Die Oedmühle, Wassermühle und Hammerwerk – Zeugnis der Industriegeschichte
Die Nutzung der Wasserkraft war vor der Industrialisierung im 19. Jahrhundert eine der wichtigsten Energiequellen.
Europäische Industriegeschichte im Lehenbachtal
Im Amberg-Sulzbacher Land wurden nicht nur Mehlmühlen, sondern vor allem Eisen- und Bronzehämmer, Farbmühlen oder Glasschleifen betrieben. Die Produkte wurden weltweit gehandelt.
So wurde 1889 die Weltausstellung in Paris, wo unter anderem der Eiffelturm einen Anstrich mit Bronze erhielt, mit dem hier produzierten Bronzepulver beliefert. Nach dem Mühlenstilllegungsgesetz von 1957 wurden die meisten Mühlen demontiert. Die Oedmühle jedoch ist bis heute komplett erhalten.
Geschichte der Oedmühle
Die denkmalgeschützte Oedmühle dokumentiert eindrucksvoll die vielfältigen Nutzungen der Wasserkraft. 1368 wurde sie erstmals urkundlich erwähnt im Böhmischen Salbüchlein Kaiser Karls IV.
Über die Jahrhunderte folgen stets wechselnde Nutzungen der Wasserkraft als Mehlmühle, Leinmühle, Glasschleife und Farbmühle. Während der Industrialisierung 1820 wurde die Oedmühle zur modernen Produktionsanlage umgebaut: mit drei Wasserrädern für je ein „Bronzelocal“, eine Mehlmühle und eine Sägemühle.
1889 bis 1912: ausschließlich industrielle Nutzung als Bronzehammer. 1929, Einbau einer Kunstmühle mit kompletter Produktionskette: Mehlmühle, Bäckerei, Gastwirtschaft, Fremdenzimmer, Schwimmbad. 2002: Sanierung des Baudenkmals.
Das Mühlenmuseum heute
Die komplett erhaltene, 5-geschossige Kunstmühle der Nürnberger Mühlenbauanstalt Johann Wolfgang Arold kann auf Anfrage besichtigt werden: Mühlenanlage über 5 Etagen mit 5 Walzenstühlen, 2 Reinigungen, Trieur, Spitz- und Schälmaschine und stehendem Plansichter. Historische Gaststube. Backstube.
Führungen/Bewirtschaftung
Tag der offenen Tür: Pfingstmontag am Dt. Mühlentag, Mühlen- und Kräuterführungen, Ferienhaus, Bewirtschaftung für priv. Feiern und Betriebsausflüge nur nach Vereinbarung. Tel. 09154 9148-0 (Büro/AB), Internet: www.oedmuehle.net