Steckbrief
Höhenprofil
Zu den drei Mühlen im Klumpertal und ins Püttlachtal
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Romantische Felsentäler und luftige Höhen
Es geht durch eines der landschaftlich reizvollsten und romantischsten Täler der Fränkischen Schweiz: Das Klumpertal mit seinen Quellen, Felsen und Mühlen ist unberührt vom Autoverkehr geblieben. Für einen Hauch alpinen Charakters sorgen die hohen Felswände und schmalen Wurzelpfade des „wilden“ Jägersteigs. Weite Fernsicht, Wiesen und Felder, lichte Nadelwälder und typische Trockenrasenhänge sorgen bei der Himmelsleiter für einen Szeneriewechsel.
Von dort geht es hinüber ins Püttlachtal und zum Abschluss, bei Bedarf, hinauf zum Gipfelkreuz hoch über Pottenstein, wo sich ein faszinierender Blick anbietet: Pottenstein wie ein Modeleisenbahn-Spielzeugdorf. Festes Schuhwerk wird empfohlen, es geht zuweilen steil rauf und runter und über schmale Pfade. Diese können aber auch umgangen oder weggelassen werden, so dass die Wanderung vom Klumpertal bis zur Schüttersmühle fast eben und bequem als Spazierweg machbar ist.
Highlights der Tour sind u.a.:
Route
Bushaltestelle Wannberg 389 – Einstieg ins Klumpertal (1,0 km) – Jägersteig – Klumperquelle (3,5 km) – Mittelmühle (5,4 km) – Schüttersmühle (6,0 km) – Bushaltestelle Schüttersmühle B 470 389 343 – Elbersberg (7,1 km) – Himmelsleiter (9,4 km) – Püttlachtal über Ernst-Riedel-Steig (10,7 km) – Bergwachtkreuz (11,8 km) – Pottenstein, Mühleninsel (12,8 km) – Bushaltestelle Pottenstein B 470 389 343 (13,4 km)
Beim Ausstieg an der Bushaltestelle Wannberg (aus Richtung Pegnitz kommend an der gegenüberliegenden Haltestelle) fällt uns gleich das Brotbackhäuschen von 1884 auf, ebenso die moderne Kapelle, als kleiner Turm gestaltet. Durch die Glastür kann man einen Blick nach innen werfen.
Vorbei an der Kapelle rechter Hand laufen wir nun ca. 200 m auf der Hauptstraße. Gegenüber vom Straßenabzweig nach Elbersdorf geht’s rechts in den geteerten Weg, der nach 70 m als Kiesweg immer geradeaus in den Wald führt.
Das Klumpertal
Das Klumpertal ist ein Trockental, genau wie das bekanntere Beispiel bei der Heroldsmühle (nördlich von Oberleinleiter, nahe Heiligenstadt). Hier im Tal, das von Bronn herkommt, gibt es nämlich bis zu den äußerst stark schüttenden Klumperquellen zwar ein Bachbett, aber meistens keinen Bach. Nur nach starken Regenfällen und zur Schneeschmelze rauscht das Wasser mehr oder weniger stark hier hindurch, wodurch einst das Bachbett geformt wurde.
Nach knapp 300 m macht der Kiesweg eine Linkskurve (links drüben ist eine Hütte sichtbar). Wir gehen in der Hälfte der Kurve nach rechts in den schönen weichen Waldpfad, welcher wieder eine Linkskurve macht. Leicht bergab geht’s weiter durch den Wald, über Wurzeln und Tannenzapfen, immer geradewegs auf die lichte Wiese zu. Wir bleiben am linken Rand und kommen wieder in den Wald, wo es in Serpentinen in den Talgrund geht. Wasser glitzert aus zwei Fischzucht-Becken herauf. Fast unten angelangt, fällt der Blick auf Bronn mit seiner beachtenswerten mittelalterlichen Dorfkirche.
Wir sind jetzt im Klumpertal angelangt, der Fluss fehlt hier aber noch, ebenso die spektakulären Felsen.
Wir werden nun über den trailartigen Jägersteig zur Klumperquelle wandern, wo der Weihersbach entspringt. Dazu biegen wir zunächst unten im breiten Talgrund (mit mehreren Markierungen, u. a. ) spitzwinklig nach rechts in Richtung Schüttersmühle ab. Nach 170 m, fast genau gegenüber einer Scheune links oben am Hang, geht der Jägersteig, erkennbar an einem Holzschild und bei einer Bank, nach rechts oben – der schmale Pfad ist leicht zu übersehen.
Talweg als leichtere Alternative
Wenn Sie den Jägersteig zu unwegsam finden und lieber leichter und etwas kürzer im breiteren Talgrund wandern möchten, dann können Sie hier auch mit geradeaus weitergehen. Nach 2,1 km treffen sich die beiden Wege an der Klumperquelle wieder.
Der Jägersteig selbst ist meist urig, wurzlig und unmarkiert, aber immer deutlich zu erkennen. Eine breite „Holzrückegasse“ wird nach weiteren 180 m gequert, erhöht und parallel zum Klumpertal schlängelt sich der Jägersteig in leichtem Auf und Ab, immer schön höhenlinienangepasst, dahin. Nach und nach tauchen die ersten bemoosten Felsen auf, die Felsen werden größer, Sonne und Schatten wechseln, die Blumen blühen, auch Seidelbast sieht man im Frühjahr, so schön mit lila Blüten geschmückt. Links drüben scheint mal ein Fels auf dem anderen zu balancieren und obendrauf wächst ein Baum: Die Natur kommt immer irgendwie zurecht. Spektakulär schauen rundgeschliffene übereinanderstehende Fels-Ungetüme aus, wie riesige aufgeschichtete Federbetten oder Wollsäcke: „Wollsackverwitterung“ heißt das geologische Phänomen.
Die Wollsackverwitterung
Physikalische und chemische Prozesse zersetzen große Felsblöcke, indem Wasser in die Spalten massiver Gesteinspartien eintritt. Immer größer werden die Klüfte, die Steinblöcke zerfallen dadurch an den Ecken und Kanten schneller. So entstehen Im Laufe einer langen Zeit abgerundete Gesteinsblöcke, die wie Kissen oder Wollsäcke übereinander gestapelt zu sein scheinen.
Weiter geht’s, fast wie durch ein Steinlabyrinth, immer höher überm Tal. Nach einer Passage mit jungen Fichten scheint die Idylle jäh ein Ende zu haben: Wir stoßen auf eine breite „sterile“ Forststraße, wo es aber für uns nur ca. 50 m bergauf geht und bei einer Reihe von (etwas höher) abgesägten Baumstümpfen auf der gegenüberliegenden Seite nach links weitergeht: Zwischen zwei Baumstümpfen als „Eingangsportal“ wird unser schmaler Jägersteig fortgesetzt und geht etwas nach unten weiter. Überraschende Ausblicke ins tiefer werdende Klumpertal sind im weiteren Verlauf immer wieder zu erhaschen, eingerahmt von Bäumen, Ästen und Felsen.
Schließlich stößt von links unten ein breiterer Pfad zu unserem Weg, diesem kurz folgen. Oben an der Forststraße erwartet uns eine Rastbank. Für den Weiterweg schwenken wir aber kurz davor nach links ab, Markierung = Jägersteig. Der Weg fällt etwas ab und führt geradewegs zu einem Aussichtspunkt mit Infotafel: Die Sage vom kopflos herumspukenden Wilderer auf dem Jägersteig ist dort sehr anschaulich geschildert. Auf der gegenüberliegenden Seite kann man das Plateau noch erkennen, auf dem einst ein „Tempel“ stand, ein kleiner Pavillon, der zum Landschaftsgarten Schloss Kühlenfels gehörte.
Steigen Sie ganz auf den Felsen hinauf, dann sehen Sie von oben, schön angeordnet, mehrere eckige Fischzuchtbecken, gespeist von der Klumperquelle, ca. 150 m links davon.
Landschaftsgarten Schloss Kühlenfels
Vor 200 Jahren wollte Freiherr von Guttenberg, seines Zeichens Schlossherr von Kühlenfels, unweit von hier oben am Westhang gelegen, den Fremdenverkehr im Klumpertal fördern und ließ deshalb einen „Landschaftsgarten“ nach der damaligen Mode im Englischen Stil anlegen. Zwar sind Tempelchen, Eremitage und Bogenbrücke, der Parasol als Riesenpilzschirm-Regenschutz – und auch die Klumpermühle – verschwunden und nur noch zu erahnen. Aber das zum Glück ursprünglich gebliebene Tal gilt immer noch als eines der schönsten der Fränkischen Schweiz, ist Inbegriff eines tief eingeschnittenen, von hohen Felsen gesäumten, romantischen Weggrundes mit seinen ganz besonderen Reizen.
Quelle: www.fraenkische-schweiz.com> Sucheingabe: Felsengarten Klumpertal
Wir laufen nun nach rechts zu einem weiteren Aussichtsfelsen vor. Kurz davor geht’s rechts und nach unten, Markierung: . Wir kommen an weiteren wollsackverwitterten Felsen vorbei und steigen steil und über Wurzeln hinab, dann stoßen wir auf einen Verzweig. Unser Weg geht hier ohne Markierung nach links unten über eine breite „Wurzelstufe“ und macht dabei einen 180°-Bogen.
Entgegen unserer bisherigen Richtung laufen wir nun auf die Klumperquelle zu. Rechts unten leuchten dunkelgrün die schon bekannten rechteckigen Fischteiche, gespeist vom ergiebigen Weihersbach. 150 m danach (bei einer Bank) können wir schon einen Blick auf die Klumperquelle von oben erhaschen. Weiter geradewegs vor, dann bei einer weiteren Bank und einem Wegweiserbaum spitzwinklig scharf rechts herum und im breiten Talgrund weiter direkt zur Klumperquelle, u. a. mit Wegweiser Mittelmühle 0,9 km.
An vielen moosbedeckten Felsen vorbei, kommen wir nach kurzer Zeit zur unteren Quelle des Weihersbaches, direkt rechts am Weg. Ein kleiner See hat sich gebildet, Bläschen steigen blubbernd auf.
Nun kommt ein wunderschönes Stück: Der Weihersbach (oder auch Klumperbach) bildet Weiher und kleine Seen. Wie auf einem Damm läuft man nun zwischen den „Wassern“. Rechts und links Grüntöne in allen Schattierungen, dazu dann und wann schnatternde Enten, das Bächlein plätschert dabei munter und wechselt die Seite.
Mühlen, die sanfte Energiequelle des Mittelalters
Stark schütten die beiden Klumpertalquellen (die zweite liegt versteckt etwas talaufwärts auf der anderen Seite). Ihre Wasserkraft trieb im Mittelalter bereits nach einigen hundert Metern schon die erste Mühle an, nach weniger als zwei Kilometern waren es schon drei. Die sanfte Energiequelle des Mittelalters nennt man die Mühlen heutzutage. Das Getreide, eine wesentliche Nahrungsmittelgrundlage, wurde mit Wasserkraft nicht nur gemahlen, man bewässerte und düngte die Felder mit Hilfe ausgeklügelter Bewässerungssysteme auch so.
Um 1860 gab es in ganz Deutschland, der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung zufolge, 60.000–65.000 Mühlen! Diese waren vor der industriellen Revolution schlichtweg der Universalantrieb für alle Zwecke: Allgemein gab es neben Getreidemühlen auch Öl- und Sägemühlen, Hammerschmieden und Hanfreiben, dazu Knochen- und Gipsstampfe ebenso wie Lohmühlen zum Gerben …
Insgesamt listen die Mühlenforscher an die 350 verschiedene Mühlentypen auf. Das Wasser als Lebensader der Landschaft, der Wirtschaft, der Besiedlung. Man denke dabei auch an die vielen Fränkischen Fachwerkhäuser, denn die Erfindung der Sägemühlen löste einen wahren „Bauboom“ aus!
Quelle: www.deutschlandfunk.de> Sucheingabe: Mühlen Energiequellen Mittelalter
Die ehemalige Klumpermühle
Etwas verloren leuchtet rechts drinnen der alte rote „Kaugummiautomat“ heraus – auch Fischfutter ist keines mehr drinnen. Hier, nur 400 m von der stark schüttenden Quelle, stand einst die Klumpermühle, hier klärt sich auch die Herkunft des Namens: „Klumpern“ bedeutet auf fränkisch regelmäßiges dumpfes Schlagen. Lorenz von Guttenberg, damaliger Schlossherr von Kühlenfels, hat sie 1580 erbaut. Die heutigen Teiche und die Forellenzuchtanlage wurden vermutlich Mitte des 19. Jh. angelegt. 1926 war der Mühlenbetrieb unrentabel geworden und wurde eingestellt, 1965 waren die Gebäude so baufällig, dass sie abgebrochen werden mussten. Eine Infotafel mit alten Fotos und der Urkunde weckt Erinnerungen, ebenso wie die Mauerreste des Kellergewölbes und ein ehemaliger Mühlstein.
Quelle: www.pottenstein.de/klumpertal
Wir folgen der Markierung zur zweiten Mühle, der Mittelmühle. Sie steht noch, bewohnt vom letzten Landwirt im Klumpertal. Die steinerne Wasserrinne ist noch intakt, der Mühlbach schlängelt sich wie anno dazumal so schön durch die sattgrünen Wiesen. Manchmal schnattern Gänse, eine Katze huscht vorbei … – ländliche Idylle pur.
An der Scheune, direkt am markierten Wanderweg nach dem Linksabzweig, gibt eine Tafel mit einem halben Dutzend Sagen einen Einblick in die Welt von damals. Die schönste möchte man gerne glauben:
Die goldenen Forellen im Klumpertal
Schon immer wurde erzählt, dass aus der Quelle des Weihersbaches anstelle von Wasser einst Gold sprudelte. Bis ins 19. Jh. hinein wurde im Weihersbachtal auch tatsächlich nach Gold geschürft, meist mit wenig Erfolg. Die Sage berichtet, dass selbst die Fische, die in der Nähe der Quelle schwammen, vergoldet wurden. Deshalb kann man heute noch einige goldene Forellen, die Albinos, im Klumpertal entdecken. Wer die Augen offen hält, kann manchmal mit viel Glück sogar noch einige kleine Goldklumpen im Weihersbach entdecken.
Nach dem Wohnhaus mit oder (öfter sichtbar) mit Markierung weiter zur dritten Mühle, zur Schüttersmühle. Hochhaushohe bekannte Kletterfelsen säumen den Weg: Der „Terra Australis“ mit seinen zahlreichen schweren Kletterrouten – man beachte die Überhänge – lässt über die Kletterer staunen, die sich da hochhangeln können.
An der dritten Mühle, der Schüttersmühle, endet das autoverkehrsfreie Klumpertal. Von links drüben grüßt hoch oben das „Weihersbacher Männla“, das anscheinend immer dünner wird, trotz seines Schutzes als bedeutendes Geotop. Am Kiosk Schüttersmühle, wo auch wettergeschützte Bierbänke zur Einkehr einladen, stoßen wir auf die B 470.
Die Schüttersmühle
Einst als Mahlmühle erbaut, wurde sie schon 1520 urkundlich erwähnt und war bis Ende der 1930er-Jahre in Betrieb. 28 Bewohner (Stand: Dez. 2019) zählt der Ortsteil von Pottenstein heutzutage, auch eine Forellenräucherei gibt es hier.
Die Schüttersmühle gilt aber auch als der älteste Luftkurort der Fränkischen Schweiz. 1901 wurde in der gleichnamigen Gaststätte der Fränkische-Schweiz-Verein gegründet, wie auf dem Felsen am Weihersbach an der B 470 (nach der Straßeneinmündung Richtung Pottenstein) zu lesen ist. Der Fränkische-Schweiz-Verein ist heutzutage auf 45 Ortsgruppen angewachsen und sehr aktiv. Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Schüttersmühle
Nach rechts kommen Sie zur Bushaltestelle Schüttersmühle B 470 in Richtung Pegnitz und zum Gasthof Schüttersmühle. Hier besteht nun die Möglichkeit, die Tour bereits zu beenden und mit dem Bus der Linie 389 zu fahren.
Unsere Wandertour (oder die Busfahrt nach Pottenstein) geht nach links weiter: Wir laufen zunächst zur Bushaltestelle Schüttersmühle B 470. Nach 100 m entlang der Straße die B 470 vorsichtig queren.
Alternative: Busfahrt nach Pottenstein mit Spaziergang Mühleninsel
Bushaltestelle Schüttersmühle B 470 389 343 – Ausstieg: Bushaltestelle Pottenstein B 470 Anschluss zur Mühleninsel: Sie laufen über die Nürnberger Straße (bei der Haltestelle) stadteinwärts und geradeaus weiter an der Kreuzung Forchheimer Straße / Hauptstraße in die Straße „Am Stadtgraben“. Immer geradeaus, stößt man nach ca. 500 m auf die Straße „Mariental“. Dort nach rechts und zur Püttlachbrücke mit Blick auf die Mühleninsel.
Ca. 50 m nach der Bushaltestelle in Richtung Pottenstein, aber noch vor dem Wanderparkplatz, zeigt ein Wegweiser Elbersberg 1,5 km spitzwinklig nach rechts oben. Auf dem schmalen Weg gewinnen wir in steilen Serpentinen auf einem felsdurchsetzten Wurzelpfad rasch an Höhe. An unklaren Stellen halten wir uns links. Oben erwartet uns eine Rastbank. Nun laufen wir, immer mit , noch ca. 1,1 km auf den bald sichtbaren Kirchturm der St.-Jakobus-Kirche zu Elbersberg zu, einem Teil des Fränkischen Jakobsweges.
Der geschotterte Weg wird eine geteerte Straße, die Jakobusstraße. Wer möchte, kann einen Abstecher zur Kirche machen. Ansonsten kurz vor der Kirche nach links und entlang der Straße „Am Neuen See“ mit Markierung Jakobsweg .
Jakobuskirche Elbersberg
Der Abstecher zur katholischen St.-Jakobus-Kirche des Älteren ist nicht weit, die beeindruckende einschiffige Saalkirche mit dem achteckigen Turm meist offen. Errichtet wurde sie 1833–35 unter Mitwirkung von Leo von Klenze, der neben Karl Friedrich Schinkel als bedeutendster Architekt des Klassizismus gilt. Die spätbarocke Ausstattung mit dem reich dekorierten Hauptaltar mit dem hl. Jakobus in der Mitte ist einen Besuch wert, genauso wie die zwei reich geschmückten Nebenaltäre: linksseitig der Marienaltar, rechts die hl. Ottilie. Der hl. Jakobus der Ältere ist einer der zwölf Apostel Jesu Christi und damit einer der bekanntesten Heiligen weltweit. Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Elbersberg
Die „Himmelsleiter“, unser nächstes Ziel, ragt schon zwischen den Häusern am Ortsende über dem Wald hervor. Es geht, zunächst noch auf Asphalt hinunter, einen Gegenanstieg wieder hinauf – immer gut markiert mit Jakobsweg . Ein wunderbarer Panoramahöhenweg ist dieser ehemalige Wallfahrtsweg von Pottenstein nach Elbersberg! Die phantastischen Fern- und Nahblicke entschädigen uns für den Anstieg.
Ein Wegkreuz wird erreicht, hier links halten und danach mit Wegweiser Himmelsleiter noch ca. 1,0 km. Lichter Föhrenwald kündigt schließlich das Ende der Hochebene an, fast unvermittelt taucht die Himmelsleiter vor uns auf.
Im weiteren Umkreis sieht man unter anderem auch die selten gewordenen Küchenschellen sowie andere geschützte Pflanzenarten blühen.
Die Pottensteiner Himmelsleiter
Der frei zugängliche Aussichtsturm wird nur im Winter gesperrt und darf bei Gewitter nicht betreten werden. 2014 als Antennenmast für digitalen Behördenfunk erbaut, ist er der einzige seiner Art in Bayern, der auch öffentlich zugänglich ist – und zwar als Kompromiss, denn er steht ja im Naturschutzgebiet. Bei einer Ablehnung des Turmes durch die Stadt Pottenstein hätte es aber eventuell staatliche Zwangsmaßnahmen gegeben, also versuchte man das Beste daraus zu machen: Als Aussichtsturm gebaut, konnte man einen „touristischen Mehrwert“ dazugewinnen und so stimmte die Stadt Pottenstein zu.
Das sollte aber kein 08/15-Aussichtsturm werden, sondern ein architektonisches Highlight, eine äußerst anspruchsvolle Herausforderung, denn der hohe Turm musste sich ja trotz seiner Größe irgendwie sensibel in das Natur- und Landschaftsschutzgebiet einfügen. Durch die Anordnung von nur drei nach oben auseinanderstrebenden und in unterschiedlichen Höhen endenden Außenstützen wird trotz der Gesamthöhe von 34,50 Metern (ohne Antennen) und der riesigen Kanzel (sie ist mit ihren 8,80 Meter Durchmesser auf 25,5 Metern Höhe angebracht) so etwas wie eine elegant-leichte und transparente Erscheinung erzielt. Die Kanzel allein wiegt schon 20 Tonnen, der Turm selbst besteht aus 80 Tonnen Stahl.
Die zunächst angedachte Holzkonstruktion war aus statischen Gründen nicht machbar, Stahl ist stabiler und kann filigraner gebaut werden. So bietet die Himmelsleiter schon beim Aufstieg über die 150 Stufen ein Aussichts- und Naturerlebnis. Von oben kann man bei gutem Wetter bis ins Fichtelgebirge schauen!
Quelle: n-land.de/lokales/feucht/himmelsleiter-auf-den-funkturm
Nach dem Besteigen der Himmelsleiter laufen wir den Weg ca. 200 m weiter bis zu der Hofmannskapelle und einem Steinkreis. Unmittelbar davor geht’s rechts, mit und Wegweiser Hasenloch 1 km. Gleich nach der Kapelle nochmals rechts herum (mit Seitenblick zur Himmelsleiter). Am nächsten Verzweig mit Markierung wieder rechts, es geht zunächst noch etwas bergauf, danach mit einer Linkskurve bergab in den Wald und mit weiter zum Hasenloch. Nach 200 m links oben am Hang erscheint es groß und beeindruckend, wie ein Gespenster- oder Totenkopf, mit riesigem offenen Mund und schmalen Augenhöhlen.
Wenige Meter bergab steht rechts ein reich verziertes Holzkreuz mit dem Corpus Christi und einer Andachtsbank davor: der Waldtempel!
Der Waldtempel
Mit den großen Felsen und den hohen Bäumen als „Rückwand“ wirkt er wie ein Freilufttempel. Das Kreuz wurde ca. 1850 aufgestellt, der alte Wallfahrtsweg Pottenstein – Elbersdorf ging auch hier vorbei. Aber bereits in heidnischer Zeit dürfte dieser „magische“ Ort kultischen Zwecken gedient haben. Quelle: www.die-fränkische-schweiz.de/marter-in-der-fraenkischen-schweiz
Ca. 90 m nach dem Waldtempel lassen wir einen ersten gut sichtbaren Wegpfad nach rechts unbeachtet (wer ihn nimmt, stößt auf ein Schild: kein Wanderweg) und gehen mit nochmal kurz nach links. Nach weiteren 40 m zweigt unser Weg, der sogenannte Emil-Riedel-Weg, ein schmaler leicht zu übersehender Pfad, nach rechts ab, von hier oben nicht mit einem Hinweisschild versehen. Auf diesem schmalen Steig, welcher u. a. über Treppen führt, geht’s nun ohne Markierung hinab ins Püttlachtal.
Grünpunkt-Weg als leichtere Alternative
Mit dem kommen Sie bequemer nach Pottenstein hinunter, verpassen dabei aber den interessanten Steig, zwei romantische Püttlachbrücken, die Frei-Kneipp-Anlage und die Adamsfelshöhle; das Waldcafé, erkennbar an den großen Zwergen davor, ist nur von oben zu sehen. Die beiden Wege treffen sich nach einem knappen Kilometer wieder.
Nach einem Kurvenstück geht’s steil über Stufen gut sichtbar direkt hinab ins Püttlachtal. Nach der Seilsicherung, einem dicken Tau am Felsen, halten wir uns am Verzweig rechts und steuern geradewegs auf die Brücke zu und überqueren die Püttlach. Am breiten Wanderweg angelangt, geht unser Weg links.
Abstecher: Frei-Kneipp-Anlage
Zu dieser besonderen Kneipp-Anlage lohnt sich ein kleiner Abstecher nach rechts. Neben dem „normalen“ Tretbecken auf der Wiese kann man auch ohne künstliches Becken, aber mit Geländer, direkt in die Püttlach steigen und naturbelassen im kühlen, klaren Bachlauf kneippen und die meist sanfte Strömung wohltuend spüren.
Auf dem breiten Weg in Fließrichtung der Püttlach weiter und nach kurzem Stück an der Adamsfelshöhle vorbei.
Die Adamsfelshöhle
Sie diente schon in der Mittelsteinzeit, vor ca. 40.000 Jahren, als Behausung und Unterschlupf. Ausgrabungen wie Steinwerkzeuge und Schmuck zeugen davon. Der Name geht aber nicht auf den biblischen Adam zurück, sondern auf einen über 2 Meter großen wilden, dennoch harmlosen Gesellen, der hier gehaust und die Leute in Angst und Schrecken versetzt haben soll. Quelle: Thomas Bernard, „Zur Geschichte des Felsenstädtchens Pottenstein in der Fränkischen Schweiz“. Hrsg. Tourismusbüro Pottenstein, 2019
Nun am Waldcafé vorbei, gleich nach dessen Parkplatz wieder nach links, über die Püttlach hinüber und nach der Brücke rechts über einen Graspfad zu einigen Holzstufen. Diese hinauf und rechts halten, dem geradeaus folgen. Auf diesem Pfad gelangen wir nach Pottenstein hinein. Am ersten Abzweig im Ort laufen wir ein drittes Mal über die Püttlach, und zwar auf dem Ziersmühlsteg. Die zugehörige Ziersmühle am Mühlenwehr beherbergt auch heutzutage noch ein Sägewerk und ein Wohnhaus.
Unser Blick nach rechts oben fällt auf das markante Bergwachtkreuz am felsigen Hang oben. Um sich zum krönenden Abschluss wunderbare Ausblicke über Pottenstein in allen Facetten zu gönnen, ist allerdings etwas Trittsicherheit erforderlich, es geht steil nach oben. Außerdem lockt da oben noch eine zünftige Hütte …
Wer nicht hinauf möchte, läuft nach dem Ziersmühlsteg gleich nach links in den neuen gepflasterten Fußweg am Ufer.
Extrarunde: Bergwachtkreuz mit Bergwachthütte
Vom Ziersmühlsteg vor zur Straße, dort nach links ansteigend am Parkplatz vorbei und auf den Laternenpfahl an höchster Stelle zu. Hier folgen wir dem Wegweiser „Bergwachthütte“ mit und nach rechts und gleich wieder links ums Eck. Gegenüber des gelben Hauses Nr. 13 mit und spitzwinklig nach rechts und über Treppenstufen nach oben. 20 m danach, bei der Infotafel „Kalkmagerrasen“, laufen wir nach links und auf dem steinigen Pfad weiter (die Treppe geradeaus kommen wir später wieder herunter). Schon hier können Sie die Blicke auf das „Dächermeer“ genießen, immer auch mit dem Bergwachtkreuz im Visier, dazu die Burg, die Fachwerkhäuer, die Wacholderhänge … Wir folgen einfach immer dem kleinen Pfad, zunächst an einer Holzbank vorbei, darauf final hinauf zum Kreuz: mit Rundumblicken – soweit die Zeit reicht, vielleicht noch ein Eintrag ins Gipfelbuch.
Vom Kreuz herunter laufen wir nicht ganz so steil: Wir steigen zunächst nach hinten ab, wenden uns am Verzweig nach rechts und steuern so gleich auf die Bergwachthütte zu, immer mit tollen Tiefblicken.
Im Sommer ist die Hütte meist sonntags bewirtschaftet, Auskunft unter Tel. 09243 623.
Danach über die Treppenstufen zickzack-artig hinab und schließlich auf bekanntem Weg zurück zum Ziersmühlsteg. Vor dem Ziersmühlsteg nach rechts in den neuen gepflasterten Fußweg am Ufer der Püttlach.
Wir kommen an einem Seniorenwohnheim vorbei, der Pflasterweg endet, wir wenden uns kurz nach links und queren vorne die Hauptstraße Mariental. Weiter geht’s nach links zur Püttlachbrücke; auf der Brücke bleiben wir aber mal stehen für einen Blick nach rechts: Die Püttlach wurde hier zweigeteilt, wobei auch die typische Mühleninsel entstand. Malerisch liegt die Kohlmühle, ein wunderschönes Fachwerkhaus mit funktionierendem Mühlrad, unterhalb des Wehres vor uns.
Hier ist auch der Anschluss zur Tourbeschreibung Mühleninsel nach der Busfahrt von der Schüttersmühle.
Unmittelbar nach der Infotafel „Die Mühlen Pottensteins“ wenden wir uns wieder nach rechts und steigen die kleine unauffällige Treppe hinunter zum Holzsteg, der auf die idyllische Mühleninsel führt. Der Weg ist zwar schmal, aber öffentlich! Am Wehr spritzt zuweilen das Wasser, der Pfad führt in Tuchfühlung mit der Püttlach vor zur ehemaligen Stadtmauer und an ihr entlang.
Wir spazieren zunächst bis zur steinernen Brücke mit Wegweiser Jugendherberge. Schon vor der Brücke laufen wir nach links – und schauen hinauf: Voilà! Da ist ja die Burg in voller Pracht, ganz überraschend und eingerahmt von bunten Fachwerkhäusern, ein echter Bilderbuch-Burgblick!
Wir sind nun in der Fischergasse, gehen geradeaus weiter und kreuzen die Straße „Malerwinkel“. Noch ein letztes Mal auf dieser Tour ist die Püttlach zu queren, am Haus direkt am Ufer hat der historische Messpegel einst den Normalwasserstand für den Mühlenbetrieb angezeigt. Noch einmal geht der Weg ums Eck, dann stoßen wir mitten im Zentrum auf den Marktplatz und die Hauptstraße – Pottensteins „gute Stube“. Hier können Sie sich noch etwas umschauen.
Sehenswürdigkeiten in Pottenstein
- Kath. Pfarrkirche St. Bartholomäus von 1775, Rokokoausstattung, ungewöhnlich zweischiffig mit Empore. Oben zur Besichtigung offen.
-Kunigundenkirche mit einem Altarbild, das Burg und Bergfried zeigt.
- Burg Pottenstein mit Museum und Elisabethzimmer, Aufenthaltsort der hl. Elisabeth von Thüringen, die 1228 hierher geflüchtet sein soll.
- Haben Sie noch zwei Stunden Zeit? Dann empfiehlt sich der markierte Elisabeth-Rundweg zu bedeutenden historischen Stätten in und um Pottenstein. Die Beschreibung ist bei der Touristinfo zu haben oder als Download: pottenstein.de/elisabethweg-4
Unser Weg zur Bushaltestelle Pottenstein B 470 geht dann an der Hauptstraße nach rechts. Auf der linken Straßenseite kommt erst der „Höhlenbär“ mit zahlreichen Versteinerungen vor der Tür, zum Kauf per Geldeinwurf, danach die sehenswerte Stadtpfarrkirche St. Bartholomäus, das Scharfrichtermuseum und schließlich rechts das Stadt-Café.
An der nächsten Straßenkreuzung geht es erst nach links, am Rathaus vorbei (geradeaus ist die Tourist-Info) und am Verzweig nach rechts in die Nürnberger Straße.
Vorne, fast an der B 470, ist rechter Hand die Haltestelle der Linien 389, 393 und 397, um in Richtung Gößweinstein, Ebermannstadt und Pegnitz zu kommen, sowie die der Linie 343 Richtung Neuhaus (Pegnitz).
Weiterwandern nach Gößweinstein oder Tüchersfeld?
Ihr Wandervergnügen können Sie mit vielen weiteren markierten Wanderwegen nach Gößweinstein oder Tüchersfeld verlängern. Die Linie 389 bringt Sie von Gößweinstein oder Tüchersfeld auch noch nach 20 Uhr wieder zum Zug!
www.pottenstein.de/wandern-tagestouren
Bitte informiere Dich in Deinem eigenen Interesse vorab über die aktuellen Öffnungszeiten und Ruhetage. Korrekturen können an freizeit@vgn.de gemailt werden.
Weitere Infos: www.pottenstein.de/gastronomie-3
Wunderschön schängelt sich der Jägersteig durch die Felsenlandschaft - die Himmelsleiter, Püttlachtal, Bergwachtkreuz - eine gelungene Wanderung.
Nach der Strassenquerung an der Schüttersmühle zweigt am anschließenden Aufstieg nach links ein Weg ab. Dieser führt nach ein paar Meter zu einem Aussichtspunkt. Blick auf die Schüttermühle und dem Weiherstaler Männchen. Danach dann wieder zurück zum Hauptweg.
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