28. März 2022

Prüfungen und Abstimmungen zum 9-Euro-Ticket im VGN laufen

Seit dem völlig unerwarteten Beschluss der Bundesregierung zum so­ge­nannten „9 für 90“-Ticket am Don­ners­tag, 24. März 2022, prüft der Ver­kehrs­ver­bund Groß­raum Nürn­berg (VGN) mit seinen Ver­kehrs­un­ter­neh­men die Möglichkeiten für eine möglichst rasche Umsetzung der Pläne. Seit Frei­tag ist der VGN bereits in enger Abstimmung mit dem Bay­e­rischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr und den anderen bay­e­rischen Ver­kehrs­ver­bün­den. Eine kurz­fris­tige Sondersitzung der Verkehrsministerkonferenz, die eben­falls am Frei­tag stattfand, brachte noch nicht die erhoffte Klarheit. Es sind nun aber die wichtigsten offenen Fragen auf dem Tisch. Beschlossen hatte die Konferenz zudem die Einrich­tung einer Arbeitsgruppe von Bund und Ländern, an der auch die Spitzenverbände der Branche teilnehmen. Dazu gehört der Verband Deutscher Ver­kehrs­un­ter­neh­men (VDV), der rund 600 Ver­kehrs­un­ter­neh­men und Verbünde vertritt. Angestrebt wird eine bundesweit einheitliche Lösung.

 „Wir werden diese Chance zur Gewinnung neuer Fahr­gäste und zur Rückgewinnung der während der Pandemie abgewanderten Kundinnen und Kunden auf jeden Fall nutzen“, erklärt VGN-Ge­schäfts­füh­rerin Anja Steidl. „Mitte der Woche erhoffen wir von der Arbeitsgruppe konkrete Eckpunkte für die Ausgestaltung des Tickets und die vertrieblichen Vorgaben. Damit können wir dann ge­mein­sam mit den anderen Akteuren in Bayern die nächsten Schritte schnell und gezielt angehen“, so Steidl weiter.


Drängende Fragen

In der Diskussion ist eine Einführung des Tickets zum 1. Mai oder 1. Juni des Jahres. Noch völlig offen ist, ob dieses Ticket als bundesweite Lösung, für das jeweilige Bundesland oder von den einzelnen Ver­kehrs­ver­bün­den an­ge­boten werden soll. Auch die Fragen der engeren räumlichen Gül­tig­keit und der Ver­triebs­wege, sprich der Kaufmöglichkeiten für die Fahr­gäste, sind noch zu behandeln. Am Frei­tag stand auch der Vorschlag mehrerer Landesminister im Raum, im Hinblick auf die ein­fache Abwicklung einen befristeten Nulltarif anzubieten.

 „Die möglichst schnelle Klärung dieser Fragen ist uns sehr wichtig. Unser Ziel ist es, eine Lösung zu ent­wi­ckeln, die wir recht­zei­tig vertrieblich umsetzen können und die unseren Fahr­gästen dann unbürokratisch zur Ver­fü­gung steht“, bekräftigt Steidl. Denn seit Bekanntwerden der Pläne der Bundesregierung gehen zahl­reiche Anfragen von Fahr­gästen und Interessierten ein. Der Ver­kehrs­ver­bund bittet seine Stammkunden, ihre Abos nicht voreilig zu kündigen. Die Politik hat bereits erklärt, dass auch Lösungen für Stammkunden gefunden werden sollen.

 Sicherheit be­nö­ti­gen be­son­ders die rund 130 Ver­kehrs­un­ter­neh­men im VGN. Mit dem An­ge­bot eines 9-Euro-Tickets werden für sie die regulären Fahrgeldeinnahmen für ein Vierteljahr weitgehend wegbrechen, auch wenn der Bund die Finanzierung des Tickets bereits zugesagt hat. Damit die Un­ter­neh­men ihre täglichen Leistungen weiter erbringen können, darf für sie der Fluss von Geldern nicht abreißen. Deshalb muss die Finanzierung zwingend schnell und durchgängig sichergestellt werden.

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