VGN-Gremien beschließen Maßnahmen zur Weitergabe der Mehrwertsteuersenkung
Die vom Bund im jüngsten Konjunkturpaket beschlossene Mehrwertsteuersenkung für den Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2020 gibt der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) an seine Fahrgäste weiter. Allerdings lässt sich die Reduzierung des Mehrwertsteuersatzes von sieben auf fünf Prozent im ÖPNV nicht so leicht umsetzen, wie etwa im Einzelhandel. Dazu hätten die kompletten Auskunfts- und Vertriebssysteme zweimalig umgestellt werden müssen. Von der elektronischen Tarifauskunft über den Onlinevertrieb bis hin zu den Fahrkartenautomaten und den Fahrscheindruckern in allen Bussen wäre ein Aufwand entstanden, der weder wirtschaftlich sinnvoll noch in der kurzen Zeit machbar gewesen wäre. Die geänderten Preise könnten zudem wegen der Rundung auf 10-Cent-Schritte im Automatenverkauf nicht umgesetzt werden. Hinzu kommt, dass eine Umstellung des Tarifs jeweils eines genehmigungsrechtlichen Verfahrens bedarf.
Die Partner im VGN haben sich deshalb darauf verständigt, die Mehrwertsteuersenkung über einen Komplementärbetrag an die Kunden weiterzugeben. So wird die geplante Fahrpreiserhöhung zum 1. Januar 2021 im VGN-Gebiet um ein halbes Jahr bis zum 30. Juni 2021 ausgesetzt. Weiterhin erhalten Abo-Kunden als Dank für ihre Solidarität in der Corona-Krise einen Bonus. Wer ein Abo für drei, sechs oder zwölf Monate oder ein FirmenAbo besitzt, erhält für den August ein Upgrade auf das Abo Plus. Damit kann man zu bestimmten Zeiten weitere Personen oder Fahrräder mitnehmen. Kunden, die bereits schon über ein Abo Plus verfügen, erhalten einen Gutscheincode für ein verbundweit gültiges TagesTicket Plus, der bis Ende September eingelöst werden kann. Die Kunden haben dazu bereits Anschreiben erhalten. Mit diesen beiden Aktionen folgt der VGN einer Empfehlung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmens (VDV). Die befristete Mehrwertsteuersenkung wird vom Volumen her mehr als ausgeglichen und kann ohne großen Umstellungsaufwand weitergegeben werden.