Vorwort
Vorwort
Durch die Oberpfälzer Alb von Parsberg nach Amberg.
Flusstäler begleiten den Weg: Nach einem winzigen Stück an der Schwarzen Laber und dem folgenden Streckenteil mit Anstiegs- und Gefällepassagen bis nach Hohenfels geht es durch das romantische Forellenbachtal nach Rohrbach.
Von Hohenfels bis nach Rohrbach verläuft der Radweg immer direkt entlang der Grenzen des Truppenübungsplatzes Hohenfels. Ab Rohrbach folgen wir dann dem Vilstal flussaufwärts zuerst nach Schmidmühlen und danach auf einer ehemaligen Bahntrasse bis nach Amberg.
Steigungen im ersten Teil der Strecke – dafür ab Hohenfels entspanntes Flusstalradeln ...
Gesamteindruck: Eine Tour für Landschaftsgenießer – mit Ausblicken und lauschigen Flusstälern im Wechsel. Mit Ausnahme von Amberg nur wenige Menschen unterwegs.
Hinweise
• Bitte beachten: Es gibt nur wenige Plätze für die Fahrradmitnahme in den aktuell eingesetzten Fahrzeugen der DB (Rückfahrt von Amberg)! Für größere Gruppen nicht geeignet! Zwischen beiden Bahnhöfen kein weiterer Bahnanschluss.
• Die Strecke ist mit weiß-grünen Richtungsbeschilderungen in jedem Abschnitt gut gekennzeichnet.
• Tipp: Wegen des Geländeprofils in dieser Richtung fahren!
Karte
Karte
Wegbeschreibung
Wegbeschreibung
Parsberg Bahnhof
Etappe 1: Von Parsberg bis Hohenfels
Vor dem Bahnhof Parsberg folgen wir nach links der Bahnhofstraße stadtauswärts. Hinter der Bahnunterführung danach im Kreisverkehr die zweite Ausfahrt in Richtung Lupburg.
Im Ort geht es ohne Radweg auf der Parsberger Straße weiter. Die Radwegbeschilderung in das Tal der Schwarzen Laber weist bei einem Brunnen nach links (Lindelbergweg). Auf diesem Weg umrunden wir den Burgbereich im Norden (ohne Ortsbesichtigung) und kommen direkt auf die Straße nach Eggenthal.
Es ist aber auf alle Fälle lohnend, einen kleinen Umweg zu machen, um sich den Burgbereich von Lupburg etwas genauer anzuschauen. Wir fahren dafür noch ein Stück geradeaus und biegen dann nach links ab in die Marktstraße. Von hier immer aufwärts in Richtung Burg, bis wir den Vorplatz erreicht haben. Im Inneren der Burganlage (heute als Rathaus der Gemeinde genutzt) finden wir eine neu erbaute Aussichtsplattform mit grandiosem Rundumblick. Zur Weiterfahrt dann nach Osten (über die Ostengasse) bis zur Einmündung in die Hohenfelser Straße. Wir fahren nach links und danach mit Wegweiser wiederum nach links in Richtung Eggenthal. In flotter Fahrt bergab erreichen wir schließlich das Tal der Schwarzen Laber und überqueren die Brücke. Leider können wir diesen idyllischen Flussradweg nur einige Meter genießen. Schon kurz nach Eggenthal gabelt sich die Straße und wir fahren nach links (Beschilderung Hohenfels) kräftig bergauf bis nach Gottesberg.
Nach dem Ort noch ein Blick zurück auf Lupburg, bevor wir dem schmalen Sträßchen weiter folgen. Im Wechsel zwischen Waldstücken und landwirtschaftlich genutzten Flächen geht es durch eine wenig besiedelte Gegend. Ein weithin sichtbares Windrad dient uns schon ab Gottesberg als Wegweiser und Anhaltspunkt, doch auch der Weg ist gut markiert. Genießt die stille Landschaft!
Nach Unterquerung der Autobahn A3 radeln wir über Pöfersdorf weiter nach Rackendorf. Hier die Vorfahrtstraße kreuzen und gleich nach dem Ortsanfang nach rechts der Markierung folgen. In Hitzendorf an der Einmündung zur Dorfstraße nach links und aus dem Ort hinaus.
Von hier bis Großbissendorf wieder Landschaft pur! Achtet auf die Beschilderung! Durch Wald und Felder immer weiter Richtung Nordosten. Ein Paradies für Greifvögel und andere Wildtiere, die hier noch relativ ungestört leben können.
In Großbissendorf haben wir bereits den Rand des Truppenübungsplatzes Hohenfels
erreicht. Wir folgen der Radwegbeschilderung durch den Ort. Ein Neubaugebiet am östlichen Rand des Ortes fällt durch seine gleichförmige Bebauung auf. In dieser Housing Area leben Menschen, die auf dem Truppenübungsplatz stationiert sind. Parallel zur St 2234 fahren wir weiter auf dem abgetrennten Radweg nach Hohenfels. Kurz nach Großbissendorf sehen wir linker Hand die Hauptzufahrt in das militärische Sperrgebiet.
Hohenfels begrüßt uns schon von weitem durch seinen markanten Bergfried der ehemaligen Burganlage. In einer großen Schleife umfahren wir den Schlossberg. Direkt neben der Kirche sprudelt die eingefasste Quelle des Forellenbaches. Dieser begleitet unseren weiteren Weg aus dem Ort hinaus bis nach Rohrbach (Markierung beachten!).
Der Truppenübungsplatz
In einer ersten Phase während der Zeit des Nationalsozialismus wurde 1938 das Gebiet des Truppenübungsplatzes abgegrenzt und für militärische Zwecke in Betrieb genommen. 544 Anwesen und Hofstellen wurden dabei abgelöst, die Bewohner umgesiedelt.
In einer Zwischenphase von 1945 bis 1951 nutzte man das Gelände zuerst als Auffanglager für deportierte Ausländer, später dann als geplante Ansiedelungsmöglichkeit für Flüchtlinge und Heimatvertriebene. Durch aktuelle politische Entwicklungen kam alles anders:
Ab 1951 beanspruchten die amerikanischen Streitkräfte den Truppenübungsplatz für ihre Zwecke. Nach Westen wurde das Areal noch erweitert und im Laufe der folgenden Jahrzehnte kontinuierlich ausgebaut.
Zusammen mit dem Truppenübungsplatz Grafenwöhr ist es das größte Trainingsgelände, das die amerikanischen Streitkräfte hier nutzen (ca. 37000 ha) und damit auch ein elementarer Wirtschaftsfaktor für diese strukturschwache Gegend.
Etappe 2: Von Hohenfels nach Schmidmühlen
Der anstrengendste Teil unserer Tagestour liegt nun schon hinter uns, denn ab jetzt folgen wir bis zum Ziel in Amberg Flusstalwegen. Vom Marktplatz aus geht es über die Dr.-Ernst-Weidinger-Straße und danach an einer Sportanlage vorbei. Schon kurz nach dem Ortsende von Hohenfels wechseln wir, dem Lauf des Forellenbachs immer weiter folgend, auf die andere Straßenseite der St 2234 und auf den separaten Radweg im Forellenbachtal. Bis Rohrbach ist nun nichts mehr falsch zu machen. Direkt links unseres Weges liegt die Grenze des militärischen Sperrgebiets mit den eindeutigen Hinweisschildern. Dazu mal rechts, mal links der Forellenbach in Sichtweite ...
Vor Rohrbach dann ein Stück Industriegeschichte: Wie ein Fossil liegt die immer noch in Betrieb befindliche Eisengießerei Carolinenhütte im idyllischen Forellenbachtal – letzter Hinweis auf die früher zahlreichen erzverarbeitenden Betriebe (siehe „Lohnenswert am Weg“). Kurz danach erreichen wir Rohrbach. Hier mündet der Forellenbach in die Vils. An der gut markierten Einmündung unseres Radwegs halten wir uns nach links und folgen unserer neuen Beschilderung nach Schmidmühlen (ab hier: „Fünf-Flüsse-Radweg“).
Abstecher nach Kallmünz
Dann rechts halten und flussabwärts der Vils auf dem "Fünf-Flüsse-Radweg entlang" sind es, laut Ausschilderung nur 4,5 km, bis zu dem zwischen Vils und Naab gelegenen Städtchen Auf gleichem Weg geht es dann flussaufwärts wieder zurück.
Informationen zur Kallmünz: www.kallmuenz.de
Der Radweg an der Vils flussaufwärts führt in diesem ersten Teil leider nicht direkt am Fluss entlang. Weiter bleiben wir zuerst oberhalb der Vils an der Grenze des Truppenübungsplatzes. Erst in und nach Dietldorf geht es streckenweise direkt am Fluss entlang.
In diesem Streckenabschnitt sind wir teilweise außerhalb des VGN-Gebiets unterwegs: zuerst ab Rohrbach im Landkreis Regensburg, dann im Landkreis Schwandorf. Danach verläuft der Radweg ab Emhof für den Rest unserer Tour immer weiter der Vils folgend im Landkreis Amberg-Sulzbach. Unser nächstes Zwischenziel heißt Schmidmühlen.
In Schmidmühlen mündet die von Westen kommende Lauterach, die den Ortskern mit zwei Flussarmen umschließt, in die Vils. Zur räumlichen Vorstellung: Das nach Westen verlaufende Lauterachtal bildet auch gleichzeitig die nördliche Grenze des Truppenübungsplatzes Hohenfels (siehe Übersichtskarte).
In den Flusswiesen am Rand des Ortes gibt es mehrere angelegte Wege in das Ortszentrum. Wie fast immer peilt man auch hier die Kirche als Mittelpunkt des Ortes an, wo es einige Rastmöglichkeiten gibt. Sehenswert am Weg: das sehr schön restaurierte Obere Schloss (heute: Rathaus).
Etappe 3: Von Schmidmühlen nach Amberg
Für den dritten Abschnitt unserer Tour verlassen wir Schmidmühlen in östlicher Richtung (zuerst ohne Beschilderung – Orientierungspunkt: NETTO-Markt).
Über die Bahnhofstraße kommen wir zum früheren Bahnhof von Schmidmühlen. Ab hier beginnt nun unser Weg auf der ehemaligen Bahntrasse in Richtung Amberg. Auch dieser Weg ist eindeutig beschildert und so können wir die schönen Ausblicke nach rechts in das parallel verlaufende Flusstal der Vils genießen.
Einige Hinweise zu sehenswerten Punkten am Weg sind in den ergänzenden Informationen zu finden (ab S.14). Über Rieden, Ensdorf und Theuern führt unser Radweg nach Haselmühl, direkt vor den Toren Ambergs.
Schon seit Beginn unseres Streckenabschnitts durch das Vilstal folgten wir der Radwegmarkierung „Fünf-Flüsse-Radweg“. Achtet auch auf dem folgenden Stück unseres Weges in Richtung Amberger Innenstadt gut auf diese Markierung, denn der Verlauf unseres Radwegs ist nicht immer klar erkennbar!
Wir fahren also weiter, vorbei am Umspannwerk und dann durch das Landesgartenschau-Gelände in Richtung der historischen Amberger Altstadt. Vorbei am Dultplatz erreichen wir wieder die Vils.
Nach der markanten „Stadtbrille“, einem Wassertorbau über den Fluss, sind wir schließlich im historischen Zentrum angelangt und können nicht mehr viel falsch machen, denn hier lohnt sich auf jeden Fall ein ausgiebiger Rundgang – in welcher Richtung auch immer. Infotafeln und Wegweiser gibt es reichlich. Gut für uns: Auch im Bereich der Fußgängerzone ist Radfahren frei – natürlich mit der nötigen Vorsicht.
Haben wir erst einmal den Marktplatz erreicht, ist der Bahnhof nicht mehr weit: Wir folgen dazu der Bahnhofsstraße in nordöstlicher Richtung und sehen das Gebäude alsbald vor uns liegen. Mit stündlichem Anschluss nach Nürnberg geht es wieder zurück zu unserem Startpunkt.
Amberg Bahnhof
Lohnenswert am Weg:
Lupburg
Weithin sichtbares Wahrzeichen der Marktgemeinde ist das Ensemble Burgberg mit der weithin sichtbaren Burgruine. Darunter gruppieren sich malerisch Bauern- und Bürgerhäuser aus der Zeit des 17.–19. Jahrhunderts. Die geschichtliche Entwicklung seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 960 ist u. a. auf der Internetseite der Gemeinde dokumentiert. Weitere Informationen: www.lupburg.de
Schwarze Laber
Die Schwarze Laber entspringt in Laaber (nordöstlich von Neumarkt) aus einer Karstquelle. Bei einer Länge von 67 km weist sie nur ein geringes Höhengefälle auf (190 m), bis der Fluss bei Sinzing in die Donau mündet. Tipp: Der idyllische Fernradweg „Schwarze Laber“ verläuft mit durchgängiger Markierung von Neumarkt bis zur Mündung. Neben idyllischen Landschaftseindrücken in einem nahezu unberührten Flusstal sind am Weg zahlreiche Infotafeln zu finden. Weitere Informationen: www.schwarze-laber.de
Hohenfels
Landschaftlich gehört Hohenfels mit seinen Ortsteilen zum Oberpfälzer Jura. Dies ist eine karge und wasserarme Hochfläche, die in zahlreiche tief eingeschnittene Trockentäler gegliedert ist. Heute oft identifiziert mit und durch den nahegelegenen Truppenübungsplatz, blickt der Ort auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Weitere Informationen: www.markt-hohenfels.de
Erzverarbeitung in der Oberpfalz
Die Gewinnung und Verarbeitung von Eisenerz prägten sowohl das Amberger Land als auch die gesamte Oberpfalz. Hart und gefährlich war in den früheren Jahrhunderten die Arbeit im Bergbau und beim Transport und der Verarbeitung der Erze in den „Hämmern“. Im Bergbaumuseum bei Theuern wird diese Geschichte dokumentiert. Mit der 1800 gegründeten Eisengießerei Carolinenhütte sehen wir einen heute noch bestehenden Betrieb aus diesem Wirtschaftsbereich am Weg. Weitere Informationen: www.bayerische-eisenstrasse.de
Vils
Die Vils ist ein Zufluss der Naab. Der Flusslauf verläuft im Wesentlichen in Nord-Süd-Richtung. Die Quelle liegt nahe Freihung im Landkreis Amberg-Sulzbach, danach fließt die Vils unter anderem durch Amberg, als dem größten Ort am Fluss, und mündet nach 87 km bei Kallmünz in die Naab.
Schmidmühlen
Der Ortsname geht auf zwei bedeutende Wirtschaftszweige zurück, die auf Wasserkraft angewiesen sind: Schmieden und Mühlen. Die Wasserkraft konnte sowohl der durch den Ort fließenden Lauterach als auch der Vils entnommen werden. Darüber hinaus war der Anbau von Hopfen seit langer Zeit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für den Ort. Drei Schlossgebäude gibt es hier: das Hammerschloss (Unteres Schloss), das Obere Schloss (heute: Rathaus) und das Zieglerschloss. Weiter sehenswert: die Pfarrkirche St. Ägidius. Weitere Informationen: www.schmidmuehlen.de
Die Bahnstrecke Schmidmühlen – Amberg
Hier handelt es sich um eine 21 Kilometer lange ehemalige Nebenbahnstrecke. Die Strecke wurde im Jahr 1910 in Betrieb genommen. Bereits 1966 wurde der Personenverkehr eingestellt und duch Busse ersetzt. Der Gütervekehr wurde nach diesem Zeitpunkt nur für einen Kunden aufrecht erhalten: das zur Maxhütte gehörende Kalkwerk in Vilshofen. 1988 wurde auch der Güterverkehr beendet. Nach dem Erwerb durch den Landkreis und dem Abbau der Gleisanlagen wurde bis zum Jahr 1992 auf der Trasse ein Radweg errichtet.
Ensdorf
Sehenswert: das Kloster Ensdorf (Führung nur an ausgewählten Terminen!) und die Pfarrkirche St. Jakobus, eine prächtige Barockkirche. Weitere Informationen: www.ensdorf.de
Theuern
Wer sich für die Geschichte des Bergbaus und der Erzverarbeitung näher interessiert, findet in Theuern (Hammerherrenschloss) das Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern. Einige Außenanlagen liegen direkt am Radweg. Vermutlich bleibt aber bei unserer Tour keine Zeit für eine Besichtigung. Auf der Internetseite gibt es jedoch viele Informationen zu diesem Themenbereich: www.museumtheuern.de
Amberg
Wirtschaftliches und kulturelles Zentrum im Vilstal und die größte an der Vils liegende Stadt. Weitere Informationen zur Stadt finden sie unter: www.amberg.de oder auch in unserer Städtetour.
Einkehren
Einkehren
Alle Einkehrmöglichkeiten finden Sie in unserem Ringbuch!
Bitte informiere Dich in Deinem eigenen Interesse vorab über die aktuellen Öffnungszeiten und Ruhetage. Korrekturen können an freizeit@vgn.de gemailt werden.
Kommentare
Kommentare
Eine sehr empfehlenswerte Tour! Im Anfangsteil zwar mit einigen Steigungen, die aber alle gut fahrbar sind. Die Wege sind überwiegend sehr gut, landschaftlich bietet die Tour sehr viel fürs Auge.
Kann ich zustimmen.
Schöne Landschaft und gute Wege.
Als einzige Ausnahme würde ich den Abschnitt von Hitzendorf nach Großbissendorf nennen. Dort war meiner Meinung nach die Qualität des nicht asphaltierten Wegs zu schlecht und die Landschaft zu waldig.
Tolle, landschaftlich reizvolle und absolut empfehlenswerte Tour!
Läuft fast ausschließlich auf gut asphaltierten Radwegen. Der Abstecher nach Kallmünz bietet sich ebenfalls an, z.B. zur Mittagspause. Auch sonst gibt's unterwegs genügend Einkehrmöglichkeiten für was Deftiges oder einen Kaffee.
Danke VGN!