11. Dezember 2023

VGN verlängert die Anerkennung des Deutschlandtickets bis 30. April 2024

In der Sitzung des Grund­ver­trags-Ausschusses von Don­ners­tag, 7. De­zem­ber 2023 haben die Vertreter der kreis­freien Städte und Land­kreise im VGN beschlossen, die Anerkennung des Deutschlandtickets im VGN-Gebiet bis 30. April 2024 zu verlängern. Bedingt durch die ge­setz­lichen Re­ge­lungen für den Ausgleich von Mindereinnahmen war diese zunächst bis Jahresende befristet. Der Beschluss der Ge­sell­schaf­ter­versamm­lung, dem Gremium der Ver­kehrs­un­ter­neh­men im VGN, erfolgte bereits am 16. No­vem­ber. Wie die Finanzierung des Tickets ab Mai nächsten Jahres bundesweit geregelt werden soll, ist jedoch weiterhin offen.

Große Hoffnungen hatte die Nah­ver­kehrsbranche in die Ministerpräsidentenkonferenz vom 6. No­vem­ber 2023 gesetzt. Dort bekräftigte man zwar einmütig den Willen zur Fortführung des Deutschlandtickets, verständigte sich aber nur auf eine Zwischenlösung. Im Jahr 2023 nicht verbrauchte Mittel für den Ausgleich von Mindereinnahmen können nach 2024 übertragen werden. Damit stehen im kommenden Jahr neben den vereinbarten drei Milliarden von Bund und Ländern voraussichtlich weitere 700 Mil­li­onen Euro zur Ver­fü­gung. Nach einer Prognose des Verbandes Deutscher Ver­kehrs­un­ter­neh­men (VDV) besteht dann aber noch immer eine Deckungslücke von min­des­tens 400 Mil­li­onen Euro. Bund und Länder haben nun die Verkehrsministerkonferenz beauftragt, ein Konzept zur Weiterführung des Deutschlandtickets ab dem Jahr 2024 zu erarbeiten. Dabei scheidet eine weitere Nachschusspflicht über die bereits zugesagten Mittel hinaus jedoch aus. Deshalb ist zu erwarten, dass eine künftige Finanzierungsre­ge­lung eine Fortschreibung des Ti­cket­preises beinhalten wird. Das Regionalisierungsgesetz, welches unter anderem die Finanzierung des Deutschlandtickets regelt, sieht ab 2026 keinerlei Zahlungen des Bundes für das Deutschlandticket mehr vor.

 „Das Deutschlandticket hat sich in den acht Monaten seit seiner Einführung sehr gut etabliert und ist im öf­fent­lichen Verkehr nicht mehr wegzudenken. Mit Blick auf unsere Fahr­gäste sind wir erleichtert, dass sie auch in den kommenden Monaten die Vorteile des Tickets nutzen können“, erklärt VGN-Ge­schäfts­füh­rerin Anja Steidl. Zugleich macht sie mit Blick auf die Ver­kehrs­un­ter­neh­men deutlich, dass die Anerkennung des Deutschlandtickets im VGN-Gebiet enden wird, wenn die Einnahmenausfälle der Un­ter­neh­men nicht mehr voll­stän­dig ausgeglichen werden können. Als Verlustgeschäft kann das Ticket nicht be­trie­ben werden.

 Die Unsicherheit bei der Zukunft des Tickets schadet zudem der Gewinnung neuer Fahr­gäste. Ein großes Potenzial liegt in der Va­ri­an­te Deutschlandticket Job. Von den 208.500 verkauften Deutschlandtickets entfallen schon jetzt rund 20 Prozent auf das Jobticket. Al­ler­dings ist es schwierig, weitere Un­ter­neh­men für ein Jobticket zu gewinnen, solange Unklarheit über den Fortbestand des Tickets und die Entwicklung des Ti­cket­preises besteht.

 Ein künftiges Finanzierungskonzept muss auch die weiteren Abkömmlinge des Deutschlandtickets berück­sichtigen. So etwa das Bay­e­rische Er­mä­ßi­gungsticket für Aus­zu­bil­den­de und Stu­die­rende, das im No­vem­ber von Bund und Ländern beschlossene bundesweite Se­mes­ter­ti­cket, das zum Som­mer­se­mes­ter 2024 eingeführt werden soll sowie andere Ländertickets. „Diese Va­ri­an­ten des Deutschlandtickets hängen alle an der künftigen Finanzierungsre­ge­lung, die möglichst schnell kommen und auskömmlich sein muss“, mahnt Steidl. „Neue Tickets einzuführen und sich ab 2026 aus der Finanzierung zurückzuziehen, wäre schnell das Ende des Sommermärchens vom Mai 2023.“

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