Stadt-Umland-Bahn auf der Zielgeraden?
Die Untersuchungen zur Stadt-Umland-Bahn Erlangen (StUB) sind kurz vor dem Abschluss. Voraussichtlich Ende März liegen die letzten Ergebnisse vor. Von den untersuchten Varianten für ein Schienennetz übrig geblieben sind das reduzierte T-Netz mit einer West-Ost-Verbindung zwischen Herzogenaurach und Uttenreuth („Reduktionsstufe Uttenreuth“) und als möglicher erster Bauabschnitt das so genannte L-Netz mit einen Ast von Herzogenaurach bis Erlangen. Bei beiden Varianten führt die Trasse von Erlangen weiter in Richtung Nürnberg-Wegfeld.
Voraussetzung für eine Förderung mit öffentlichen Mitteln ist ein Nutzen-Kosten-Faktor über 1. Mit einem Investitionsvolumen von 278 Millionen Euro ergibt sich für die Reduktionsstufe Uttenreuth ein Faktor von 1,08, für das L-Netz errechnet sich ein Nutzen-Kosten-Faktor von 1,1 bei einem Investitionsbedarf von 217 Millionen Euro. Wie die Simulationsberechnungen zeigen, resultiert die Förderwürdigkeit vor allem aus der Verlagerung von rund 11.000 täglichen KFZ-Fahrten auf den öffentlichen Personennahverkehr. Errechnet wurden zudem 2.300 Personenfahrten, die erst durch die Verfügbarkeit des Verkehrsangebots mit der StUB entstehen (induzierter Verkehr).
Als nächster Arbeitsschritt erfolgt die Bewertung eines optimierten regionalen Busnetzes als Alternative zur Schienenverbindung. Bis Ende März werden dann auch die Folgekosten für alle drei Varianten ermittelt. Die Ergebnisse lassen dann erkennen ob die beteiligten Kommunen, das sind die Städte Erlangen und Nürnberg sowie der Landkreis Erlangen-Höchstadt, neben den Investitionskosten auch die künftigen laufenden Kosten bewältigen können. Damit liegen den Kommunen dann alle für eine Grundsatzentscheidung notwendigen Daten vor. Der Herzogenauracher Stadtrat hat den Grundsatzentschluss zur Realisierung der StUB bereits gefasst.
Zeitgleich mit den nächsten Arbeitsschritten muss die Zuschussfähigkeit des Projektes bei Land und Bund vorsondiert werden. Es ist zu klären ob eine Finanzierung durch Landes- sowie Bundesmittel aus dem GVFG-Programm noch möglich ist. Ende 2013 läuft die Zweckbindung der Fördermittel für Verkehrsprojekte aus, Ende 2019 läuft das Bundesprogramm aus.