20 Jahre Verkehrsverbund Großraum Nürnberg
An seinem 20sten Geburtstag wartet der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg mit zwei weiteren Jubiläumsaktionen auf. So sind am Donnerstag, 27. September alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbundgesellschaft unterwegs und verteilen 10.000 Gebäckstücke in Form eines Zwanzigers an Ihre Fahrgäste. Die Snacks gibt es zwischen 6 und 9 Uhr an 16 U-Bahnstationen sowie Bahnhöfen im ganzen Verbundgebiet. Wer an diesem Tag nicht zur Arbeit fahren muss, für den hält der VGN ein weiteres Präsent bereit: Am Jubiläumstag gelten alle TagesTickets des VGN verbundweit, egal, für welche Preisstufe sie gekauft wurden. So können zum Beispiel mit einem TagesTicket Plus der Preisstufe 2, das für 6,30 Euro erhältlich ist, zwei Erwachsene und bis zu vier Kinder einen Tag lang im Gebiet zwischen Forchheim und Solnhofen oder Amberg und Rothenburg auf allen Linien fahren.
Starkes Wachstum
Seit dem Start des Verkehrsverbundes am 27. September 1987 ist sein Gebiet deutlich größer geworden. Die Fläche von ursprünglich 4.593 Quadratkilometer hat sich seitdem mehr als verdoppelt und liegt heute bei 11.620 Quadratkilometern. Zum Fahrplanwechsel im Dezember werden die Bahnhöfe Otting-Weilheim und Kitzingen in den Verbund integriert, der VGN erreicht dann erstmals den Main. Mit dem geplanten Anschluss des Landkreises sowie der Stadt Bamberg könnte es Ende nächsten Jahres weitergehen. In Oberfranken wird derzeit die Integration des restlichen Landkreises sowie der Stadt Bayreuth geplant. Mit dieser Erweiterung wäre das Verbundgebiet dann deckungsgleich mit dem Kernbereich der Metropolregion Nürnberg.
Mittlerweile sind es gerade die Diskussionen innerhalb der Metropolregion, die diese Entwicklung vorantreiben. „Für das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Metropolregion Nürnberg spielt der Verkehrsverbund eine wichtige Rolle. Die Beziehungen zwischen den Städten und dem ländlichen Raum können dadurch noch enger verknüpft werden“, bestätigt ihr Ratsvorsitzender, der Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly. Er hat derzeit auch den Vorsitz im ZVGN (Zweckverband Verkehrsverbund Großraum Nürnberg): „Das große Interesse weiterer Städte und Landkreise vor allem in Oberfranken zeigt, welchen hohen Stellenwert der Verkehrsverbund für die Metropolregion inzwischen einnimmt.“
Dies bekräftigt auch der Vorsitzende des Grundvertragsausschusses des Verbundes, der Regierungspräsident des Bezirks Mittelfranken, Karl Inhofer:
"Den VGN sehe ich nicht nur als hervorragenden Dienstleister für hunderttausende von Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen den öffentlichen Nahverkehr nutzen, der VGN ist für mich auch Motor für die Weiterentwicklung der Metropolregion Nürnberg."
Partner im Verbund
Hinter dem Verkehrsverbund stehen neben den 12 Landkreisen und sechs kreisfreien Städten, die sich im Grundvertragsausschuss zusammengeschlossen haben, noch etwa 90 Verkehrsunternehmen.
Auf 540 Linien befördern sie jährlich rund 195 Millionen Fahrgäste. Das Verkehrsangebot leisten die Gesellschafter der Verbund-GmbH: die DB Regio AG, die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg, infra fürth verkehr gmbh, Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH (ESTW), die Omnibusverkehr Franken GmbH (OVF) sowie die Wutzer Linienverkehr GmbH in Schwabach. Zum Gesellschafterkreis gehören noch die Gesellschaft Privater Verkehrsunternehmen (GPV) und die Gesellschaft kommunaler Verkehrsunternehmen (GkV). Weitere 83 assoziierte, private Verkehrsunternehmen tragen erheblich mit zum Verkehrsangebot bei.
Nach 20 Jahren VGN zieht auch der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung und VAG-Vorstand Dr. Rainer Müller eine erfolgreiche Bilanz. „Zweifellos ging die Intention der Gründer des Verkehrsverbundes auf: Ein einheitlicher Tarif, ein Fahrschein für alle Verkehrsmittel und ein gemeinsamer Fahrplan sind die Grundlagen für die Erfolgsgeschichte des VGN. Gebietskörperschaften wie Verkehrsunternehmen haben gemeinsam an einem Strick gezogen und es so ermöglicht, dass ein attraktiver öffentlicher Personennahverkehr immer mehr Fahrgäste in der Region dazu bringt, dauerhaft vom Auto auf Busse und Bahnen umzusteigen“, so Rainer Müller.
Ausbau von Leistungen
Hinter den Erfolgen aus 20 Jahren Verbundgeschichte steht die stetige Weiterentwicklung von Verkehrs- und Serviceangeboten aller Partner im VGN. Einen Tag vor dem Verbundstart, am 26. September 1987, wurde mit der Eröffnung der S-Bahnlinie von Nürnberg nach Lauf der Grundstein für das S-Bahnnetz im VGN gelegt. In den Jahren 1992 und 2001 folgten die S-Bahnen nach Altdorf und Roth. Bis zum Jahr 2010 sollen die Strecken nach Ansbach, Forchheim und Neumarkt sowie die Verlängerung der S1 nach Hartmannshof fertig gestellt sein. Entlang der Schienenstrecken entstanden seit 1991 insgesamt 90 Park+Ride Plätze, zahlreiche Bahnhaltepunkte wurden modernisiert und ausgebaut. Die Städte Nürnberg und Fürth haben mit dem Ausbau der U-Bahnen ein leistungsfähiges Verkehrssystem geschaffen. In den Landkreisen entstanden Stadtverkehre oder wurde das Anrufsammeltaxi eingeführt. Das Liniennetz ergänzen zudem spezielle Freizeitbuslinien, die in der Ausflugssaison an Wochenenden und Feiertagen verkehren.
Auch bei den Tarifangeboten hat sich viel getan. Mit der MobiCard, den TagesTickets, den Abos oder etwa dem KombiTicket hat der Verbund sein Fahrkartensortiment gezielt und erfolgreich erweitert. Bei der Fahrplaninformation stellt er eine ganze Palette an Veröffentlichungen und Serviceleistungen zur Verfügung. So ist der VGN besonders bei der Entwicklung der Neuen Medien immer auf der Höhe der Zeit. Ende April startete das Pilotprojekt HandyTicket. Seitdem können die Fahrgäste neben Fahrplanauskünften gleich noch ein Ticket auf ihr Mobiltelefon laden.
„Diese Beispiele zeigen, wie gut alle Partner im Verbund zusammenarbeiten. Die gemeinsamen Erfolge sind uns dabei ein Ansporn auch in Zukunft nicht locker zu lassen – im Interesse der Bevölkerung und besonders im Hinblick auf die Umwelt und den Klimaschutz", resümiert VGN-Geschäftsführer Jürgen Haasler. Mit Sicherheit wird die Bedeutung des öffentlichen Personennahverkehrs in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch weiter zunehmen.