Bad Staffelstein
Nicht nur Adam Riese hat seine eigene Statue, sondern auch „Pass Auf“. Das kam so: Es gab einmal einen Bürgermeister. Der hatte einen so prachtvollen Kanarienvogel, dass er der ganze Stolz der Stadt war. Eines Tages war er weg. Alles suchte und zur Sicherheit schloss man die Stadttore.
Um sich gegenseitig zu ermahnen, sagte man zum Nächsten: „Pass auf!“ Und so schallte es den ganzen Tag aus allen Ecken „Pass auf!“. Aber der Vogel war weg. Als die Nacht kam, stellten die müde Staffelsteiner das Suchen ein. Sollte der Vogel doch ein offenes Tor gefunden haben?
Einen Blick wert
- Marktplatz: Rathaus von 1687 und histor. Gasthaus Adam Riese mit Fachwerkfassaden; Stadtbrunnen mit dem heiligen Nepomuk, um 1730
- Bamberger Turm, Kern von 1422, einziger erhaltener Turm der Stadtbefestigung, jetzt Kunstausstellungen
- Katholische Pfarrkirche St. Kilian und Georg, 14. /15. Jh. St.-Anna-Kapelle, 1694, St.-Georgs-Kapelle, 1728, Kath. Heilig-Kreuz-Kapelle vor dem Bamberger Tor, 1678
- Adam-Riese-Skulptur, Fußgängerzone
- Statue „Pass Auf“, Bahnhofstraße
- Stadtmuseum, Kirchgasse 16, geöffnet: April – Okt., Di – Fr 10 – 12 u. 14 – 17 Uhr, Sa, So 14 – 17 Uhr
Bamberg S1/
Längst auf der UNESCO-Liste als Welterbe der Menschheit ist die Bamberger Altstadt als „tausendjähriges Gesamtkunstwerk“. Zahllose Fotomotive bietet dieses Gebiet, das aus drei Siedlungen mit ganz eigenem Gepräge – der Berg-, Insel- und Gartenstadt – im Lauf der Jahrhunderte zusammengewachsen ist und der Stadtgröße von der Bistumsgründung im Jahr 1007 bis zum Ende des 16. Jh. entspricht. Hier wurde im 18. Jh. pompös barockisiert.
Einen Blick wert
- Dom mit Bamberger Reiter und Grab des heiliggesprochenen Kaiserpaares Heinrich und Kunigunde
- Rosengarten am Domplatz
- Klein Venedig am Ufer der Regnitz und Sandstraßenviertel
- Schleuse 100, die letzte am alten Ludwigskanal
- Viele Brauereien und Bierkeller zum Entspannen
Kloster Banz
Kloster Banz, das man aus den Nachrichten als CSU-Tagungsstätte kennt, wurde im Jahr 1070 als Benediktinerabtei gegründet. Nur Adelige konnten eintreten. Nach dem 30-jährigen Krieg wurde ab 1698 neu aufgebaut. Die fränkischen Baumeister Leonhard Dientzenhofer und Balthasar Neumann schufen ein weithin sichtbares Juwel, das für den süddeutschböhmischen Barock schlechthin steht.
Im Inneren ist die Kirche in Ellipsen angelegt, die zusammen mit vielerlei Rundungen, Wölbungen und Kuppeln eine außergewöhnliche Raumwirkung schaffen. Alles scheint sich zu durchdringen und einer zentral dirigierten Bewegung zu folgen. Die Fossiliensammlung zeigt versteinerte Tiere, die hier vor rund 200 Mio. Jahren noch im Meer schwammen.
Die orientalische Sammlung präsentiert Reiseandenken anno 1838. Fürs Kuriositätenkabinett brachte der Besitzer, Herzog Maximilian in Bayern, der Vater von „Sissi“, ägyptische Grabbeigaben und eine Mumie mit. Ebenfalls Platz fand das selbst erlegte, 4 m lange Nilkrokodil.
Einen Blick wert
- Barocke zweitürmige Klosterkirche
- Museum mit Fossilien- und Orientalischer Sammlung, geöffnet April – Oktober, 10 – 17 Uhr
Burgkunstadt und Altenkunstadt
1888 gründet der 21-jährige Joseph Weiermann eine Schuhfabrik und bald ist Burgkunstadt das Zentrum der bayerischen Schuhindustrie. Als sich das Versandhaus Friedrich Baur ansiedelt, entwickelt sich Burgkunstadt endgültig zu einer wohlhabenden und modernen Stadt, die sich auch jetzt noch in ihrem seit alters vertrauten Rahmen wiederfindet.
In Burgkunstadt einen Blick wert
- Oberstadt am Marktplatz mit viel Fachwerk und Rathaus, das auf Resten der früheren Burg gebaut und oben kunstvoll verziert ist. Unterirdische Gänge, Zugang über Alte Vogtei, Regens-Wagner-Platz 5
- Kath. Stadtpfarrkirche St. Heinrich und Kunigunde, teilweise Neubarock
- Fünf-Wunden-Kapelle: Renaissancebau von 1666
- Deutsches Schustermuseum am Marktplatz, geöffnet April – September Mi, Do, Fr 10 – 12 Uhr und 14 – 17 Uhr, Sa 10 – 12 Uhr
In Altenkunstadt einen Blick wert
- Kath. Pfarrkirche Mariä Geburt, 1525 über altem Kern errichtet, 1732/33 umgestaltet
- Ortsbild mit Walmdach- und Fachwerkbauten, darunter Pfarrhof 18. Jh. und ehemalige Mühle
- Schloss Strössendorf, älteste Teile 12. Jh.
Lichtenfels
Körbe made in Lichtenfels hatten einen Klang in aller Welt, bis St. Petersburg, New York und Rio de Janeiro. Um 1900 waren 14 Firmen, darunter die größten der Branche, in der Deutschen Korbstadt niedergelassen.
Einen Blick wert
- Barockes Rathaus,1742/43 nach Plänen von J. H. Dientzenhofer
- Stadtschloss von 1556, erst Adelssitz, dann Lager für Getreide, später für Flechtmaterialien, seit 991 Veranstaltungsstätte
- Kath. Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt spätmittelalterl., barockisiert
- Oberer oder Kronacher Torturm, Roter Turm als höchster Punkt der ehemaligen Stadtbefestigung, Unteres oder Bamberger Tor
- Lichtenfelser Unterwelt: Führungen durch die Gänge, letzter Sa im Monat 17 Uhr, Anm. bei Tourist-Info, Marktplatz 10, Tel. 09571 795102
- Stadtmuseum, ehemalige Direktorenvilla der Bayerischen Bierbrauerei, Bamberger Str. 3a, geöffnet April – September, Di – So 14 – 17 Uhr
Michelau
Erst die Fischer und Weinbergspfahlhersteller, dann die Korbmacher: Diese Gewerbe sorgten in den vergangenen Jahrhunderten für ein gedeihliches Wirtschaftswachstum des Ortes am Main.
Bis nach Russland verkauften sich im 18. Jh. die Körbe aus Michelau. Um 1900 bot die Herstellung von Flechtwerk aller Art fast 900 Korbmachern Lohn und Brot. Die handwerklich soliden und kunstfertig gestalteten Erzeugnisse gingen später in allen Größen und Mengen in die Welt.
Einen Blick wert
- Brunnen: am Zolltorplatz, Metallkorb am Kirchplatz, Dorfbrunnen Schneyer Straße
- Steinfiguren: Michel in der Au am Kirchplatz, Korbträger vor dem Rathaus und Korbmacher vor dem Museum
- Ev. Johanneskirche, 1817, Langhaus 1931/32 erweitert, Saalbau mit Holzdecke, viergeschossiger Turm mit Kuppelhaube
- Deutsches Korbmuseum, Bismarckstr. 4, geöffnet April – Oktober Di – So 10 – 16:30 Uhr
Rattelsdorf
Den Stein, der beim Bau der Seesbrücke in Bamberg übrig geblieben war, verwendete der berühmte Bildhauer Ferdinand Tietz, um daraus 1765 die Marienstatue zu fertigen, die auf dem Marktplatz inmitten eines ausnehmend sehenswerten historischen Häuser-Ensembles steht.
Einen Blick wert
- Ortsbild mit Fachwerk und Kopfsteinpflaster, Marktplatz mit Marienstatue auf dreiseitigem Volutensockel aus Sandstein
- Kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul von 1465, 1823/24 umgebaut, Sakristei von 1787, Turm im Kern 13. Jh., Zwiebelhaube von 1819
- Gemeinde-Torhaus, Walmdachbau mit Fachwerk von 1730
- Der Klosterhof mit z. T. erhaltener Befestigung umschließt die Pfarrkirche mit Pfarrhof, Prälatenbau und Kastenamt sowie den Garten mit Pavillon aus dem 18. Jh., spätmittelalterl. Torturm mit barocker Krone
Vierzehnheiligen
14 kleine Nothelfer waren der Legende nach aktiv, als im Jahr 1445 einem Schäfer des Klosters Langheim ein weinendes Kinder schien. Es verschwand, erschien mit zwei Kerzen wieder und im Jahr darauf ein drittes Mal, diesmal mit einem roten Kreuz auf dem Herzen und umgeben von 14 Kindern. Das Kind in der Mitte sagte: „Wir sind die 14 Nothelfer und wollen eine Kapelle haben, auch gnädiglich hier rasten.“ und alle verschwanden in den Wolken. Noch im selben Jahr errichtete man an dieser Stelle ein Kreuz.
Kurz nach der letzten Erscheinung geschah ein erstes Wunder: Eine todkranke Magd aus Langheim wurde nach Anrufung der 14 Nothelfer geheilt. Fortan kamen immer mehr Hilfesuchende zu dem späteren Gnadenort Vierzehnheiligen. Heute sind es etwa 500.000 Menschen pro Jahr.
Sie strömen zur Wallfahrtsbasilika des berühmten Barockbaumeisters Balthasar Neumann, der allerdings zehn Jahre nach Grundsteinlegung starb. Nach fast 30 Jahren Bauzeit wurde sie 1772 vom Bamberger Fürstbischof eingeweiht: Ein vergoldetes Glanzstück in Barock und Rokoko.
Einen Blick wert
- Gesamteindruck und Details: Altäre, Orgeln, Fresken und Figuren, Gemälde und Stuck