Seinen Platz im Regionalexpress tauschte diese Woche Gerhard Hahn aus Schillingsfürst mit dem Rücksitz einer Cessna. Er durfte seinen täglichen Arbeitsweg vom Bahnhof Dombühl (Landkreis Ansbach) nach Erlangen einmal von oben betrachten. Das war einer der Hauptpreise, die der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg an die Abo-Kunden mit dem weitesten Weg zur Arbeit vergab. Vom Flug entlang der Schienenstrecke gab es noch Fotos, die Hajo Dietz von Nürnberg Luftbild während des Fluges schoss. Seit etwa acht Jahren fährt der Siemensmitarbeiter täglich mehr als 180 Kilometer mit dem VGN. Die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nutzt er häufig zur Vorbereitung des Arbeitstages aber auch zur Entspannung. Gestartet ist der Gewinner bei herrlichem Wetter in Rothenburg ob der Tauber. Mit dabei war Neffe Markus Hahn, der für seine Diplomarbeit häufig nach Nürnberg fährt und dabei begeisterter Nutzer des VGN-HandyTickets ist.
Einen weiteren Hauptpreis gewann Roland Ries aus Allersberg. Er pendelt täglich von seinem Wohnort bis nach Pegnitz und legt ebenfalls fast 190 Kilometer pro Tag mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück. Mit dem JahresAbo fährt Ries seit der Eröffnung des Regionalbahnhofes an der Neubaustrecke nach München im Dezember 2006. Die schnelle Schienenverbindung mit dem Allersberg-Express und weiter mit dem Pendolino hat ihn überzeugt, vom Auto auf den Zug umzusteigen. Seitdem genießt er den täglichen Arbeitsweg ohne Stress und Stau. Vom VGN gewann Ries einen Gutschein für ein erholsames Hotelwochenende in der Fränkischen Schweiz, den er gemeinsam mit seiner Frau einlösen wird.
Umwelt und Geldbeutel geschont
Die beiden Gewinner sind stellvertretend für über 69.000 Fahrgäste des VGN, die aktuell ein Abo nutzen. Sie profitieren von den Rabatten, die der Verkehrsverbund seinen Stammkunden gibt. Auch angesichts der Entwicklung der Benzinpreise steigen immer mehr Autofahrer auf die öffentlichen Linien um. So konnte der VGN im Jahr 2008 bislang einen weiteren Anstieg der Abo-Verkäufe um rund fünf Prozent verzeichnen. Ein verbundweites JahresAbo, wie Gerhard Hahn es nutzt, kostet monatlich 162,60 Euro. Würde er seinen täglichen Arbeitweg mit einem Mittelklassewagen (Verbrauch 7 Liter/100 km) bei einem Benzinpreis von 1,50 Euro je Liter zurücklegen, fielen allein Benzinkosten in Höhe von 446 Euro je Monat an (Quelle: www.vgn.de, Kostenrechner).
Ebenso groß sind die Vorteile der ÖV-Nutzung für Umwelt und Klima. Beim Rohstoffverbrauch spart Gerhard Hahn durch die Fahrt mit Bus und Bahn jährlich umgerechnet 2.700 Liter Benzin gegenüber dem PKW ein. Beeindruckend ist auch der Beitrag zum Klimaschutz durch den geringeren CO2-Ausstoß: Mit seiner Wahl des Verkehrsmittels entlastet Hahn die Umwelt um mehr als 7 Tonnen CO2 pro Jahr. (Quelle: Umweltmobil Check, DB Fahrplanauskunft). Im Vergleich dazu beträgt der Durchschnittswert für die Treibhausemissionen eines Bundesbürgers rund elf Tonnen pro Jahr. (Quelle: Umweltbundesamt). Dies unterstreicht die große Bedeutung öffentlicher Verkehrsmittel für den Umwelt- und Klimaschutz.