Steckbrief
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Jubiläumsweg 1914
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Anfang Juli 1914, zu einer Zeit also, zu der die bedrückende Düsternis des Ersten Weltkriegs begann, trafen sich zahlreiche Wanderbegeisterte in Kersbach bei Forchheim, um sich auf Schusters Rappen zu begeben und die wunderschöne Landschaft zu erkunden. Die Wanderung war der Beginn einer nun hundertjährigen Vereins- und Erfolgsgeschichte des Fränkischen Albvereins, der mit seinen Wanderwegen unsere Fränkische Heimat weit über ihre Grenzen hinaus bekannt machte und ihre zahlreichen natürlichen und kulturhistorischen Kostbarkeiten nicht nur, aber vor allem der ansässigen Bevölkerung näherbrachte.
Auch heute pflegt der Fränkische Albverein und der nachbarschaftliche Fränkische-Schweiz-Verein ein weites Netz gut markierter Wanderwege, deren Nutzen der stark gewachsenen Bevölkerung in der Metropolregion zugutekommt und sehr geschätzt wird.
Anlässlich des hundertjährigen Bestehens des Vereins beschlossen die Vorsitzenden der nachbarschaftlich befreundeten Vereine Fränkische-Schweiz- und Fränkischer Albverein, einen dauerhaft angelegten Wanderweg zu errichten, der an der gemeinsamen Vergangenheit bürgerschaftlichen Engagements ansetzt. Der „Jubiläumsweg 1914“ ist somit auch Ausdruck moderner Kooperation und Zeichen der gemeinsamen Aufgabe, auch heute ein zeitgemäßes, für breite Bevölkerungsschichten attraktives Erleben der Natur zu befördern. Über die beiden Weltkriege hinweg setzt er ein stilles Fanal der Vernunft, nämlich das der Nachhaltigkeit und Beständigkeit!
Sonnige und aussichtsreiche Wanderung!
Egal aus welcher Richtung – schon in der S-Bahn S1 begrüßt uns das zweihöckerige „Walberla“, der weithin sichtbare Zeugenberg, eines der Wahrzeichen Forchheims und seit jeher ein beliebtes Ausflugsziel. Erwartungshungrig steigen wir am Bahnhof Kersbach aus.
Am östlichen Bahnsteig erwartet uns das FAV-Emblem des Jubiläumsweges, dem wir von hier aus bis zum Ziel Kirchehrenbach folgen.
Unser Wanderweg führt zunächst auf dem Fuß- und Radweg, dann rechts über die Wiesen hinein in das schmucke, fast 1000-jährige Kersbach mit seiner wuchtigen St.-Ottilien-Kirche und einer Gerichtslinde in der Ortsmitte. Kurz rechts, dann links geht es auf der Straße „Wilhelmshöh“ durch den Ort, und wir gelangen so, leicht steigend, in einen interessanten Eichenwald, den wir auf einem alten Hohlweg durchqueren.
Waren hier auch unsere Altvorderen unterwegs? Genau ist das nicht mehr bekannt!
Bald entlässt uns der Wald ins Freie. Versprengte Kirsch- und Zwetschgenbäume wechseln sich mit kleinen Hainen ab. Die hier weit verbreiteten Streuobstwiesen sind das Zuhause vieler seltener Schmetterlings- und Vogelarten – zudem sind sie ein Zubrot für die vorwiegend im Nebenerwerb arbeitenden Bauernhöfe. Mit schöner Aussicht auf die Lange Zeile nördlich von Forchheim erreichen wir bald Pinzberg. Nicht entgehen lassen sollte man sich den prachtvollen Deckenstuck von Franz Jakob Vogel in der Kirche St. Nikolaus, der im 18. Jh. unter der Beratung Balthasar Neumanns entstanden ist. Pinzberg bietet außerdem nach dem Wegbrunnen und dem Fachwerkgebäude der Alten Schmiede (1685) eine erste Einkehrmöglichkeit, gute Chancen für einen Frühschoppen!
Im östlichen Teil von Pinzberg führt uns die Markierung nach Süden in die Straße „Keilbrunnen“, und bald senkt sich unser Wanderweg rechts hinunter in einen schönen Teichgrund. Auf der gegenüberliegenden Seite führt uns ein kurviger, breiter werdender Feldweg durch Gebüsch- und Obstanger hinauf in das keck auf einem Hügel liegende Elsenberg. Wir durchqueren es geradewegs und kommen auf ein Fahrsträßchen mit weiter Aussicht über Gosberg und hinüber zu den Ausläufern der Fränkischen Schweiz und zur weithin sichtbaren „Vexierkapelle“ über Reifenberg sowie zur Burg Feuerstein oberhalb von Ebermannstadt.
Kurz hinter einer Kapelle biegt unser Wanderweg auf einen kleinen Wiesenweg nach links ab und erreicht bald darauf den Sportplatz von Dobenreuth. Direkt am Weg liegt die Sportgaststätte, die gelegentlich neben Bier auch kleine Snacks für zwischendurch anbietet. An der Hauptstraße wenden wir uns nach rechts und 75 m weiter wieder nach links, in den Kellersgraben einbiegend. Das Sträßchen steigt nun an und führt an einem ehemaligen Steinbruch vorbei, der in den Wanderbeschreibungen von 1914 noch erwähnt war, nun aber vollständig überbaut ist. Der hier anstehende Rhätsandstein war seinerzeit ein beliebtes Baumaterial!
Die vor uns liegende Agrarstraße lässt uns die Zeit für einen Gedankenaustausch und besticht durch weite Aussichten auf die südlich vorgelagerte Hügellandschaft mit Blick rechts hinüber auf den Hetzleser Berg (Hetzlas) und bis zum Kasberger Windrad, gegenüber das Ziel immer mehr vor Augen ...
Einmal links abbiegend, neigt sich unser Wanderweg vorbei an einer Kapelle rechter Hand der Staatsstraße zu. Wir überqueren sie vorsichtig in Richtung Trafo-Häuschen und gelangen über einen Wiesenweg in das verschmitzte Dietzhof, in dem der traditionsreiche Brauerei-Gasthof Alt sein süffiges Bier anbietet. Leider hat der Gasthof (außer sonntags und auf Vorbestellung ab 15 Personen) nur abends geöffnet.
Das ehemalige Wasserschloss von Dietzhof ist vollständig geschleift. Wir folgen zunächst 350 m weit der nach Kirchehrenbach führenden Straße. Nach den letzten Häusern biegen wir nach links ab auf einen traumhaft schönen, gewundenen Waldweg am Osthang des Eichelbergs empor. Der Wald entlässt uns auf einen Waldparkplatz, den wir überqueren.
Vom Wander-/Wald-Parkplatz am Eichelberg (hinter Dietzhof) lässt sich gut ein Abstecher ins nahe gelegene Schlaifhausen mit seinen lohnenden gastronomischen Angeboten machen.
Sicher leitet uns unsere Markierung auf einem kleinen Feldweg mit sich weitender Aussicht die karstigen, von Obstbäumen und Büschen bestandenen Wiesen hinauf. Ein schmaler Hainbuchenwald bringt uns schließlich empor auf das Plateau des Rodenstein, mit 532 m der höhere der beiden Höcker.
Ein schmucker, leicht felsiger Weg geleitet uns hinunter in die Senke zwischen den beiden Höckern der „Ehrenbürg“, wie das Walberla offiziell genannt wird. Didaktisch geschickt gestaltete Informationstafeln erinnern an die frühere Besiedlung der Ehrenbürg bis in die keltische Vorzeit.
Von der Senke wandern wir nun auf einem kurvigen, steiler werdenden Pfad an den beeindruckenden Felsnadeln des eigentlichen Walberlas entlang. Auf den letzten Metern vor der Hochfläche brauchen wir kurz die Hände, dann sind wir oben! Vorbei an der Gedenktafel, die an das 100-jährige Bestehen des FAV erinnert, erreichen wir eine atemberaubende Aussicht nach allen Seiten. Das lohnt die Mühe!
Die bizarren, die gesamte Ehrenbürg umsäumenden Felsbarrieren entstanden im Jura aus Schwammriffen. Besonders hervorzuheben sind die Steinerne Frau, die Zwillingstürme und die Wiesenthauer Nadel, von denen die erste in die Liste der hundert schönsten Biotope Bayerns aufgenommen wurde.
Nach einer kurzen Rast wenden wir uns der herrlich gelegenen Walburgis-Kapelle (erbaut im ausgehenden 17. Jh.) zu, die namensgebend für das „Walberla“ war. Vor der Kapelle wurde im Jahr 2000 eine bronzene Skulptur aufgestellt.
Nicht versäumen sollte man einen Aufstieg zum nordöstlich der Kapelle thronenden Geierswandkopf mit seinen schrundigen, jäh abstürzenden Felswänden.
Unser weiterer Weg führt von der Kapelle zunächst auf einem Fahrsträßchen durch Mischwald, der uns auf die Wiesen oberhalb von Kirchehrenbach entlässt. An einem mächtigen Holzkreuz etwas unterhalb des Waldrands biegen wir an einer scharfen Kurve nach rechts auf einen traumhaft schönen Wiesenpfad ab, der uns steiler werdend durch Buschwerk auf einen Feldweg bringt und einen schmalen Hain durchquert. Kurz darauf, am oberen Rand des Lias, erreichen wir einen nach rechts abzweigenden Feldweg, der, flacher werdend, nach Kirchehrenbach hinunter führt. Bekannt ist die Ortschaft wegen ihrer Kirschen, und wirklich sehenswert ist sie zu Zeiten der Kirschblüte ab etwa Mitte April. In der Pfarrkirche St. Bartholomäus befinden sich mehrere sehenswerte spätbarocke Fresken und Holzskulpturen.
Nun ist es an der Zeit, an das leibliche Wohl zu denken! Kirchehrenbach bietet dazu viele Möglichkeiten! Nach einer Einkehr in einem der drei typisch fränkischen Gasthäuser weist uns im Ortskern ein Wegweiser zum Bahnhof, der – Bahnhofstraße folgend – nur noch 400 m von entfernt ist. Und denken nach: Wie vor 100 Jahren machen wir uns mit der Bahn RB 22 auf den Rückweg.
Bitte informiere Dich in Deinem eigenen Interesse vorab über die aktuellen Öffnungszeiten und Ruhetage. Korrekturen können an freizeit@vgn.de gemailt werden.
Sehr schöne Route. Mir hat es gut gefallen am Anfang durch Dörfer, Wälder und Wiesen zu laufen und erst am Schluss auf das Walberla zu marschieren. So baut sich die Zeit über eine gewisse Erwartung auf, weil man schon recht früh das Ziel in der Entfernung langsam näher rücken sehen kann. Diese Erwartung wird dann auch erfüllt.
Um den Anstieg gleich zu Beginn der Wanderung zu absolvieren, sind wir den Weg in umgekehrter Richtung gelaufen, was ich sehr empfehlen möchte. Die Wanderung ist sehr aussichts- und abwechslungsreich. Aktuell im Herbst kommt die Freude dazu, reifes Obst aufzulesen und mit nach Hause nehmen zu können. Die Einkehr im Terrassencafé in Pinzberg ist wegen des tollen Kuchenangebots und des einzigartigen Ausblicks ein guter Tipp.
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