit ihrem reichen Fachwerkschmuck. Wirklich ein Märchen. Got. Marienkirche, im 15. Jh. erbaut auf Burgfundamenten
Im Dunkeln liegt einiges bei dieser Burg, nicht nur ihre Entstehungsgeschichte. Sie soll ab 1180 erbaut worden sein, zwölf Jahre nach Zerstörung von Burg Bramberg, die Kaiser Friedrich Barbarossa wegen Raubrittertums hatte schleifen lassen. Bauherren könnten die Bramberger gewesen sein, die sich fortan nach der Lage ihrer neuen Burg „de Ruheneke“ nannten.
Ruhenek steht dabei nicht für ein raues, sondern ein bewaldetes Eck, was die Lage im Wald bezeichnet, der im Lauf der Jahrhunderte nicht lichter geworden ist. Der heutige Wanderer steht jedenfalls ziemlich unvermittelt vor den Ruinen.
Wo jetzt eine gemauerte Steinbrücke den Übergang zur Burg bildet, sicherte früher eine hölzerne Zugbrücke das Eck. Die Burg stand auf einem Felssporn und war so von allen Seiten gut gesichert. Im 14. und 15. Jahrhundert – da waren die ersten Herren von Ruhenek längst ausgestorben – wurde sie immer wieder erweitert, um 1500 war die wohl größte Ausdehung erreicht. Davon bekommt man heute noch eine Ahnung, wenn man die Relikte so sieht.
Sehenswert:
Großzügige Anlage mit Resten von Mauern und Rundtürmen, einer Kapelle und dem früheren Burgpalas. Traumhafter Blick von 430 m Höhe über die Haßberge-Wälder.
Als echte Rarität zählt Ruine Rotenhan zu den 100 schönstenGeotopen Bayerns. Einst beherrschte die Burg die wichtige Straße Bamberg – Fulda.
Bis 1323 war die Burg intakt, dann wurde sie auf Betreiben des Würzburger Bischofs per Königs-Order geschleift: Punktsieg im Baunachtaler Machtgerangel gegen die wegen Falschmünzerei angeschwärzten Herren von Rotenhan und ihren Dienstherrn, den Dauerkonkurrenten Bamberg. Die Burg durften sie nie mehr aufbauen, aber das Material konnten die Herren von Rotenhan für ihr neues Zuhause in Eyrichshof verwenden.
Der damalige König war in Gedanken wahrscheinlich anderswo, hatte er doch gerade seinen innerdeutschen Gegenkönig niedergerungen und sich mit dem Papst in einen Machtkampf verwickelt, der noch zu Kirchenbann, Kaiserkrönung ohne Papst, Gegenpapst und endlose Verstrickungen auf europäischer Ebene führen sollte.
Sehenswert:
Ruine der Burg, die im 12. Jh. aus dem Felsen herausgehauen wurde
Nicht nur als Geburtsort von Abt Degen hat sich Zeil einen Namen gemacht. Schon Jahrhunderte bevor er 1665 die ersten Silvanerreben in Franken pflanzte, hatte der Weinanbau an den Maintalhängen Tradition. Entsprechend gern wird der Rebensaft übers Jahr in den Zeiler Heckenwirtschaften und speziell zum Weinfest am ersten Augustwochenende konsumiert.
Die Stadt mit dem schönen Fachwerkmarktplatz stellt sich aber auch seiner Geschichte als Hochburg der Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert. Damals diente Zeil dem Hochstift Bamberg als Folter- und Hinrichtungsstätte. Mehr als 400 Menschen wurden hier grausam verhört und verbrannt, die ersten Opfer im Jahr 1616. Über dieses schlimme Kapitel informiert ein Dokumentationszentrum am Originalschauplatz.
Sehenswert:
- Marktplatz mit Fachwerkhäusern u. spätgot. Rathaus
- Obere Torstraße mit Barockbauten wie dem fürstbischöflichen Jagdschloss von 1695, jetzt Finanzamt und dem „Zeiler HeXenturm“, jetzt Dokumentationszentrum zur Hexenverfolgung: www.zeiler-hexenturm.de
- Stadtmauer, 14. Jh., Grabengärten anstelle des früheren Wassergrabens Kath. - Pfarrkirche St. Michael, 1713/32; St.-Anna-Kapelle, 15. Jh.
Unsere Tour führt durch ein echtes Mittelgebirge und erschließt uns eine Landschaft, wie sie vielgestaltiger und ursprünglicher nicht sein kann. Zwischen allerlei Rauf und Runter, langen Waldpassagen, kleinen Baumgruppen und Bergkuppen bieten sich oftmals Fernblicke vom Feinsten.
Vor allem in den höheren Lagen haben wir einerseits ausgedehnte Mischwälder mit Eichen und Buchen, in denen nicht selten Spuren von Wildschweinen und Rehen anzutreffen sind.
Andererseits laufen wir durch offene Wiesen- und Ackerlandschaften, die immer wieder von Flüssen und Bächen, Baumreihen, Hecken und Streuobstwiesen untergliedert sind. Feuchtwiesen und Trockenrasen bilden viele kleine und große Naturschutzgebiete und Biotope und die wiederum bieten den perfekten Lebensraum auch für seltene Pflanzen und Tiere.
Über 510 m hoch sind die Haßberge stellenweise und bestehen großenteils aus Sandsteinkeuper, aber auch aus vulkanischem Gestein, dem Basalt. Dieser Kombination und der Jahrmillionen andauernden Erosion haben wir ein außerordentlich abwechslungsreiches Landschaftsrelief zu verdanken.
Im Westen hat sich eine mehr oder weniger schroffe Kante herausmodelliert und nach Osten, zum Baunachtal hin, flacht der von vielen Flüssen und ihren Tälern zerklüftete Haßberge-Rücken ganz allmählich ab. Davon, dass an den westlichen und südlichen Traufhängen ein prima Klima für den Weinbau herrscht, können wir uns spätestens in Zeil am Main bei einem guten Tropfen überzeugen.
Auf der ganzen Tour bewegen wir uns in einer uralten Kulturlandschaft, in der schon aus der Bronzezeit Siedlungsreste nachgewiesen sind. Die Kelten waren da und danach kamen die Germanen. Bis heute prägen Strukturen der Landnahme und Verteidigung im frühen Mittelalter das Bild.
Um die Grenze gegen die Slawen im Osten zu sichern, entstanden etliche Burgen, die durch den Rennweg auf dem Kamm des Mittelgebirgszugs von Nord nach Süd verbunden waren. Später, als diese Art der Verteidigung nicht mehr funktionierte, zog der Adel von den Höhen herunter in die Täler und baute Schlösser.
Auffallend ist, wie viele Burgruinen und Schlösser heute noch in den Haßbergen anzutreffen sind, so viele wie selten in Franken. In fast jedem Dorf steht heute noch ein Herrensitz, der vom Zusammenspiel von Rittern und Bauern, weltlichen und geistlichen Herrschaften in der Vergangenheit erzählt.
Und von ihren Reibereien. Die waren vorprogrammiert, denn neben und zwischen den vielen kleinen Gebieten der Reichsritter waren da ja noch die Territorien der eigentlichen Potentaten.
Jahrhundertelang bestimmte das Hochstift Würzburg die Geschicke im größten Teil des heutigen Naturparks. Nur im Süden behauptete sich der Dauerrivale, das Hochstift Bamberg, in Zeil und einigen kleineren Orten. Andere, wie Königsberg, gehörten zur sachsencoburgischen Herrschaft. Je nach Interessenlage bevorzugte man mal die eine, mal die andere Koalition, schuf Fakten und schrieb die Geschichte, der wir nun nachspüren.
Rund 200 Publikationen mit Freizeit-Tipps hält der VGN bereit, etwa 130 mit Wanderungen, die anderen mit Radtouren, Erlebnistagen und Städtetouren. Alle Vorschläge stehen gedruckt und/oder online zum Download zur Verfügung unter www.vgn.de/freizeit.Auch die GPS-Daten jeder einzelnen Tour sind downloadbar. Einfach QR-Code scannen und GPS aufs Smartphone laden.
Für Haßberge-Liebhaber gibt es aktuell diese VGN-Wander-Tipps:
Die Strecken Ebern - Hohnhausen und Goßmannsdorf - Zeil sind einfach klasse. Das Mittelstück Hohnhausen - Goßmannsdorf schwächelt dann wegemäßig und landschaftlich etwas. Vom Inforastplatz am Streifenberg führt ein Feldweg hoch zum Wald auf den Streifenberg - Markierung 'Streifenberg Tour'. Oben kommt man an der 'großen Linde' vorbei und zum Aussichtspunkt 'Ostheimer Hügel'. Wunderschöner Fernblick!
Den Aufstieg zum Aussichtspunkt 'Hohe Wann' (nach Prappach) kann man sich sparen. Bedingt durch dichten Busch- und Baumbestand ist hier keine Aussicht möglich.
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