Neue Fahrpreise ab 1. Januar 2018
Wie von dessen Gremien im Sommer beschlossen, hebt der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) seine Fahrpreise zum 1. Januar 2018 um durchschnittlich drei Prozent an. Die Erhöhung setzt sich zusammen aus der prognostizierten Kostensteigerung bei den Verkehrsunternehmen von rund 2,5 Prozent sowie einem Aufschlag von 0,5 Prozent, der der schrittweisen Entlastung der Städte und Landkreise dient. Diese haben rund 20 Jahre lang Ausgleichsleistungen für Fahrpreissenkungen bei früheren Erweiterungen des Verbundraumes getragen.
Als stärkster Kostenfaktor machen sich die Aufwendungen für das Personal bemerkbar, mit einem Plus von 3,17 Prozent. Besonders im Regionalverkehr musste angesichts des Fahrermangels bei den Tarifabschlüssen nachgezogen werden. Deutlich steigend ist auch der Kapitalbedarf für Beschaffungen bei den Fahrzeugen sowie für Investitionen in Betriebsleitsysteme, Sicherungstechnik und Fahrgastinformation. VGN und Verkehrsunternehmen erwarten durch die Tarifanhebung Mehreinnahmen von rund 9,4 Millionen Euro. Ohne diese Mittel könnten die hohen Standards beim Verkehrs- und Serviceangebot nicht gehalten werden. Darüber hinaus sind weitere Zukunftsaufgaben zu finanzieren, für die es keine zusätzlichen oder nur unzureichende staatliche Mittel gibt: so etwa der weitere barrierefreie Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die Sanierung der Verkehrsinfrastruktur oder die Digitalisierung zum Beispiel bei Auskunfts- und Vertriebssystemen. Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Aufwand für das Leistungsangebot um 2,6 Prozent auf über 742 Millionen Euro. Die erzielten Fahrgeldeinnahmen in Höhe von 340 Millionen Euro deckten den Aufwand nur zu knapp 46 Prozent, der größere Teil wurde aus Steuermitteln finanziert.
Verbesserungen im Verkehrsangebot
Ab dem verbundweiten Fahrplanwechsel am 10. Dezember, bei der VAG in Nürnberg vorgezogen auf den 2. Dezember, profitieren viele Fahrgäste von weiteren Verbesserungen im Verkehrsangebot. So verkehrt ab dann die S4 von Nürnberg über Ansbach weiter bis nach Dombühl. Der Bahnhof Dombühl wie auch der neue Haltepunkt Leutershausen-Wiedersbach wurden barrierefrei ausgebaut. Zeitgleich weitet der Landkreis Ansbach sein Busangebot mit stündlichen Anschlüssen an den neuen S-Bahn-Stationen erheblich aus.
Mehr Züge zwischen Bamberg und Nürnberg bringen Entlastung vor allem für Pendler. In den Hauptverkehrszeiten bestehen künftig halbstündliche RE-Verbindungen mit Zwischenhalten in Hirschaid, Forchheim, Erlangen und Fürth. Die neuen Doppelstock-Züge der stündlichen Regionalexpress-Verbindung Nürnberg–Bamberg–Coburg bieten mit über 500 Sitzplätzen und einem großen Mehrzweckabteil mehr Kapazitäten.
Ein völlig neues Linienkonzept wird im Stadtverkehr Lauf umgesetzt, mit einer weitgehenden Verdichtung auf einen 20-Minuten-Takt, mehr Anschlüssen und kürzeren Umsteigezeiten von und zur S-Bahn am Bahnhof Lauf-West. Verbesserungen gibt es auch auf mehreren Buslinien in den Städten Nürnberg, Fürth, Erlangen und Schwabach Auf allen Linien im Stadtverkehr Fürth wird der dichte Takt des Werktagsverkehrs um eine Stunde bis circa 20.30 Uhr verlängert.
Ab dem Jahreswechsel ist der Landkreis Haßberge mit seinem ganzen Gebiet in den VGN integriert. Viele Pendler, überwiegend mit Zielen im Raum Bamberg sowie in Erlangen, können die Angebote des VGN dann nutzen. In der Gegenrichtung sind viele lohnende Freizeitziele im Naturpark Haßberge sowie am Main mit dem VGN-Tarif erreichbar.
Investitionen in Fahrzeuge und Infrastruktur
Neben dem Fahrtenangebot investieren Verkehrsunternehmen in die Modernisierung ihres Fahrzeugparks. Bei der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg steht in den nächsten Jahren die Anschaffung von 21 U-Bahnzügen für die U1 an. Die neuen, komplett durchgängigen Züge bieten volle Barrierefreiheit und mehr Plätze für Fahrgäste, Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder. Sie ersetzen nach rund 40 Jahren die bisherigen 42 Doppeltriebwagen des Typs DT1. Modernisiert werden 40 Straßenbahnen, die seit den 1990er Jahren im Einsatz sind. Sie werden von Grund auf erneuert und für weitere 15 bis 20 Betriebsjahre ertüchtigt. Ihre ersten elektrischen Linienbusse testen die VAG und die infra fürth ab Anfang 2018.
Auch in den weiteren Stadtverkehren sowie im Regionalbusverkehr erfolgt die sukzessive Modernisierung der Fahrzeugflotten. Auch hier steht der Einsatz von schadstoffarmen Bussen mit barrierefreier Ausstattung im Vordergrund. Bei Ausschreibungen von Verkehrsleistungen durch die Landkreise kommen die verbundweiten Standards zur Anwendung. Mit ihren Nahverkehrsplänen treiben die Städte und Landkreise den barrierefreien Ausbau des ÖPNV voran. Derzeit erfolgt vielerorts die Bestandsanalyse und Ermittlung des Ausbaubedarfs bei den Haltestellen.
Preisbeispiele:
Einzelfahrkarten
Preisstufe A (Nürnberg-Fürth-Stein) Erwachsene 3,10 Euro (bisher 3,00 Euro), Kind 1,60 Euro (bisher 1,50 Euro)
Preisstufe B (Fürth) Erwachsene 2,50 Euro (unverändert), Kind 1,30 Euro (bisher 1,20 Euro)
Preisstufe C (Erlangen) Erwachsene 2,30 Euro (bisher 2,20 Euro), Kind 1,20 Euro (bisher 1,10 Euro)
Preisstufe D (Ansbach, Bamberg, Bayreuth, Forchheim, Neumarkt, Schwabach) Erwachsene 1,90 Euro (unverändert), Kind 1,00 Euro (bisher 0,90 Euro)
Preisstufe F (Dinkelsbühl, Feuchtwangen, Gunzenhausen, Hersbruck, Herzogenaurach, Hirschaid, Lauf, Lichtenfels, Rothenburg, Treuchtlingen, Weißenburg) Erwachsene 1,30 Euro (unverändert), Kind 0,60 Euro (unverändert)
Preisstufe K (Nürnberg, Fürth): Erwachsene 1,60 , Kind 0,80 Euro ( beide unverändert)
TagesTicket Plus Gesamtraum, bis zu 6 Personen, davon maximal 2 ab 18 Jahren, am Wochenende 2 Tage Gültigkeit: 19,70 Euro (bisher 19,10 Euro)
31-Tage-MobiCard, Preisstufe A: 88,90 Euro (bisher 86,40 Euro)
JahresAbo, Preisstufe A: 60,20 Euro (bisher 58,40 Euro) monatlich
9-Uhr-JahresAbo, Preisstufe A: 37,00 Euro (bisher 35,90 Euro), Preisstufe B: 26,00 Euro (bisher 25,00 Euro)
Sparmöglichkeit:
HandyTicket Einzelfahrt mit Rabatt wie 4er-Ticket, zum Beispiel:
Preisstufe A (Nürnberg-Fürth-Stein) 2,75 Euro
Preisstufe B (Fürth) 2,25 Euro
Preisstufe C (Erlangen) 2,02 Euro