Steckbrief

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Informationen zur Radtour

Thema verkehrt Mo.-Fr., verkehrt Sa., So. und feiertags, verkehrt ganzjährig, mit Fahrradanhänger
Region Fichtelgebirge
Linien 329 369 RB 24 RB 34 RE 30 RE 32
Länge ca. 39 km

Bewertungen

Ge­samteindruck
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Landschaft
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Gastronomie
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An­spruch / Kondition
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Weg­be­schrei­bung
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Höhenprofil

Höhe in Metern, Wegstrecke in km
Rund um den Ochsenkopf - Tour 1

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Informationen zur Radtour

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Vorwort

Vorwort

Von Bischofsgrün bis Bad Berneck (sehr leicht) und über St. Georgen nach Bayreuth (mittelschwer)

Vom Weißen zum Roten Main! Ein idyl­lischer Bahn­tras­senweg, die alte reizvolle Kurstadt Bad Berneck, kleine Dörfchen in weiter Landschaft, hoch oben das aussichtsreiche Gelände eines ehemaligen Klosters, unten das barocke St. Georgen und schließ­lich die Wilhelminenaue am Roten Main – ein ausgefüllter erlebnisreicher Tag!

Fast anstrengungslos können wir durch das wilde Tal des Weißen Maines bis zur alten Kurstadt Bad Berneck hinuntergleiten. Nach einer Schleife durch das ma­le­rische Ölschnitztal geht’s zunächst im leichten Auf und Ab durch freie Landschaft und kleine Dörfchen, dann steiler hinauf auf den Oschenberg, neben dem bekannten Bindlacher Berg gelegen. Die grandiose Aussicht nahe dem Flug­ha­fen begeistert – und einst stand da ein Kloster von hoher kulturhis­to­rischer und kirchengeschichtlicher Bedeutung.

Im Bayreuther Stadtteil St. Georgen fühlen wir uns wie in alte Zeiten zurückversetzt, beim Blick in die protestantische Ordenskirche erstaunt desgleichen barocke Pracht, bevor zum Finale und als Kontrastprogramm zum Erholen das Einfahren von oben in das Landesgartenschaugelände von 2016 noch einmal ganz andere Perspektiven bietet.

Karte

Karte

Radfahr­kar­te Tour 1 (Ausschnitt 1) – Bischofsgrün - Bad-Berneck - Bayreuth (22.05.2019)
Radfahr­kar­te Tour 1 (Ausschnitt 2) – Bischofsgrün - Bad-Berneck - Bayreuth (22.05.2019)

Weg­be­schrei­bung

Weg­be­schrei­bung

Tour 1 | Teil 1
Bischofsgrün, Radbus­hal­te­stel­le Rathaus (680 hm) 329 369 – Bad Berneck, Radbus­hal­te­stel­le Bus­bahn­hof (11,9 km; 385 hm) 329 – Bad Berneck, Hotel Bube (12,6 km; 388 hm)

Bischofsgrün Rathaus
Aus­gangs­punkt

Infos zur Anreise auch in unserem Frei­zeit­li­ni­enprospekt 329/369

Frei­zeit­li­ni­en im Frankenwald, Fich­tel­ge­bir­ge und Oberpfälzer Wald
Radbusse und Frei­zeit­busse im Frankenwald, Fich­tel­ge­bir­ge und dem Steinwald sowei der Ober­pfalz.

Vor Tourstart den Ochsenkopf hinauf?
Mit der Seilschwebebahn Nord auf den Ochsenkopf hinauffahren, das können Sie hier von Bischofsgrün, al­ler­dings nur ohne Fahrrad (Ihr Fahrrad nimmt die Seilschwebebahn Süd von Fleckl aus mit auf den Gipfel, siehe Tour 6.

Wer das Gipfelpanorama vor Tourstart genießen möchte, kommt von der Radbus­hal­te­stel­le Bischofsgrün Rathaus 329369mit dem Weg­wei­ser „Sprungschanze“ am großen hölzernen Schilderbaum in die Wunsiedlerstraße, die direkt zum Lift führt. ž Näheres zum besuchenswerten Ochsenkopfgipfel siehe Tour 6.

Der Beginn ist ganz leicht: Von der Radbus­hal­te­stel­le Bischofsgrün Rathaus bummeln wir gemächlich durch den verkehrsberuhigten Orts­kern auf die Kirche zu, die zur Besichtigung meist offen ist, fahren links daran vorbei und am Verzweig nochmal links (Fahrrad). So geht’s über die Bahn­hof­stra­ße bald immer schneller an schönen Alleebäumen vorbei hinunter an die B 303, die wir queren müssen. Danach beginnt die romantische Tour durch die Schlucht auf dem alten Bahn­tras­senweg.

Schön auf geteertem Untergrund geht’s flott dahin. Erstaunlich: Hier waren für die Züge und Schienenbusse früher sogar steilere Stücke als auf der bekannten „Schiefen Ebene“ bei Neuenmarkt-Wirsberg zu überwinden!

Radweg herbstlich (21.10.2018, S. Dassler © VGN GmbH)

Die Ei­sen­bahn von Bad Berneck nach Bischofsgrün

Erbaut von 1896–1898 gilt sie als die schönste der sieben ehemaligen Fichtelgebirgsnebenbahnen. Von Bad Berneck ging es zunächst leicht ansteigend nach Goldmühl, wo vor allem die Firmen BayWa und Frenzelit, die es noch gibt, den kleinen Bahn­hof nutzten. Ab dem nächsten Ort Röhrenhof verlief die Bahn nur noch im Wald und musste außerdem den schluchtartigen Talgrund des Weißen Mains überwinden! Da war kein Platz für Kurven zur Abflachung der Strecke, 33%ig steil ging’s rauf, deutlich steiler als bei der bekannten Schiefen Ebene mit ihrer nur 25%igen Stei­gung! Bischofsgrün-Glasermühle war der Endbahn­hof, wo heute noch das beeindruckende Granitstein-Bahn­hofs­ge­bäu­de steht.

In den 1950er- und 60er-Jahren profitierte der Tourismus sehr von der Ei­sen­bahn. Auch große Reisegruppen kamen in die beiden Kurstädte, die dann sogar mit der Blaskapelle empfangen wurden. Man machte Tagesausflüge nach Bad Berneck oder Bischofsgrün, wobei auch ein Schienenbus im Einsatz war.

Die Konkurrenz des Autoverkehrs bedeutete auch hier das Aus für die Bahn: 1974 wurde der Per­so­nen­ver­kehr eingestellt, der Güterverkehr schrittweise von 1986–1993. Schon 1994 wurden sämt­liche Gleise abgebaut. Auf dem neuen Radweg kann man die romantische Stre­cken­füh­rung ein bisschen nach­emp­fin­den, einzelne Relikte wie Kilometersteine, Schotterreste und Stützmauern sind auch noch zu sehen. Quelle und weitere Infos und Fotos: www.thiesenring.de/portfolio/21-bad_berneck/

Die Wegführung (Fahrrad) ist eindeutig, nach ins­ge­samt 9,6 km, nach der Unterquerung der B 303, geht es am nächsten Abzweig in Frankenhammer etwas nach links(!) versetzt ge­ra­de­aus in die Buchgasse und bald danach nochmal durch ein schönes Wald­stück direkt neben dem Weißen Main. An der Ampel (nach ins­ge­samt 11,8 km) queren wir die B 303 (Fahrrad Bad Berneck Stadtmitte, 0,6 km). Es geht mit einer Rechtskurve am Ein­kaufs­zen­trum vorbei links ist die Radbus­hal­te­stel­le Bad Berneck Bus­bahn­hof 329.

Zur Besichtigung des alten Kurortes, heutzutage neben Luftkurort und stattlich an­er­kanntem Kneippheilbad auch moderne Präventionsstadt für Gesundheitstouristen und Naturfreunde, fahren wir zunächst 600 m ge­ra­de­aus in den Ort bis zur Sternapotheke, danach rechts (WW Heinersreuth, 4 km; Bärnreuth, 2 km) und nach der Brücke über die idyl­lische Ölschnitz links zum Hotel Bube.

Idyl­lische Ölschnitz (21.10.2018, G. Härer © VGN GmbH)

Tour 1 | Teil 2
Bad Berneck, Hotel Bube (12,6 km; 388 hm) – Bad Berneck, Radbus­hal­te­stel­le
Bus­bahn­hof (14,1 km; 385 hm) 329 – Abzweig Bayreuth-Benk (15,2 km; 370 hm)

Vom Hotel Bube fahren wir flussaufwärts auf der kleinen Straße „An der Ölschnitz“. Bekannt war die Ölschnitz früher auch wegen ihrer Flussperlenzucht! Wunderschön ist es hier: Zum Kneipp-Wassertreten kann man die Treppe hinunter in den wilden Fluss steigen, die Füße kühlen und sich dabei an einer Art Ring festhalten.

Am Wehr steigen wir ab und schieben das kurze schmale Stück. An der Brücke mit dem gelben Geländer sieht man den Schlossturm hoch oben vorne links bestens. Bei der Brücke mit dem roten Geländer (Hausnummer 35) können wir noch einen Abstecher ge­ra­de­aus zu Kurpark und Kolonnade machen, bevor wir für den Rückweg auf die andere Flussseite wechseln.

Alte Kolonnade Bad Berneck (21.10.2018, G. Härer © VGN GmbH)

Kurpark und Kolonnade
Der lohnenswerte Abstecher ge­ra­de­aus geht nur zu Fuß (Verkehrszeichen: „Radfahrer bitte absteigen“). Man kann zum romantischen Kurpark und seiner Kolonnade mit dem ein­drucks­vollen Säulengang spazieren, im Frühjahr und Sommer die Blumenpracht genießen, unter der Neuen Kolonnade vielleicht der Musik zuhören … Lohnenswert ist es auf jeden Fall, die Treppen zur Alten Kolonnade und zu anderen Aussichtspunkten rechts und links der Ölschnitz hinaufzusteigen. Der geteerte Weg am Ententeich vorbei ist kein Radweg – er bleibt den flanierenden Fußgängern vorbehalten und endet auch nach 1,7 km. Dann geht es nur noch auf echten Wan­der­wegen weiter im Ölschnitztal. Am Ententeich ist ein kleiner Kiosk (geöffnet: am Wo­chen­en­de bei schönem Wetter), um sich mit Getränken und einem kleinen Imbiss zur idyl­lischen Pause niederzulassen.

Mehr Infos auch in unserer Städtetour:

Bad Berneck
Se­hens­wür­dig­keiten & Stadt­plan der Stadt der Romantik

Wenn Sie in der Umgebung einmal wandern wollen, empfehlen wir diesen Tipp:

Ins versteckte Paradies
Bad Berneck i. F. - Burgruine Hohenberneck - Engelsburg - Ludwigsfelsen - Kurpark - Sonnentempel - Bad Berneck i. F.

Auf der anderen Seite der roten Brücke führt die gepflasterte Straße geradewegs vor zum Markt­platz mit zahl­reichen Ein­kehr­mög­lich­keiten.

Dort nach links und weiter auf der Hauptverkehrsstraße (Fahrrad Kulmbach), nach 900 m kommt die Radbus­hal­te­stel­le Bad Berneck Bus­bahn­hof. Von dieser geht’s über den Zebrasteifen zum Park­platzende des Ein­kaufs­zen­trums hinüber und bei der Fußgängerampel über die B 303, dann nach rechts (Fahrrad Kulmbach) über die Ampel, an der B 303 ent­lang, an der nächsten Ampel links mit Fahrrad Goldkronach. Unmittelbar nach der Brücke über den Weißen Main rechts, nächste Straße links und bei der nächsten Abzweigung rechts halten (immer mit Fahrrad). Gut 800 m nach der Ampel, nach einem längeren Ge­ra­de­ausstück sind wir am Abzweig Bayreuth-Benk mit Fahrrad Bayreuth, 17 km – Benk, 5,0 km.

Sie möchten in die alte Goldgräberstadt Goldkronach?
An dieser Stelle ist der Wechsel zu Tour 2 | Teil 5, möglich. Es geht damit über Goldkronach und Nemmersdorf nach Untersteinach (wo wiederum An­schluss an Tour 7 | Teil 3–4 nach Bayreuth besteht). Diese Va­ri­an­te ist etwas bergiger als die Fortsetzung der Tour 1.

Tour 1 | Teil 3
Abzweig Bayreuth-Benk (15,2 km; 370 hm) – Benk (20,3 km; 420 hm) – Deps (22,2 km; 424 hm) – Dressendorf (24,2 km; 413 hm) – ehem. Kloster St. Jobst (26,1 km; 482 hm) – Allersdorf (28,2 km; 410 hm) – Bayreuth-Bindlach Bf. (31,0 km; 357 hm) R-Bahn – Bayreuth-St. Georgen (34,6 km; 361 hm) – LSG 2016: Wilhelminenaue

Am Abzweig Bayreuth-Benk mit Fahrrad Bayreuth, 17 km – Benk, 5,0 km ge­ra­de­aus. Wir fahren um mehrere Ecken im Stadtteil „Blumenau“, aber unser Weg ist fast bis Bayreuth gut mit Radweg­wei­sern markiert, denen wir immer folgen. Nach dem Ort windet sich ein Asphaltband hügelig hinauf und herum, mit schöner Fernsicht.

Am Radweg-Verzweig Rich­tung Benk bzw. Bayreuth fahren. Wir stoßen auf ein Sträßchen: hier rechts, nach der Brücke links (Fahrrad Benk; 2,3 km), an einem unmarkierten Verzweig den etwas breiteren, linken Weg nehmen.

Vor Benk geht’s einen ehemaligen, nun asphaltierten Hohlweg hinauf, eine wunderschöne wilde Baumallee. Am großen Roßbrunnen mit altem Steintrog in der Orts­mit­te kann man sich gut vorstellen, wie hier einst das Vieh seinen Durst stillte.

Kurvenreich schraubt sich die Ortsstraße nach oben, die gefährliche Staatsstraße am besten gleich mit der Druckknopfampel queren, auf der anderen Seite auf dem schmalen Asphaltweg nach rechts, dann links in das kleine Sträßchen (Fahrrad Deps). Am ehemaligen Gasthof „Zur frohen Stunde“ in der Orts­mit­te von Deps vorbei, dann links (Fahrrad Dressendorf). In Dressendorf queren wir die befahrene Staatsstraße, schrauben uns wieder kurvenreich nach oben und freuen uns über ein weiteres kleines Sträßchen ins freie Land hinaus. Am nächsten Abzweig weist ein WW schon auf das ehemalige Kloster St. Jobst hin, hier links, nach dem Holzhaus fahren wir ohne Markierung nach rechts oben, der einzigen größeren Stei­gung dieser Tour, hinauf auf den Oschenberg. Oben wieder rechts, die eingezäunte Anlage vorne sind Bunker, danach ist die Erinnerungsstätte für das ehemalige Kloster St. Jobst, eine im Spätmittelalter weithin bekannte Pilgerstätte. Wunderbare Aussicht hier!

Kloster St. Jobst
Schon im 15. Jahrhundert soll es hier eine Kapelle, dem hl. Jobst geweiht, gegeben haben, die wegen ihrer wundertätigen Heilquelle weithin berühmt war. Im 16. Jahrhundert stiftete Markgraf Friedrich IV. ein Kloster, Franziskanermönche beherbergten viele Pilger, ein Mirakelbuch berichtete von denkwürdigen Wunderheilungen. Aber die Reformationszeit setzte dem Pilgerstrom und dem Jobst-Kloster ein plötzliches Ende, es verfiel zur Ruine und diente nur noch als Steinbruch für die umliegenden Gebäude.

1975 fand man bei Notgrabungen anlässlich eines Munitionsbunkerbaus für die Bundeswehr Fundamente und Mauerreste der Klosterkirche, der Kapelle und des vermuteten Kirchnerhauses sowie einige künstliche Kanäle. Die Klosterkirche war ursprünglich 42 Meter lang und 17 Meter breit, ein aufgeschobener Erdwall zeigt es an. Die wenigen geborgenen Bruchstücke eines Kreuzrippengewölbes wurden dem Bayreuther Stadtmuseum übergeben, Kiesaufschüttungen deuten die Form der Kapelle und eines nebenstehenden kleinen Häuschens an. Quelle und weitere Infos: de.wikipedia.org/wiki/Kloster_St._Jobst und www.wohlfuehlregion-fich­tel­ge­bir­ge.de/Projekte/Zeitreise/StJobst.aspx

Oschenberg - St. Jobst (21.10.2018, G. Härer © VGN GmbH)

Mit der Brücke vorne rechts über die Staatsstraße auf die andere Seite neben dem Bayreuther Flug­ha­fen, vor dessen Tor mit einer Linkskurve bergab. Wir müssen nun 1,6 km auf der Staatsstraße bergab fahren, biegen in Allersdorf nach dem Gasthof Oschenberg rechts ab und fahren hinüber nach Bindlach (Fahrrad): am Ortsanfang rechts, am Bach ent­lang, dann links und durch den alten Orts­kern (Fahrrad). An der Radwegkreu­zung müssen wir ge­ra­de­aus über die Autobahn und folgen deshalb dem Fahrrad Trebgast, 14 km für 400 m. 200 m nach der Brücke geht es nach rechts, dann mit der Linkskurve über den beschrankten Bahnübergang (dabei das Trebgast ver­las­sen), danach links herum. Hier ist auch der Bahn­hof Bindlach, hier könnten Sie eventuell in den Zug steigen (verpassen dann aber leider das schöne Finale der Tour).

Auf der ruhigeren, nachher über­ra­schend „grünen“ Seite, geht es nun auf der rechten Seite der Bahnlinie nach Bayreuth-St. Georgen, Fahrrad folgen. 2,8 km nach dem Bahn­hof Bindlach stoßen wir auf ein Stoppschild. Wir sind an der Straße „Grüner Baum“, hier ohne Fahrrad links, dann ge­ra­de­aus über die nächste Ampel und auch an der nächsten Ein­mün­dung (Markgrafenallee) ge­ra­de­aus weiter. Wir sind jetzt im Stadtteil St. Georgen, fahren am Stadtteilbüro zur Rechten vorbei und biegen an der nächsten Kreu­zung nach rechts in die Straße „St. Georgen“ ab. Nanu, was ist das denn? Nur niedrige Häuser, vornehmlich aus der Barockzeit! Straßenpflaster vervoll­stän­digt das his­to­rische Ambiente, so hat es in den Städten früher ausgesehen, hier konnte das Ensemble bewahrt werden.

Barockhaus in Bayreuth (21.10.2018, G. Härer © VGN GmbH)

St. Georgen am See
St. Georgen lag einst sogar an einem großen See, einem fischreichen Weiher, der auch das Franziskanerkloster St. Jobst auf dem nahen Oschenberg, den wir ja besucht haben, belieferte. Das Kloster hatte von durch­schnitt­lich 200 Zentnern pro Jahr dort gefangenen Karpfen An­spruch auf drei Zentner. Der Erbprinz und spätere Markgraf Georg Wilhelm ließ aber ab 1695 statt der Karpfenzucht lieber Schiffe – darunter vier prächtige, mit kleinen Kanonen bestückte Fregatten – bauen, um Seeschlachten zu inszenieren.

1702 legte Georg Wilhelms Frau, Erbprinzessin Sophia, den Grundstein für die Vorstadt St. Georgen. Bis 1709 entstanden unter strengen Bauauflagen 24 identische zweigeschossige Bauten mit Walmdach. Die länglichen Grundstücke hinter den Häusern dienten der Anlage von Nutzgärten zur Selbstversorgung. Das Haus St. Georgen, Nr. 29 war für die Erbprinzessin, sechs weitere für Adelige, fast alle übrigen gehörten Bürgerlichen, die in einem Dienst- oder Ab­hän­gig­keitsverhältnis zu Georg Wilhelm standen.

Der Bayreuther Tradition ent­spre­chend gab es auch in St. Georgen Bier brauende Bäcker. Als letzter „Becknbräu“ der Stadt übte Franz Götschel (St. Georgen, Nr. 25) bis 1961 diesen Doppelberuf aus. Quelle und weitere Infos: de.wikipedia.org/wiki/St._Georgen_(Bayreuth)

Die Ordenskirche dominiert die Straße, ansonsten besteht der Straßenzug, der Anfang des 18. Jahrhunderts im barocken Stil streng symmetrisch angelegt wurde, fast nur aus so­ge­nannten Typenhäusern und wirkt wie aus der Zeit gefallen, wie ein Zurückversetzen nach anno dazumal!

Die Ordenskirche
Die zu Ehren der Erbprinzessin Sophia auch Sophienkirche genannte Ordenskirche erstrahlt im Inneren in barocker Pracht – ungewöhnlich für eine protestantische Kirche. Auch ist sie nicht nach Osten ausgerichtet, dafür aber in Form eines Ordenskreuzes angelegt. Sie diente auch als Versamm­lungsort der Mitglieder des späteren Roten Adlerordens, deshalb die 83 Wappentafeln, die jeden einzelnen Ordensritter vorstellen. Die Orgel ist von besonderem künstlerischen Wert: der Prospekt, das äußere Erscheinungsbild, stammt von dem bekannten Barockbildhauer Elias Räntz. Die Decke des Kirchenschiffes ist eben­falls prächtig bemalt.

Außerdem fahren Sie hier über die Ausläufer einer verborgenen „Unterwelt“!

Keller, Keller, Keller!
Erstaunlich! Ein ganzes weitläufiges Spinnennetz von Kellern: „Der Stern von Georgen“ befindet sich hier unter Ihnen. Tiefergehend erforscht wird das seit 2009, als die Stadt Bayreuth die Gefahren abwenden wollte, die von den unzureichend bekannten Hohlräumen ausgingen. Denn es gab schon mehrere gefährliche Kellereinbrüche. Gleichzeitig wurde der Bestand der zahl­reichen Bau- und Bodendenkmäler für die Denk­malpflege dokumentiert. Schon im Spätmittelalter wurden auf der Suche nach Bodenschätzen Stollen in den Boden geschlagen, später dann Wasserführungsstollen. Natürlich gab es auch Lagerkeller für Bier. Quelle und ausführliche Infos: www.bayreuth.de/wp-content/uploads/2015/05/Kellerflyer-06062014.pdf

Zum Ab­schluss wollen wir uns die Wilhelminenaue nicht entgehen lassen und fahren auf einer in­te­res­santen Schleifenstrecke von oben aussichtsreich in das ehemalige Landesgartenschaugelände von 2016 ein, bevor es zum Bahn­hof geht: Am Ende der Straße „St. Georgen“, wenige Meter nach dem ehemaligen Gast­haus „Zum Hirschen“ (links), ist vorne links ein großer Obelisken-Brunnen, ab hier ist der Weg zur Wilhelminenaue teilweise mit kleinen Schildchen markiert.

-> Sie haben es eilig und wollen lieber gleich direkt zum Haupt­bahn­hof? Der Hintereingang des Haupt­bahn­hofes Bayreuth ist nur 700 m vom Obeliskenbrunnen entfernt. Wenn Sie die Wilhelminenaue auslassen möchten, dann fahren Sie hier ein­fach ge­ra­de­aus: Die Straße „St. Georgen“ mündet in die Brandenburger Straße (mit weiteren Barockbauten) und diese in die Tunnelstraße. Bei der Bus­hal­te­stel­le am Anfang der Tunnelstraße ist rechts der Zugang zu den Gleisen des Bahn­hofes von hinten R-Bahn.

Vom Obeliskenbrunnen – im Volksmund wegen einer in früheren Zeiten vorhandenen, hölzernen Viehtränke auch Saubrunnen genannt – nach links in den Riedelsberger Weg, danach die erste Abzweigung rechts und auf dem Rad- und Fußweg bergab durch ein rot-weißes Drängelgitter zum Wertstoffsammelplatz-Wendehammer. Hier nach links in den Radweg (Fahrrad), der am großen Friedhof St. Georgen vorbeiführt. Nach knapp 500 m
kommen an der „runden Straßenecke“ mehrere Fahrrad, wir fahren mit unserem Wilhelminenaue-Schildchen nach rechts in den Fußweg (Radfahrer frei) am Schulgelände vorbei, folgen unten nach links dem Fahrrad Wilhelminenaue und stoßen auf die kleinen Häuschen des Kunstprojektes „Wolkenkuckucksheim“ (Infotafel), ein wunderbarer Spielplatz für Kinder.

Nach der Infotafel rechts, die Straße vorne mit der Druckknopfampel queren, dann wieder rechts. Nach wenigen Metern ist links das LSG mit der Aus­sichts­platt­form „Auenblick“ vor uns. Hier wiederum nach links weiter (= Weg mit dem Hundetütenspender), es geht an großen Holzsofas vorbei und hinunter durch ein rot-oranges Tor. Unten am Hauptweg (erkennbar an den Laternen) nach rechts.

LGS-Gelände (21.10.2018, S. Dassler © VGN GmbH)

Tour 1 | Teil 4
Ehemaliges Landesgartenschau-Gelände 2016: Wilhelminenaue – Bayreuth Hbf. (39,1 km; 344 hm) R-Bahn

Immer ge­ra­de­aus dem Hauptweg folgen, an einem Wehr – gebaut als Hochwasserschutz – vorbei. Nach Parkende sind zweimal Autostraßen mit einer Druckknopfampel zu queren, danach immer ge­ra­de­aus (Fahrrad Haupt­bahn­hof), zugleich neben dem Roten Main ent­lang.

Am Roten Main ent­lang zum Bahn­hof (21.10.2018, S. Dassler © VGN GmbH)

100 m nach der Ei­sen­bahn­un­ter­füh­rung geht’s zweimal durch ein Torhaus, am Annecyplatz sind es noch 350 m rechts bergauf zum Haupt­bahn­hof Bayreuth R-Bahn .

Vom Annecyplatz nach links kommen Sie in die his­to­rische In­nen­stadt (500 m) und zum Hofgarten (800 m).

Mehr Infos auch in unserer Städtetour:

Festspiel- und Uni­ver­si­tätsstadt Bayreuth
Se­hens­wür­dig­keiten, Stadt­plan, GPS-Rund­gang
bayreuth Haupt­bahn­hof
Rück­fahr­mög­lich­keiten

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