Zwischenergebnisse zur Stadt-Umland-Bahn Erlangen liegen vor
Der Arbeitskreis zur Stadt-Umland-Bahn Erlangen hat sich am Dienstag, 5.10.2010 bei der Verbundgesellschaft (VGN GmbH) mit dem aktuellen Stand der Planungen befasst. Der Gutachter stellte die Zwischenergebnisse aus der Standardisierten Bewertung der untersuchten Netzvarianten vor. Diese sollen in den nächsten Sitzungen der politischen Gremien in den Landkreisen Erlangen-Höchstadt und Forchheim, der Städte Erlangen, Herzogenaurach und Nürnberg sowie im Zweckverband des VGN (ZVGN) ausführlich behandelt werden. Der Arbeitskreis, bestehend aus Vertretern der Städte und Landkreise, der Regierung von Mittelfranken, von Gutachter, ZVGN und Verbundgesellschaft, empfiehlt die Untersuchung mit einer reduzierten Netz-Variante weiterzuführen.
Die Planungen des sogenannten „T-Netz" - Herzogenaurach - Erlangen - Eschenau verknüpft mit der Nord-Süd-Verbindung Nürnberg/(Thon) Wegfeld - Erlangen aus dem Jahre 1993/94 wurden mit einer aktualisierten Datenbasis und nach neuer Untersuchungsmethodik überprüft. Gegenstand sind die verkehrlichen Wirkungen, die Kosten für die Schienenstrecke und Fahrzeuge sowie eine gesamtwirtschaftliche Bewertung mit Ausweisung eines Nutzen-Kosten-Indikators.
Eine weitere Variante, die im westlichen Teil eine geänderte Linienführung in Form zweier Linienäste nach Büchenbach und über die Aurachtalbahn nach Herzogenaurach vorsieht, wurde im Hinblick auf Machbarkeit und verkehrliche Wirkungen in die Prüfungen mit ein bezogen. Diese Idee einer geänderten Trassierung, die sich im Wesentlichen auf den westlichen Teil erstreckt, war durch eine Bürgerinitiative in die politische Diskussion eingebracht worden.
Da die Aufbereitung der Prognosestrukturdaten, die Abstimmung verschiedener Datengrundlagen, vor allem aus der S-Bahn-Untersuchung Erlangen und der DIVAN-Datenbasis mehr Zeit in Anspruch genommen hat als ursprünglich veranschlagt wurde, ist der Arbeitskreis überein gekommen, jetzt über die Zwischenergebnisse zu informieren.
Die Untersuchungsschritte nach dem sogenannten Regelverfahren der Standardisierten Bewertung haben im Ergebnis für die „T-Netz-Variante" einen Nutzen-Kosten-Indikator von 0,79 somit kleiner 1,0 ergeben. Der Gutachter weist darauf hin, dass vor allem durch Reduktionen der Strecken im T-Netz ein Wert größer 1,0 erreicht werden könnte.
In diesen Zusammenhang sieht der StUB- Arbeitskreis die Möglichkeit, mit Hilfe eines Reduktionsszenarios ein Bewertungsergebnis zu erzielen, das die Förderfähigkeit des Projektes nachweist. Hierbei müsste über eine Verkürzung des Liniennetzes sowohl im Osten als auch im Westen entschieden werden.
Der Vergleich der verkehrlichen Wirkungen der Varianten „T-Netz" und „Bürgerinitiative" zeigt, dass bezogen auf die Bezugssituation (Ohnefall) das „T-Netz" besser abschneidet als die Varianten der Bürgerinitiative.
Unterrichtung der Gremien
In ihren nächsten Sitzungen werden zunächst der Zweckverband Verkehrsverbund Großraum Nürnberg, die Kreistage von Erlangen-Höchstadt und Forchheim sowie der Stadtrat bzw. die jeweiligen Verkehrsausschüsse in Herzogenaurach, Erlangen und Nürnberg über den Stand des Verfahrens unterrichtet. Zudem werden die Bürgerinitiativen über die Ergebnisse zu der von ihnen eingebrachten Netzvariante informiert. Wenn zu diesem Alternativnetz auch eine gesamtwirtschaftliche Bewertung (Berechnung des Nutzen-Kosten-Indikators) erforderlich werden sollte, müssten auch für diesen Fall zunächst die Investitionen für die erforderliche Infrastruktur ermittelt werden. Der Gutachter empfiehlt bei einer etwaigen gesamtwirtschaftlichen Bewertung der Netzvariante der Bürgerinitiative die gleichen Reduktionen (bezogen auf die Stadtbahninfrastruktur) vorzunehmen wie beim T-Netz.
In der ersten Novemberhälfte sollen im Rahmen einer größeren Veranstaltung Stadt- und Kreisräte sowie Interessenverbände über den Sachstand der Untersuchung und die Möglichkeiten zum weiteren Vorgehen informiert werden.