Steckbrief

Steckbrief

Informationen zur Wanderung

Thema Touren am Wasser, Wiesen und Wälder, Mehrtagestour
Region Romantisches Franken, Städteregion Nürnberg, Steigerwald
Linien 127 202 203E RE 10 S6
Länge ca. 30 km
Dauer ca. 1 Tag

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Ge­samteindruck
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Landschaft
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Gastronomie
An­spruch / Kondition
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Weg­be­schrei­bung
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Höhenprofil

Höhe in Metern, Wegstrecke in km
100-Weiher-Weg

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Informationen zur Wanderung

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Vorwort

Vorwort

Typisch frän­kische Weiherketten ohne Ende mit wunderbaren Weitblicken über die sanfthügelige Landschaft ohne große Hö­hen­un­ter­schiede erwarten Sie auf unserem 100-Weiher-Weg. Hundert Teiche, an so vielen kommen wir min­des­tens vorbei, je nachdem wie man zählt. Ins­ge­samt gibt es im Aischgrund über 7000 davon, mit einer Fläche von ungefähr 3000 Hektar, die von 1200 Teichwirten bewirtschaftet werden. Kleinstrukturiert und vielfältig, das ist es, was diese reizvolle Landschaft im Vergleich zu anderen Teichgebieten in Europa ein­ma­lig macht, nicht nur als wirt­schaft­licher, sondern auch als kultureller Faktor, der die ge­samte Region prägt.

In den Teichen tummeln sich die begehrten wohlschmeckenden Aischgründer Karpfen, es spiegeln sich Himmel und Wolken, die hohen Gräser wogen sacht im Wind. Be­son­ders zur Vogelflugzeit im Frühjahr und Herbst lassen sich unzählige Vögel zu Wasser und in der Luft beobachten. Entdecken Sie die schöne wilde Weiherwelt im Nordwesten von Nürn­berg. Auch eine Badestelle ist dabei, mit dem wohlklingenden Namen „Tanzenhaid“. Dort schaukeln die Boote manchmal leise am Ufer, Schwäne ziehen ihre Kreise … Idylle und Entspannung pur!

Den Weißstorch treffen wir überall im Aischgrund scharenweise, sei es im Wiesengrund oder hoch oben auf allen möglichen Türmen. Dies lässt gar nicht vermuten, dass er zu den gefährdeten Arten gehört. Wirklich selten zu sehen ist al­ler­dings der noch mehr gefährdete Schwarzstorch, der aber hier auch vorkommt.

Die ge­samte Strecke lässt sich bestens auf zwei Tage verteilen. Sogar drei entspannte Tage sind gut möglich, denn es gibt neben der guten und häufigen Ver­kehrs­an­bin­dung auch mehrere Übernachtungsmöglichkeiten.

Der VGN bringt Sie hin. Mit der R-Bahn oder S6 zum Start­punkt am Bahn­hof Emskirchen. Je nach Ziel können Sie in Weisendorf in den Bus 202 , in Gremsdorf oder Höchstadt a. d. Aisch in die Busse 203E (Schnellbus) und 205 nach Erlangen ein­stei­gen, um von dort aus mit der S1 oder R-Bahn Rich­tung Nürn­berg und Bam­berg zu gelangen. Für die Heimfahrt Rich­tung Neustadt a. d. Aisch auch besteht Busan­schluss mit der Linie 127. Wir empfehlen ein TagesTicket Plus, gültig für 1 Tag oder 1 Wo­chen­en­de für bis zu 6 Per­so­nen (max. 2 ab 18 J.).

Bahn­hof Emskirchen (20.07.2018, VGN S.Daßler © VGN GmbH)

Karte

Karte

Wan­der­kar­te Teil 1 – Emskirchen - Tanzenhaid - Rezelsdorf - Weisendorf (06.02.2019)
Wan­der­kar­te Teil 2 – Weisendorf - Vogelfreistätte Weihergebiet bei Mohrhof - Gremsdorf - Höchstadt (Aisch) (06.02.2019)

Weg­be­schrei­bung

Weg­be­schrei­bung

Ge­samtlänge Bf Emskirchen – Höchstadt a. d. Aisch: 32,9 km

Emskirchen Bahn­hof
Aus­gangs­punkt der Wan­de­rung

Teil 1 Bf Emskirchen – Weisendorf (18 km; ca. 4,5 Std.)

R-Bahn Bahn­hof Emskirchen – Prackenhof (1,0 km) – Weihermühle (1,7 km) – Brunn (2,7 km) – Oberalbach (5,4 km) – Tanzenhaid, (8,0 km) – Sintmannsbuch (9,8 km) – Rezelsdorf (12,7 km) – Sintmann (14,6 km) – Weisendorf (18,0 km) ’- Haltestelle Linie 202 Bus­hal­te­stel­le Badweiher, Busan­schluss nach Erlangen (Bahn­an­schluss S1, R-Bahn)

Keinen Kilometer weg vom Bahn­hof befinden sich die ersten Weihergebiete im Floresbachtal. Alte Ansiedlungen sind hier immer noch bewohnt und die land­wirt­schaft­lichen Anwesen verlieren sich zwischen den Teichen. Kleine Dörfchen, Hügel für den Rundumblick, immer wieder ein Wäldchen und – nach fast 13 km un­ter­wegs – ein Dorf mit typisch frän­kischer Gastwirtschaft sorgen für Genüsse aller Art.

Bahn­hofs­ge­bäu­de
Vor dem Wanderstart lohnt sich ein kleiner Abstecher zum renovierten Bahn­hofs­ge­bäu­de. Der über 150 Jahre alte Bahn­hof von 1865 wurde 2017 nach einer umfassenden Sanierung feierlich neu eröffnet und beherbergt nun als Schmuckkästchen eine kleine feine Öko-Bäckerei Fuhrmann mit Stehcafé sowie eine Buchhandlung. Stilistische Couchtische mit Beinen aus Bücherstapeln und gemütliche Sitzgelegenheiten laden unerwartet zu Kaffee und selbstgebackenen Spe­zi­a­li­täten ein – ein guter Auftakt für den 100-Weiher-Wandertag.

Unser Wan­der­weg startet vom Bahn­hofs­ge­bäu­de ausgehend unter den Gleisen und unter der B8 mit der Markierung E3 auf gelb (gilt bis Brunn) hindurch. Begleitend taucht auch das We­ge­zei­chen des WeiherWander-Wegs an vielen Stellen unserer Tour auf. Treppauf wieder hoch, ge­ra­de­aus vor und rechts in die Straße „Bahn­hofswald“.

Linker Hand das Waldstadion und rechter Hand ein ein­hei­mischer Metzger, der sich mit Regionalprodukten zum Brotzeit-Einkaufen anbietet, denn die erste Ein­kehr­mög­lich­keit wird erst nach fast 13 km kommen!

Wanderer (18.02.2019, Gertrud Härer © Gertrud Härer)

Ge­ra­de­aus vor, die Staatsstraße queren und dann nach schräg links auf einem kurzen Erdpfad hinunter und E3 auf gelb folgen. Vorne rechts liegen unsere nächsten Wegpunkte, der Weiler Prackenhof im Floresbachtal, hier mit E3 auf gelb dem Weg vor dem Haus folgen, und ein Stückchen weiter hinten, die Häuser von Brunn.

1,7 km nach Wanderstart fließen in Weihermühle der Moorgraben und der Mühlbach zusammen, der hölzerne Karpfen Fridolin grüßt am Weiher links und für uns geht’s im Tal die erste Weiherkette ent­lang, besetzt mit den weithin bekannten Aischgründer Karpfen, ein­ge­bet­tet in idyl­lische kleinräumige Hügellandschaft: Wiesen blühen, Vögel zwitschern, hohe Gräser schaukeln im Wind …

Aischgründer Karpfen
Mittelalterliche Mönche schufen schon vor ca. 1200 Jahren die Grundlagen für diese wohlschmeckende eiweißreiche Spe­zi­a­li­tät, indem sie Teiche aushoben, um während der Fastenzeit nicht das verbotene Fleisch, sondern frischen Fisch zu genießen. Viel mehr Gräten und Schuppen als heutzutage hatte der Karpfen damals, was ihm die Züchter erfolgreich „abgewöhnt“ haben. Auch hochrückig und tellerrund ist er geworden, sein Markenzeichen, denn er durfte ja nicht über den Tellerrand hinausragen, was in der Fastenzeit für einen frommen Mann nicht angemessen gewesen wäre. Aus Asien haben ihn einst die Römer mit­ge­bracht, 50 Jahre alt könnte er in freier Natur werden und 30 kg schwer. Als Speisekarpfen aber verzehrt man ihn am besten mit einem Gewicht von 1,3 kg, das er sich mit Insektenlarven, Schnecken, Krebsen und pflanzlicher Nahrung „anfrisst“, bevor er im Alter von drei Jahren abgefischt wird. Quelle: www.lag-aischgrund.de

Weiheridylle bei Emskirchen (20.07.2018, VGN S.Daßler © VGN GmbH)

Ein kleiner asphaltierter Anstieg bringt uns auf die Höhe hinauf und mit freiem Blick über die alte Kulturlandschaft samt Blumenwiesen, Büschen, Bäumen, kleinen Scheunen, Getreidefeldern usw. nach Brunn hinein.

An der Brunner Hauptstraße rechts und nun nicht mehr dem E3 auf gelb folgen, sondern kurz mit W8 gelb am nächsten Abzweig auf der rechten Seite „An der Insel“ wieder rechts ab.

Schloss Brunn
Nach links käme man hier am Kriegerdenk­mal zum bekannten Schloss Brunn, 1753 erbaut. Die imposante sechs-achsige Anlage in Besitz der Grafen von Pückler-Limburg war ursprünglich sogar elf-achsig geplant und wird u. a. als Kindergarten genutzt. Das weithin bekannte, hier beheimatete Rund­funk­mu­se­um ist 2016 nach Cham in der Ober­pfalz umgezogen.

Nun an der Kirche St. Georg, einer schlichten evangelischen Kirche von 1724, vorbei, die besichtigt werden kann, die Kirchstraße nach links weiterlaufen. Nach ca. 100m rechts halten und der Straße weitere 150m folgen. Dann nach links in den Schotterweg einbiegen, es befindet sich dort ein Bienenstand mit in­te­res­santer Infotafel. Für 800 m gilt nun wieder die Markierung E3 auf gelb.

An der nächsten Kreu­zung links ab, der Rangau-Querweg mit der Markierung Rotkreuz (gilt bis Tanzenhaid) führt uns die nächsten 4 km. Nach ca. 1 km und Querung der Staatstraße sind wir in Oberalbach.

Die Dorfscheune neben dem Feuerwehrhaus ist nur Sonn­tag­nach­mit­tag und Mon­tagabend (sowie auf Voran­mel­dung, Info siehe Anhang) bewirtschaftet. Ansonsten gibt’s einen Spielplatz und Brotzeitbänke. Außerdem (als Abstecher, 130 m, rechts abbiegen) hinter dem großen idyl­lischen Dorfweiher einen Brunnen mit frischem Wasser (und weiterer Brotzeitbank), der auch als Osterbrunnen schön geschmückt wird!

Unser Weg geht an der Dorfscheune mit Rotkreuz weiter, nach 100 m rechts (bei Haus Nr. 8) und 70 m danach wieder links (Markierung am Baum verwachsen) zu den Oberalbachteichen, unserer nächsten Weiherkette.

Rotkreuz führt nun rechts in den lichten Wald und stetig ansteigend auf die Höhe. 400 m nach dem letzten Weiher weist ein Weg­wei­ser „Ruine Altes Schloss“ nach links.

Weg­wei­ser zum alten Schloss (18.02.2019, VGN S.Daßler © VGN GmbH)

Ringwall
Dieser Abstecher, W4 gelb markiert, führt um den ehemaligen Ringwall (immer links herum abzweigen, wenn mal der Weg­wei­ser fehlt), aber die Ruine ist leider komplett verwachsen und es ist kaum etwas zu sehen. Man muss sich das Plateau baumlos vorstellen, einst war ein weiter Blick ins Land zur Verteidigung möglich. Dazu sind zwei Hin­weis­schilder auf dem Ringwall angebracht. Es war einst eine sehr wichtige Befestigungs- und Verteidigungsanlage, die an einer vorzeiten strategisch wichtigen Heer- und Handelsstraße lag. Diese ging von Frankfurt über Nürn­berg nach Regensburg und hier in der Gegend von Hohholz nach Tanzenhaid. Zerstört wurde das Alte Schloss wahrscheinlich 1388 von den Nürn­berger Raubrittern, als diese im 14. Jahrhundert ihr Unwesen trieben. (Mehr dazu auf einer geführten Wan­de­rung: Spurensuche ent­lang der alten Handelsstraße, siehe Anhang Tanzenhaid

Weiter hinauf geht’s auf dem Hauptweg zu zwei Windrädern der „Bürgerwindenergie Wilhermsdorf“.

Windräder
Diese Windräder wurden nach dem Bürgermodell errichtet und so sind viele Wilhermsdorfer Bürger/innen mit einer Kapitalanlage daran beteiligt. Dank der ins­ge­samt sechs Windräder, zwei Biogasanlagen und vieler Photovoltaikanlagen wird auf dem Gebiet der Ge­mein­de Wilhermsdorf ein hoher Stromüberschuss erzeugt. Die regionale Erzeugung von Energie gilt als wichtiger Beitrag zur Ener­gie­wen­de. Quelle: https://www.wust-wind-sonne.de/buergerwindparks/wilhermsdorf

An der Kreu­zung oben (für das 2. Windrad umdrehen) erst kurz links und gleich wieder rechts am Weg­wei­ser dem Rotkreuz und der E4 auf gelb folgen. Nach der Linkskurve am We­ge­zei­chen wieder links mit Rotkreuz und E4 auf gelb dem Waldweg ca. 700 m folgen. Stetig bergab, guckt bald das rote Ziegeldach des alten Tanzenhaider Forsthauses von 1802 mit seinem Frackdach zwischen den Bäumen und Büschen in der Wald­lich­tung hervor.

Tanzenhaid (18.02.2019, Gertrud Härer © Gertrud Härer)

Dahinter schmiegen sich die Tanzenhaider Teiche aneinander: Stadelweiher, Striegelweiher, Herrenweiher und wie sie alle heißen.

Im Frühjahr hüpft und springt es bei jedem Tritt, und die äußerst gut getarnten Frösche verschwinden sofort mit einem Riesenplatsch im Wasser.

Der markante Fachwerkgiebel gehört zum Hofhaus eines ehemaligen Herrensitzes aus dem 18. Jahrhundert.

Vorne an der Kreu­zung links (Wegemarkierung am Strommast etwas verblichen) und weiter ge­ra­de­aus am Ortsschild „Tanzenhaid“ vorbei. Alles scheint hier etwas ver­las­sen. Wir laufen weiter mit Rotkreuz und schwarze fünf auf gelb durch die Tanzenhaider Allee. Nach den Weihern ver­las­sen wir das Rotkreuz, nehmen an der Gabelung mit den drei Wegen den rechten Weg und laufen immer ge­ra­de­aus mit Markierung schwarze fünf auf gelb, bis wir am Wegrand auf den Riesenbärenklau stoßen.

Riesenbärenklau
Der imposante, aber giftige(!) Riesenbärenklau, unbeliebt und eingeschleppt aus dem Kaukasus. Die Herkulesstaude, wie sie auch genannt wird, ähnelt dem heimischen ungiftigen kleineren Wiesenbärenklau, aber im Gegensatz zu diesem wirken beim Riesenbärenklau photosensibilisierende Substanzen in Kombination mit Sonnenlicht oder auch stärkerem Lampenlicht phototoxisch. Das heißt, Berührungen in Ver­bin­dung mit Tageslicht können bei Menschen und anderen Säugetieren zu schmerzhaften Quaddeln und Blasen führen, die nur schwer heilen und wie Verbrennungen erscheinen. Beim Bekämpfen und Berühren der Pflanze muss man deshalb Schutzkleidung, ein­schließ­lich Gesichtsschutz tragen. Der Riesen-Bärenklau wurde 2008 zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Quelle. wiki

Weiter ge­ra­de­aus seicht bergauf und Rechtskurve bei gelber schwarze fünf auf gelb. Dann Linkskurve und der schwarze fünf auf gelb nicht mehr folgen (geht in den Waldweg), wir bleiben auf dem geschotterten Flurweg.

Weiher
Die Sintsmannsbucher-, Sintmanns- und Seebachteiche bilden ununterbrochen eine über 5 km lange Weiherkette bis Mitteldorf (1 km vor Weisendorf) mit allein schon fast oder auch mehr als 100 Weihern, je nachdem, ob man die Seitenarme mitzählt!

Vorne beim Teersträßchen rechts Rich­tung Sintmannsbuch und vor dem Ort links abbiegen (7,5-t-Schild). Den Weißstorch sieht man hier oft auf den feuchten Wiesen und über die Teiche fliegen. Apfelbäume säumen unseren Weg.

An der nächsten Kreu­zung endet der Teerweg, hierge­ra­de­aus und nach einem bebauten und umzäunten, ver­wach­se­nen Grundstück links ab, leicht ansteigend bis zu den nächsten Weihern. Graureiher fliegen dann und wann gleich gruppenweise hoch, ein beindruckendes Bild. Der Schotterweg wird zum Teerweg, und bevor der Teerweg linkskurvig ansteigt, biegen wir rechts ab. Nach ca. 350 m und einem Häuschen zur Rechten geht es vorne links in den eingewachsenen Graspfad und auf den Wan­der­weg W6 rot, der uns nun bis kurz vor Weisendorf führt (Markierung W6 rot fehlt aber an dieser Stelle!). Neben vielen Obstbäumen und -sträuchern geht’s sachte hinauf nach Rezelsdorf, wo es auch einen Landgasthof zum Einkehren nahe der Kirche gibt.

Am Ortsanfang mit W6 rot rechtshaltend auf dem Ziegelhüttenweg in den Ort hinein, an einem alten Ortsbrunnen vorbei, dann links in den Sebald-Rieter-Weg und auf einer schönen Allee auf die Kirche zu.

Zum Gast­haus geht’s bei der Kirche nach links, unser Weiterweg nach rechts und gleich nochmal rechts mit W6 rot und nach dem Sportplatz wieder rechts. Ein Teersträßchen wird erreicht, hier links. Nun befinden wir uns „Am Streitgraben“ an der nächsten Weiherkette, wir laufen ent­lang nach Sintmann. Rechts mit W6 rot ab, auf der Hauptstraße kurz durch den Ort, die nächste links, dann leicht ansteigend in den Wald hinein und dem Weg erst ein Stück folgen. Fast oben nach der Linkskurve wieder links an der Wegetafel mit W6 rot in den ver­wach­se­nen Graspfad. Es geht leicht bergab.

In den Som­mer­mo­naten erwarten uns farbenprächtige Schmetterlings- und Hummelweiden bei Sonnenschein, die Weiherkette blitzt links durch den lichten Wald und bald gelangen wir zu einem Seitenarm der Seebachteiche.

Seerosen (18.02.2019, Gertrud Härer © Gertrud Härer)

Nun durch den Teichgrund mit Seerosenteichen und vielleicht auch blauschillernden Libellen, auf den Jägerstand gegenüber zu und ge­ra­de­aus weiter.

Mit W6 rot am Wald­rand ent­lang und durch den Wald, linkshalten bei fehlender Markierung, dann auf dem Hauptweg bleiben, an einem weiteren Weiher mit Libellen vorbei bis zum Teerweg. Nun nicht links hinunter und auch nicht rechts hinauf, sondern den Teerweg nur queren und unmittelbar gegenüber auf einem Wurzelpfad in den Wald. Dem nun deutlich sichtbaren Pfad folgen, am Abzweig nach links unten auf die Wiese zu, am Teerweg links hinab, die nächste Abzweigung am 5-t-Schild mit W6 rot rechts ab. Noch in der Ferne mit der markanten katholischen Kirche im Visier folgen wir ab dem nächsten Abzweig nach links der Markierung W6 pink (am Stromkasten) leicht bergab ent­lang einiger Schrebergärten. Dann beim blaues Andreaskreuz links und direkt auf die Kirche zu und nach Weisendorf hinein.

Wir bleiben noch etwas bei der Markierung blaues Andreaskreuz, laufen oben rechts die Kirchstraße ent­lang und halten uns am nächsten Abzweig rechts. Nun ge­ra­de­aus die Hauptstraße, vorbei an einer weiteren Kirche St. Kilian, zum Kreisverkehr vorlaufen. Dort endet Teil 1.

Haltestelle Die Bus­hal­te­stel­le Badweiher 202 zur Rück­fahrt nach Erlangen (dort Bahn­an­schluss S1, R-Bahn), befindet sich auf der ge­gen­über­lie­genden Stra­ßen­sei­te.

Weisendorf Badweiher
Rück­fahr­mög­lich­keiten

Teil 2 Weisendorf – Gremsdorf (11,2 km; ca. 3,5 Std.)

Haltestelle Linie 202, Weisendorf, Bus­hal­te­stel­le Badweiher -’ Oberlindach (2,6 km) – Mechelwind (4,4 km) – Vogelfreistätte Weihergebiet bei Mohrhof (6,3 km) – Krausenbechhofen (9,7 km) – Gremsdorf Kloster (11,2 km) - ’Haltestelle Linie 203E (Schnellbus) und Linie 205

a) Busan­schluss nach Höchstadt (zum Alt­stadt­spa­zier­gang Teil 3 + Einkehr)
b) Busan­schluss nach Erlangen (Bahn­an­schluss S1, R-Bahn)

Weisendorf Badweiher
Anfahrtsmöglichkeiten zum Start der Wan­de­rung Teil 2

Dieser Teil führt uns durch Weiherlandschaften pur – nirgendwo ist die Konzentration so hoch wie hier! Um Weisendorf herum wurden über 700 Teiche gezählt, um Höchstadt gar 850! Weiher an Weiher, dicht an dicht, und als Krönung die „Vogelfreistätte Weihergebiet bei Mohrhof“, ein Schutzgebiet von europäischem Rang, in dem bis zu 240 Vogelarten nachgewiesen wurden, ein ganzjährig in­te­res­santes und immer wieder anders zu entdeckendes Na­tur­schutz­ge­biet, mit besonderer Bedeutung zur Zeit der Vogelzüge im Frühjahr und Herbst.

Von der Bus­hal­te­stel­le Badweiher 202 laufen wir auf der rechten Stra­ßen­sei­te und biegen unmittelbar nach der kleinen Brücke über den Langweihergraben rechts in den Fuß- und Radweg ab. Nun durch den Schlossgarten mit Bewegungsparcours und Kin­der­spiel­platz, dann vor der Bachbrücke links, aber nicht bis zur Hauptstraße, sondern davor rechts, dann ge­ra­de­aus in die Straße „Am Mühlweiher“ und gleich wieder links „Am Anger“ hoch zur Hauptstraße. Diese queren und genau gegenüber in den geteerten Fuß-/Radweg mit dem großen weißen Briefkasten Nr. 19 A, der uns leicht bergauf ins Weisendorfer Weihergebiet führt.

Wanderer durch die Weiherketten (18.02.2019, Gertrud Härer © Gertrud Härer)

Die Markierung fehlt meistens – aber mit Oberlindach, unserem nächsten Ort vorne links im Visier, kann nichts schiefgehen: Dem Pfad folgen, und im Zickzack am ersten Weiher rechts, an der nächsten Ein­mün­dung links, dann rechtskurvig dem Pfad folgen, nächste links. Zwischen dichtem Schilfgras können hier ganze Entenscharen und andere Tiere beobachtet werden.

Der Pfad macht dann eine leichte Linkskurve, es geht rechtskurvig weiter, dann noch eine Linkskurve, darauf wieder rechts in den Weg mit dem Häuschen, ge­ra­de­aus dran vorbei und weiter ge­ra­de­aus zur Orts­ver­bin­dungs­stra­ße. Hier nach links und nach Oberlindach hinüber. An diesen Weihern können wir auch Graureiher entdecken.

Nach dem Ortseingangsschild an der T-Ein­mün­dung könnte man mit dem blaues Andreaskreuz links zu einem Hotel mit Gaststätte gelangen bzw. ein großes Storchennest auf dem Telefonleitungsmast bestaunen!

Unser Weiterweg geht aber rechts, eben­falls mit blaues Andreaskreuz, das uns nach Mechelwind führt. Es geht durch weitere Weiherlandschaften, be­stä­tigt uns an einem großen Baum am Weg nochmals das blaues Andreaskreuz, ebenso finden wir das We­ge­zei­chen an dem Hochstand wieder. Auf weiterem Weg gesellt sich der Gelbstrich dazu.

Unmittelbar vor Mechelwind nun mit Gelbstrich rechts und gleich am Kriegerdenk­mal wieder links. Für 4,4 km folgen wir nun dem Gelbstrich (meistens gut markiert) an unzähligen Weihern mit originellen Namen vorbei: Links hinter Mechelwind sind die Ochsenweiher, weiter vorne, auch links, die Vockweiher, Strichweiher, Biengartenteiche, Viertelweiher, Drittelweiher, hinter Poppenwind dann die Holzweiher – und wie sie alle heißen. Nach einigen hundert Metern rechts hinter Mechelwind sind die Mohrweiher, der Gelbstrich führt uns ins Na­tur­schutz­ge­biet „Vogelfreistätte Weihergebiet bei Mohrhof“. Vor Mohrhof links und dann, wenn die Markierung mal fehlt, immer ge­ra­de­aus bis Poppenwind.

Vogelfreistätte Mohrhof
Die Vogelfreistätte Weihergebiet bei Mohrhof ist ein 129 ha großes Schutzgebiet von europäischem Rang, ein Feuchtgebiet, in dem bis zu 240 Vogelarten nachgewiesen wurden. Im Frühjahr und Spätsommer, zu Zeit der Vogelzüge, nutzen zahl­reiche Watvögel wie Bekassine, Kampfläufer und Grünschenkel das Weihergebiet zur Rast. Als Brutvögel sind häufig Lachmöwe, Rohrdommel, Blesshuhn, Tafel- und Reiherente zu finden. Der Schwarzhalstaucher erreicht hier mit 50 bis 100 Brutpaaren seine höchste Brutdichte in Mitteleuropa. Die kleinräumig gegliederte Kulturlandschaft umfasst neben den Teichen auch Äcker, feuchte Wiesen und Kiefernwaldbestände. Freiwasserflächen, wertvolle Lebensräume, die auch zahl­reichen andere Tierarten, wie Fröschen in allen Lebensstadien und buntschillernden Libellen, dienen, un­ter­schied­lich strukturierte Verlandungszo­nen, Schwimmblatt- und Unterwasservegetation, Röhrichtsäume und ausgedehnte Schilf-Bestände wechseln miteinander ab. So konnten sich an einigen Ufern Flachmoore und Großseggenriede ent­wi­ckeln. Dazu kommen weitere Feuchtbiotope, wie z. B. nur einmal jährlich gemähte Pfeifengraswiesen mit Sumpfhaarstrang, Teufelsabbiß oder großen Orchideenvorkommen.

In den Wassern tummeln sich „Bio-Karpfen“, denn die organisch gewachsene alte Teichlandschaft mit ihrer Vielfalt an seltenen und bedrohten Tier- und Pflanzenarten soll durch althergebrachte extensive Bewirtschaftung weitergeführt werden. Quelle: www.regierung.mit­tel­fran­ken.bayern.de/aufg_abt/abt8/NSG/abt83002_NSG_17.htm

Um die brütenden Vögel nicht zu stören, dürfen zwischen 1.3. und 31.8. nur die markierten Wan­der­wege be­tre­ten werden!
Ausflug (20.07.2018, VGN S.Daßler © VGN GmbH)

Mit Gelbstrich nun durch Poppenwind. Nach Ortsende, nach dem Sportplatz mit Gelbstrich rechts ab(!) und 180 m nach dem Feld gleich wieder links (!) auf den Jägerstand zu.

Felsenkeller
Fast unbemerkt stehen wir hier auf einem kleinen Felsenkeller, aus dem über­wach­se­nen Sandstein herausgehauen. Wenn man hinter dem Jägerstand rechts die Böschung hinabsteigt, gelangt man hinein. Wieder auf dem Weg oben führt einige Meter weiter vorne rechts eine sehr ausgetretene Treppe (Begehen auf eigene Gefahr!) hinunter in weitere Räume – hölzerne Reliquien lassen die einstige Nutzung unschwer erahnen.

Auf dem urigen Waldpfad geht’s weiter, erstmal ein gutes Stück mit Gelbstrich. Erst rechts, dann links und beim Hochstand rechts den Weg weiter, aber danach die Markierung bitte gut beachten(!): An einem V-Abzweig kommen Gelbpunkt und MD weiß blau-Markierung dazu. Hier ver­las­sen wir den Gelbstrich und wandern links mit Gelbpunkt und MD weiß blau (am Baum angebracht) weiter, Rich­tung Krausenbechhofen.

Am Wald­rand angekommen, auf der Teerstraße nach rechts in den Ort hinein und immer geradewegs mit Gelbpunkt- und MD weiß blau-Markierung durch den Ort.

Am Ortsende ver­las­sen wir aber den Gelbpunkt schon wieder. Er würde nach links zu Geyers Hofladen und Stube (Einkaufen und einkehren) führen, wir aber laufen unmarkiert ge­ra­de­aus auf diesem Sträßchen nach Gremsdorf hinein und zur Hauptstraße (B 470) vor. Hier rechts abbiegen, nach 80 m kommt die Bus­hal­te­stel­le Gremsdorf Kloster. Hier endet Teil 2.

Haltestelle An der Bus­hal­te­stel­le Gremsdorf Kloster bringen Sie die Bus­linien 203E und 205 nach Erlangen (Bahn­an­schluss S1 R-Bahn) bzw. auf der ge­gen­über­lie­genden Seite nach Höchstadt a. d. Aisch.

Alt­stadtrund­gang Höchstadt
Der Alt­stadtrund­gang in Höchstadt ent­lang der alten Stadtmauer an der ehemaligen Stadtmühle und am Schloss vorbei und weiter zum Markt­platz, Storchenrathaus und Stadtturm aus dem 15. Jahrhundert rundet den 100-Weiher-Weg ab, kann aber auch solo als Kurzwan­de­rung gemacht werden.

Teil 3 Gremsdorf – Höchstadt a. d. Aisch (3,7 km; ca. 1 Std.)

Kurzwan­de­rung solo oder An­schluss Teil 2 + Abstecher Kellerberg: ca. 1 km ab Markt­platz Gremsdorf ’- Haltestelle Kloster 203E 205 – Aischgrund – Höchstadt, Alte Aischbrücke (2,6 km) – Alt­stadtrund­gang – Markt­platz (3,5 km) ’- Haltestelle Schillerplatz (3,7 km) - Haltestelle’ Linie 203E (Schnellbus) und Linie 205 Busan­schluss nach Erlangen (Bahn­an­schluss S1, R-Bahn), Linie 127 Busan­schluss nach Neustadt an der Aisch.

Kann direkt im An­schluss mit Teil 2 zusammengelegt, aber auch mit den regelmäßigen Busanschlüssen als Kurzwan­de­rung gemacht werden: Ein Spa­zier­gang mit Blick auf Höchstadt durch den unverbauten Aischgrund abseits der B 470, mit schönen Blicken und an­schlie­ßendem his­to­rischen Alt­stadtbummel samt „Storchenrathaus“ und Abstecher zum ein­ma­ligen Kellerberg. Auch für Bierliebhaber ist Höchstadt nicht unin­te­res­sant.

Von der Bus­hal­te­stel­le Gremsdorf Kloster 203E 205 an der Ecke zur Brückenstraße mit dem Weg­wei­ser „Litz-Mühle“ geht es in die Brückenstraße. Hier kann ein Abstecher zur einzigen Mühle an der Aisch gemacht werden, die noch mahlt und vor Ort im Mühlenladen verkauft.

Die Litz-Mühle im Aischgrund
Ihr Ursprung geht bis auf das Jahr 1326 zurück, aber sie ist heutzutage die einzige der ehemals 43 Mühlen an der Aisch, die noch Mehl mahlt. Müllermeister Michael Litz hat sich auf bestes Qualitätsmehl spezialisiert. Im Spätsommer ist Hochsaison, die Litz-Mühle mahlt etwa zwei Tonnen Getreide pro Stunde. Griffig ist das Mehl hier, es ist nämlich einen Hauch gröber gemahlen als gewohnt. Und hierin liegt eine Kunst des Müllers: Er versucht die Schalen möglichst sauber vom Mehlkörper zu trennen, ohne das Korn allzu fein zu mahlen. Dafür läuft das Getreide über mehrere Walzenstühle, die es immer feiner zerkleinern. Zwischen den einzelnen Mahlgängen werden Grieß, Mehl und Kleie brachial gerüttelt und geschüttelt durch ver­schie­dene feine Siebe. Die Litz-Mühle beliefert neben Bäckereien und Restaurants aller Nationen auch Nürn­berger Lebküchner. Alle haben höchst un­ter­schied­liche Be­dürf­nisse, allein vom Weizenmehl gibt es daher min­des­tens vier ganz ver­schie­dene Sorten:

  • Für Bauernbrot wünscht sich der Bäcker Mehl mit reichlich Eiweiß. Das Brot geht locker auf.
  • Der Teig für beste Pizza ähnelt zwar dem Weißbrotteig, das Pizzamehl braucht jedoch etwas weniger Eiweiß – und vor allem eine andere, weichere Mischung.
  • Der Koch schließ­lich verlangt ein gutes Nudelmehl. Das bildet ein Gerüst aus reichlich Hartweizen-Eiweiß und ist vor allem – extrem hart.
  • Gutes Baguettemehl für den Bäcker ist eben­falls eiweißreich, weder hart noch weich.

In ganz Deutschland verstreut gibt es zum Glück noch einige Betriebe, die ähnlich qualitätsbewusst arbeiten wie die Familie Litz. In München zum Beispiel ist das die Kunstmühle am Hofbräuhaus, die mit ihrem Pizzamehl auch die besseren Pizzerien der Stadt beliefert.

Quelle: SZ-Magazin vom 5.12.2012 – gekürzt

https://sz-magazin.sueddeutsche.de/leben-und-gesellschaft/eintraum-in-weiss-79383

siehe auch: http://www.litz-muehle.de/aktuell/presseartikel

Quelle: Litz Mühle

Litz Mühle Gremsdorf (20.07.2018, VGN S.Daßler © VGN GmbH)

Ansonsten an der Kreu­zung, leicht links versetzt, ge­ra­de­aus in den Mühlenweg und weiter auf dem Fuß- und Radweg an der Aisch: Rechtskurve, Linkskurve, Brücke über die Aisch.

Hier unmittelbar nach dem Ortsendeschild links in den Schotter- und Grasweg. Linksseitig, über der Aisch drüben, die Litzmühle, vor uns Windräder und das Wahrzeichen von Höchstadt, der Kirchturm der St.-Georg-Kirche, so laufen wir durch den schönen Wiesengrund, der im Frühjahr auch mal überschwemmt sein kann (Um­lei­tung dann ab Ortsende ge­ra­de­aus über den geteerten ausgeschilderten Radweg, der vor Höchstadt wieder mit unserem Fußweg zusammenkommt).

Gut 2 km geht’s nun immer ge­ra­de­aus und schließ­lich an den Sportanlagen und der ASV-Gaststätte vorbei.

Hier links auf dem geteerten Fußgängerweg vor zur Straße. Hinter der neuen Aischbrücke versteckt sich die Alte Aischbrücke mit dem hl. Nepomuk in der Mitte.

Alte Aischbrücke
Uralt ist der Weg über die Aisch an dieser Stelle, einer Furt, die vermutlich schon in vorgeschichtlicher Zeit benutzt wurde. Die Alte Aischbrücke stammt aus dem 14. Jahrhundert und wurde im April 1945 vor der Sprengung gerettet und wird vom Heiligen Nepomuk, in der Mitte der Brücke, bewacht.

Die Straße queren, etwas rechts versetzt, ge­ra­de­aus weiter (nicht über die Aisch) zur Schlossmauer. Es geht auf die ehemalige Stadtmühle zu, einem Sandsteinquaderbau von 1775, aber schon 1346 erwähnt. Der Fußweg führt nun durch das „Mühltürli“ und weitere schmale Bogendurchgänge am Schloss ent­lang, mit Blick links auf das Wehr der Stadtmühle.

Schloss
Das Schloss ist der ehemalige Sitz der Grafen von Höchstadt (bis 1157), mehrmals umgebaut durch die Bam­berger Bischöfe, zuletzt 1715 umgestaltet durch Johann Dientzenhofer.

Weiter geht’s zum Durchbruch der Stadtmauer an der Ecke Badgasse – Gerbergasse. Ein Blick rechts ums Eck in die Badgasse hinein und hinauf zum Turm des Alten Rathauses von 1878 überrascht mit einem großen Storchennest, schön einrahmt von den bunten Häuserzeilen. Gleich das erste Haus zur Linken, die Badgasse Nr. 7, ist auch das Geburtshaus von Dr. Johann Baptist Ritter von Spix mit dem städtischen Spix-Museum. Ein kurzer Abstecher führt uns zum Eingang auf der Gegenseite.

Ritter Freiherr von Spix und das Spix-Museum
Theologie und Philosphie genügtem ihm nicht, Medizin sattelte der berühmteste Bürger Höchstadts drauf, aber seine wahre Leidenschaft als Naturforscher entdeckte er schließ­lich, als er 1811 als Konservator der zoologischzootomischen Samm­lung an die Königliche Akademie der Wissenschaften in München kam. So konnte er 1817–1820 an einer Brasilienexpedition zusammen mit dem Botaniker Martius teilnehmen. Die gesammelten Exponate – Tierpräparate, Pflanzen, Mineralien sowie Masken, Schmuck und indianische Gebrauchsge­gen­stän­de – haben in der Zoologischen Staatssamm­lung in München den Grundstock für renommierte Forschungseinrich­tungen geliefert.

Im Spix-Museum, seinem Geburtshaus, wird seine Lebensgeschichte mit ein­drucks­vollen Schautafeln und Exponaten veranschaulicht. Multimedia-Installationen und Kurzfilme geben einen lebendigen Eindruck seiner dreijährigen Forschungsarbeit in Südamerika. Hö­he­punkt dürfte ein zum Leben erwecktes Urwalddiorama sein, um die dortige Tierwelt in Bild und Ton zu erleben.

Geöffnet: 1. und 3. Sonn­tag im Monat von 14–16 Uhr und nach Ver­ein­ba­rung. Führungen und Auskünfte: H. Fiederling,
Tel. 0176 8351 8222, E-Mail: herbert.fiederling@yahoo.de
Quelle: Faltblatt „Ein Leben für die Zoologie – Ritter von Spix“, Förderverein e.V., 1994, Höchstadt a. d. Aisch, 2017

Danach wieder zurück und weiter außen an der Stadtmauer ent­lang geht’s in den Engelsgarten mit Fitnessparcours und großem Kin­der­spiel­platz, gleichzeitig auch Festgelände für die große Höchstadter Kerwa (Ende Juni/Anfang Juli). In großem Rechtsbogen dem geteerten Weg bis zum Mauerdurchbruch mit dem Hinweis „Senioren Centrum St. Anna“ folgen und hier nach rechts hindurch. Der Weg geht mehrfach ums Eck zum Alten Kommunbrauhaus, einem schmucken Sandsteinquaderbau von 1771.

Altes Kommunbrauhaus
1604 forderte der Bam­berger Bischof von Gebsattel die Höchstadter Bürger auf, ein „Communbrauhaus“ zu bauen, um die Feuergefahr in den Bürgerhäusern zu bannen, denn hier wurde haupt­säch­lich gebraut und oft brannte es. Die Bürger brauten also von nun an in diesem „Communbrauhaus“ ihr Bier und brachten es dann zum Lagern und Reifen in die Sandsteinkeller, die sie in mühevoller Handarbeit vorwiegend am Kellerberg in den Fels gehauen hatten.

Bier durfte nämlich nur zwischen dem 29. Sep­tem­ber (Michael) und dem 23. April (Georg) gebraut werden, sofern eine ge­eig­nete Lagermöglichkeit (im kühlen Felsenkeller) bestand. Denn bei der Bierherstellung stellt die kühle Lagerung einen ganz entscheidenden Faktor dar.

In den 1920ern war das Kommunbrauhaus schließ­lich durch den immer mehr ansteigenden Bedarf an Bier so überlastet, dass von sieben Höchstadter Gastwirten das „Brauhaus Höchstadt e. G.“ am Fuße des Kellerberges errichtet wurde, um wenigstens die eigene Bierversorgung sicher zu stellen. Quelle: www.brauhaus-hoechstadt.de

Rechts am Kommunbrauhaus vorbei, dann links in die Obere Brauhausgasse (Straßenschild fehlt) und auf den Kirchturm zu, so kommen wir zum Markt­platz. Rechts gleich das Neue Rathaus und der Markt­platz.

Ein Abstecher nach links führt in die Hauptstraße und dann als Abstecher über die Kirchgasse nach rechts zur 2018 neu renovierten St.-Georg-Stadtpfarrkirche mit zahl­reichen barocken Elementen, aber auch, wie Kirchenschiff und Chor, gotisch gestaltet.

Am Markt­platz mit dem ein­drucks­vollen Marktbrunnen setzen wir unseren Weg fort.

Marktbrunnen
Der Marktbrunnen in Höchstadt gilt als der älteste im Aischgrund, soll er doch bereits im 14. Jahrhundert bestanden haben. Er ist vermutlich auch der größte, wegen seines mächtigen Brunnenhauses, das wohl die Wasserträger vor Unwettern schützen sollte. Sein Mauerwerk ist auf das 14. Jahrhundert datiert, sein barockes Gehäuse entstand 1752. Quelle: www.lag-aischgrund.de

Schräg gegenüber, vor dem „Storchenrathaus“, wir haben es ja schon aus der Ferne gesehen, links abbiegen und am Eingang des um­fang­reichen und se­hens­werten Heimatmuseums vorbei.

Storchenrathaus
Seit Sep­tem­ber 2003 präsentiert das komplett sanierte und neugestaltete Heimatmuseum im his­to­rischen „Storchenrathaus“ auf drei Stockwerken die über 1000-jährige Vergangenheit Höchstadts: Vor- und Frühgeschichte, altes Handwerk, bäuerliche Teichwirtschaft, Geologie, Hausrat, Entwicklung der Stadt mit früherer Lebensverhältnissen, Frän­kische Karpfenzucht etc. Als besondere Attraktion gelten die sensationellen Funde der Hobby-Archäologen des Heimatvereins Höchstadt aus der Sandgrube Roth bei Gremsdorf. Öffn­ungs­zeiten: Jeden 2. Sonn­tag im Monat von 14–16 Uhr – Eintritt frei. Quelle: http://www.heimatmuseum-hoechstadt.de/

Danach kommt auf der rechten Seite die Schranne, der ehemalige Getreidemarkt, und links das einzige er­hal­tene Rokokohaus Höchstadts, heute Verlagshaus des „Aischtalboten“.

Am markanten Stadtturm, größtenteils aus dem 15. Jahrhundert und einst der wichtigste Teil der Stadtbefestigung mit Zugbrücke und dreifachem Tor, ist unser Alt­stadtrund­gang zu Ende, aber am besten sieht man die mächtige Befestigungsanlage au­ßer­halb der Alt­stadt.

Auf der linken Seite daran vorbei – es lädt noch eine stabile steinerne Ruhebank zu einem Ab­schlussfoto ein –, kommen wir zum Schillerplatz. Hier links in die Große Bauerngasse hinein, am Hofladen vorbei, auf der linken Seite bleiben.

Haltestelle Nach ca. 100 m ist die Bus­hal­te­stel­le Schillerplatz 203E 205 zur Rück­fahrt nach Erlangen (Bahn­an­schluss an S1, R-Bahn) oder die Linie 127 Rich­tung Neustadt (Aisch)

Abstecher Kellerberg: ein­fach ca. 1 km ab Markt­platz

Wer dann noch Lust hat, kann zum finalen Ab­schluss einen 1 km Abstecher zum his­to­rischen und bewirtschaften Höchstadter Kellerberg machen, unter dem sich ein riesiges Labyrinth mit unzähligen Gängen und Stollen mit einer Ge­samtlänge von mehr als 2.000 m befindet, um damals, vor der Erfindung von Lindes Kältemaschine, kühles Bier auch im Sommer genießen zu können. 22 urige eigentümliche Kellerhäuschen sind hierbei von der Straße aus zu bestaunen.

Vom Markt­platz auf der Hauptstraße immer ge­ra­de­aus weiter, gelangt man nach ca. 1 km zum Kellerberg mit seinen 22 stilistischen Kellerhäuschen.

Kellerberg und Kellerhäuschen
Das Ensemble von Kellern und den 22 Kellerhäuschen am Höchstadter Kellerberg gilt als ein­ma­lig und steht daher zu Recht unter Denk­malschutz. Die Haupt-Probleme für die Kelleranlage be­ste­hen heute unter anderem darin, dass viele Keller nicht (mehr) genutzt werden oder oftmals die zwingend erforderlichen Lüftungsschächte verschüttet sind und die Keller dadurch langsam verfallen oder gar einstürzen. Unter dem aussichtsreichen Kellerberghügel verbirgt sich ein riesiges Labyrinth mit schier unzähligen verzweigten Gängen und Stollen, der älteste der über 200 Lagerkeller stammt aus dem Jahr 1623. 26 Eingänge gibt es, über Treppen, die so­ge­nannten Kellerhälse, gelangt man in die teilweise mehrstöckige Kelleranlage. Alle heute noch zugänglichen Keller sind zusammengenommen über 2000 m lang, früher soll es doppelt so viel gewesen sein.

8 Grad zu allen Jah­res­zeiten hat es idealerweise hier drinnen, was sich für die Einlagerung und Reifung des Bieres als be­son­ders günstig herausstellte. Unter riesigen Brocken von Natureis, das im Winter aus Flüssen und Seen geschlagen wurde, konnte die Temperatur bis in den Spätsommer konstant gehalten werden. Zum Schutz vor der Sonnenwärme streuten die Brauer auch
noch hellen Kies auf die Kellerhöhlen und pflanzten schattenspendende Kastanien oder Linden, unter denen man das Bier gleich vor Ort ausschenken und trinken konnte. Die Bier­kel­ler waren geboren! Anfang Au­gust: Große Kellerbergkerwa Quelle: www.brauhaus-hoechstadt.de und www.kellerberg-hoechstadt.de Kellerbergführungen: siehe Anhang

Hausbräu ...
... wird auch Bottich-, Kufen- oder Hausbrauerbier genannt und bezeichnet in Franken, aber auch im südlichen Thüringen das Bier, das von ehemals brauberechtigten Privatper­so­nen (Hausbrauer) im Ge­mein­debrauhaus oder in der örtlichen Brauerei gebraut wird. Es wird beim Bierfassen als Jungbier in eigenen Fässern abgeholt und zu Hause im Keller oder einem anderen kühlen Ort zum Reifen aufgestellt. Die ungesteuerte Nachgärung und eine Vielzahl von Hausrezepten sorgen für ein breites Spektrum von Geschmacksva­ri­an­ten eines ursprünglich gleichen Bieres. Hausbräu aus Gemeinbrauereien ist heutzutage pro Per­son und Kalenderjahr bis 200 Liter steu­er­frei und nur für den privaten Konsum zugelassen.

Im Brauhaus Höchstadt, Kellerberg 22, wird noch nach althergebrachter Art zwischen Altbrauern (eigener Gerstenanbau) und Neubrauern (jedermann) unterschieden. Das Neubrauerfassen findet jeden Mitt­woch ab 7 Uhr statt. Das naturtrübe Bier wird hierbei nach ca. 7 Tagen aus dem Gärkeller in das Fass gefüllt und dann zu Hause im kühlen Keller (bis zu 10 Grad) je nach Geschmack und Spritzigkeit vergoren.

Das Brauhaus Höchstadt bietet an:
„Falls Sie Interesse haben, bringen Sie uns Ihr Fass (egal welche Größe) am vorherigen Tag und wir reinigen dieses gründlich innen und außen, an­schlie­ßend wird dieses natürlich noch gefüllt. Sollten Sie kein Fass besitzen, aber doch einmal an dieser Tradition teilnehmen wollen, leihen wir Ihnen selbst­ver­ständ­lich auch eines aus. Falls Bedarf besteht, können wir Ihnen auch eines besorgen.“ Quelle: wiki

Keller (18.02.2019, Gertrud Härer © Gertrud Härer)
Führungen (21.02.2019)

Einkehren

Einkehren

Bitte informiere Dich in Deinem eigenen Interesse vorab über die aktuellen Öffn­ungs­zeiten und Ruhe­tage. Korrekturen können an frei­zeit@vgn.de gemailt werden.

Einkehren und Einkaufen Teil 1 (21.02.2019)
Einkehren und Einkaufen Teil 2 (21.02.2019)

Kommentare

Kommentare

22. September 2019 20:29 Uhr, Buschenwanderer, Coburg

Wir haben die Tour an zwei Tagen abgewandert.
Hauptsächlich Teer- Schotter- oder Betonplattenwege im 'offenen Gelände'. Deswegen nicht unbedingt an heißen Sommertagen zu empfehlen. Dafür gibt's viele schöne Natureindrücke.

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