VGN startet seinen neuen eTarif „egon“
Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) startet heute mit seinem neuen elektronischen Tarif egon in die zweijährige Pilotphase. Gemeinsam mit dem Bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter und den Spitzen der Gesellschafterversammlung sowie des VGN-Zweckverbandes stellt Geschäftsführerin Anja Steidl das Projekt bei einer Pressekonferenz in Nürnberg vor. Mit dem eTarif bietet der Verkehrsverbund besonders Gelegenheitskunden eine einfache Möglichkeit, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen: mit der egon-App einchecken, einsteigen und losfahren. Umstiege und das Fahrtende erkennt das System dann automatisch. Abgerechnet wird nach 31 Tagen, wer häufiger fährt, spart durch einen rabattierten Fahrpreis. Das bekannte VGN-Ticketsortiment bleibt vorerst weiter bestehen.
„Das Mobilitätsverhalten unserer Kundinnen und Kunden hat sich in den letzten Jahren drastisch verändert. Das verlangt nach neuen und zukunftsweisenden Lösungen. Für alle, die öffentliche Verkehrsmittel intensiv und auch über Verbundgrenzen hinaus nutzen wollen, bringen Bund und Länder gerade das Deutschlandticket auf den Weg. Unser neuer eTarif ist das passende Angebot für jene Fahrgäste, die flexibel mobil sein wollen, die Flatrate aber nicht benötigen. egon ist ein Kilometer-Tarif und macht die Nutzung des ÖPNV sehr einfach. Er ist zudem leistungsgerecht und bietet Rabatte“, erklärt Anja Steidl, Geschäftsführerin des VGN.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Der neue eTarif egon ist ein Projekt mit viel Potenzial, das den ÖPNV moderner und einfacher macht. Man kann einfach einsteigen, es ist intuitiv und komfortabel. Genau das ist es, was wir brauchen, wenn wir noch mehr Menschen für den öffentlichen Nahverkehr begeistern wollen. Die Staatsregierung unterstützt das Projekt deshalb sehr gerne. Wir wollen damit wertvolle Erkenntnisse gewinnen – auch für andere Regionen in Bayern.“
Landrat Matthias Dießl, Vorsitzender des Zweckverbands Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (ZVGN), ergänzt: "egon ist ein einfacher Tarif, der eine häufigere Nutzung durch einen günstigeren Preis belohnt. Wir gehen damit im VGN neue Wege und ich danke dem Freistaat Bayern, dass er das Pilotprojekt durch die entsprechenden Fördermittel ermöglicht hat. Da der VGN auch weitere Vorhaben zur Digitalisierung nicht alleine finanziell stemmen kann, sind wir froh, den Freistaat Bayern an unserer Seite zu wissen und hoffen, dass er auch nach der laufenden Förderphase unsere Projekte unterstützt.“
Tim Dahlmann-Resing, stellvertretender Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des VGN und Vorstandssprecher der VAG, bekräftigt den Dank an die Staatsregierung für die Förderung der innovativen Lösungen, die Fahrgästen den Zugang zum ÖPNV erleichtern. Gleichzeitig fordert er: „Günstige Fahrpreise und ein leichter Zugang sind zwei wichtige Bausteine für den Beitrag des ÖPNV zur Verkehrswende. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass weiterhin hohe Investitionen in den Ausbau und die Instandhaltung des Nahverkehrsangebots nötig sind. Dafür benötigen die Verkehrsunternehmen finanzielle Unterstützung von Bund und Land.“
So berechnet egon den Fahrpreis
Der Fahrpreis im egon-Tarif setzt sich aus zwei Teilen zusammen: einem Tagesgrundpreis, der pro aktivem Fahrtag berechnet wird, und den tatsächlich gefahrenen Kilometern. Für die Kilometer misst das System die Luftlinie der einzelnen Teilstrecken zwischen Start, Umstiegs-Haltestellen und Ziel. Man zahlt also, was man fährt. Am Ende von 31 Tagen wird der Fahrpreis bequem abgebucht. Wer viel gefahren ist, spart durch Rabatte. Schon wenn man für 12 Euro innerhalb von 31 Tagen gefahren ist, sinken die folgenden Fahrtkosten um 50 Prozent. Ob ins Büro oder zum Ausflug – das System zählt alle Strecken mit. „Mit dem Pilotprojekt in den nächsten zwei Jahren möchten wir tiefgreifende Erfahrungen zum System und seiner Anwendung sammeln“, erläutert Klaus Dechamps, Leiter Märkte und Absatz. „Darauf basierend können wir entscheiden, ob egon künftig der neue Regeltarif im VGN wird und was wir noch verbessern können.“
So funktioniert die egon App
Torsten Heider, Leiter Erlösmanagement DB Regio und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung im VGN, zeigt, wie die egon Smartphone-App funktioniert: „egon heißt einsteigen und zurücklehnen: Fahrgäste aktivieren die egon App zum Start der Fahrt und steigen beliebig oft um. egon erkennt Fahrzeugwechsel automatisch, genau wie das Fahrtende. Alle Fahrten werden anschließend in der Historie aufgelistet.“ Die Bahn-Tochter DB Vertrieb ist Pionier auf dem Gebiet der sogenannten Check-in/Be-out-Systeme und hat die App gemeinsam mit dem VGN entwickelt. Ähnliche Systeme werden durch DB Vertrieb auch in anderen Verkehrsverbünden betrieben.
egonauten gesucht
Der VGN geht mit dem eTarif nun in die zweijährige Pilotphase und sucht dafür bis zu 20.000 Testkundinnen und -kunden. Wer mitmachen möchte, braucht nur die egon App in einem der App-Stores herunterzuladen. Weitere Infos gibt es unter vgn.de/egon