Planungen in den Schienenkorridoren West und Nordost
Mit zwei Planungsprojekten sollen die Untersuchungen für ein maximales S-Bahn-Netz im VGN abgeschlossen werden. Das eine Gutachten betrifft den sogenannten Sektor Nordost mit der rechten Pegnitzstrecke von Nürnberg über Lauf, Hersbruck bis nach Neuhaus sowie der Nebenstrecke von Neunkirchen am Sand nach Simmelsdorf-Hüttenbach. Die hohe Siedlungs- und Bevölkerungsdichte im Pegnitztal lassen ein hohes Fahrgaspotential erkennen, das einen S-Bahnbetrieb auch auf der rechten Pegnitzstrecke rechtfertigt. Voraussetzung wäre eine Elektrifizierung der Strecke, die im Bundesverkehrswegeplan für die Verbindung Nürnberg - Marktredwitz bislang vorgesehen ist.
Das aktuelle Gutachten untersucht zwei unterschiedliche Planfälle: eine Variante mit einem S-Bahnverkehr im 20-Minuten-Takt zwischen Nürnberg und Hersbruck mit einer stündlichen Weiterführung bis Neuhaus a. d. Pegnitz. Die zweite Variante unterstellt einen 30-Minuten-Takt der S-Bahn bis Hersbruck und eine zusätzliche Express-S-Bahn mit Halten in Lauf und Hersbruck sowie im oberen Pegnitztal. Überlagert wird der S-Bahn-Betrieb durch den Regionalverkehr mit dem Franken-Sachsen-Express und den Regionalexpress-Zügen nach Bayreuth und Marktredwitz. Auch für den Regionalverkehr werden Verbesserungen unterstellt. Die verschiedenen Angebotsvarianten für beide Verkehre werden nun in Bezug auf die Nachfragewirkung und den Infrastrukturbedarf untersucht. Erste Ergebnisse werden im Lauf des Jahres erwartet.
Die zweite Korridoruntersuchung betrifft den Sektor West mit den Schienenstrecken nach Neustadt a. d. Aisch, Markt Erlbach und Cadolzburg. Ausgangspunkt ist die bereits heutige Überlastung der Strecke Nürnberg - Neustadt/Aisch - Würzburg durch den Fern- und Güterverkehr, die weder die prognostizierten Steigerungen im Güterverkehr noch den erforderlichen Ausbau des Personennahverkehrs erlaubt. Mit der Studie sollen unterschiedliche Varianten für einen S-Bahn-Betrieb im gesamten Westkorridor untersucht werden. Dabei werden jeweils die Auswirkungen auf die Fahrgastzahlen sowie die Anforderungen an den Infrastrukturausbau ermittelt. Der Projektauftrag soll in diesem Jahr vergeben werden. Auftraggeber ist die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), wie bereits beim Gutachten für den Sektor Nordost. Stellvertretend für den ZVGN werden beide Planungen von der Verbundgesellschaft fachlich begleitet.