Grundsatzentscheidung zur Zukunft der Stadt-Umland-Bahn steht bevor
In der Sitzung des Arbeitskreises zur Stadt-Umland-Bahn (StUB) am Donnerstag, 29. März 2012 in Nürnberg hat der Gutachter die Ergebnisse der Planungen sowie die Berechnung der finanziellen Folgen der StUB und eines regional-optimierten Busnetzes vorgestellt. Ein zentrales Ergebnis der Berechnungen ist der Gewinn zusätzlicher Fahrgäste für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Mit der Realisierung der StUB ergäbe sich ein Zuwachs von täglich rund 13.200 Fahrgästen, beim optimierten Busnetz beliefe sich der Mehrverkehr auf 7.450 Fahrten pro Tag. Die positiven Wirkungen der Verlagerung von PKW-Fahrten auf den ÖPNV, bis hin zur CO2-Bilanz, sind bei einer Realisierung der StUB nahezu doppelt so hoch wie bei der Busvariante.
Diese deutlich höheren verkehrlichen Wirkungen der Stadt-Umland-Bahn im Vergleich zum Bussystem sind auf der anderen Seite mit wesentlich höheren Investitionen in die Infrastruktur verbunden. Sowohl bei der StUB als auch der Buslösung ist ein zusätzlicher Regnitzübergang (Kosbacher Brücke) notwendig, der aber ausschließlich durch die Busse bzw. die StUB genutzt werden soll. Der Ausbau der Infrastruktur für die StUB bezieht sich auf das so genannte T-Netz mit einer Nord-Süd-Verbindung von Erlangen Bahnhof nach Nürnberg-Wegfeld und von Erlangen Bahnhof mit einem Ast nach Westen bis Herzogenaurach sowie nach Osten bis Uttenreuth. Beim optimierten Busnetz werden zusätzliche Busspuren und Haltestellen unterstellt. Demnach belaufen sich die Investitionen in die Infrastruktur bei der StUB auf circa 250 Millionen Euro, beim Bussystem auf rund 12,5 Millionen Euro. Beide Maßnahmen könnten mit hohen staatlichen Zuwendungen, bis zu 80 Prozent auf förderfähige Anteile, rechnen.
Maßgeblich für die politischen Entscheidungsträger sind auch die Folgekosten, die von den drei betroffenen Gebietskörperschaften (Städte Erlangen und Nürnberg sowie Landkreis Erlangen-Höchstadt) als Aufgabenträger für den ÖPNV zu tragen sind. Bei der StUB sind diese mit rund elf Millionen Euro etwa zehnmal so hoch wie bei der Busvariante. Allerdings entfallen rund 90 Prozent der ermittelten Folgekosten für die StUB auf die Finanzierung der zu erstellenden umfangreichen Schienen-Infrastruktur.
Die Planungen und Bewertungen zur Stadt-Umland-Bahn sowie zum optimierten Busnetz sind nunmehr abgeschlossen. Nach Vorlage des Abschlussberichtes werden im nächsten Schritt die politischen Gremien der Gebietskörperschaften beraten. Die aktuellen Ergebnisse sollen außerdem zeitnah vom Gutachter in einer öffentlichen Veranstaltung erläutert werden. Derzeit noch offen ist die künftige Aufteilung der Folgekosten, wobei mehrere Parameter zur Anwendung kommen können, wie etwa das Verkehrsangebot, die Nachfrage oder die Streckenanteile der Gebietskörperschaften.
Die im Arbeitskreis vorgestellten Unterlagen stehen zum Download unter www.vgn.de/stub_erlangen.pdf zur Verfügung.