Geänderte Li­ni­en­füh­rung der S-Bahn-Bahnen

Bitte beachten Sie, dass die geänderten Li­ni­en­füh­rungen (ab 10.12.) in der Karte noch nicht berück­sichtigt sind. Wir überarbeiten derzeit alle betreffenden Karten und stellen sie dann online. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Steckbrief

Steckbrief

Informationen zur Wanderung

Thema Aussichtspunkte, Mehrtagestour
Region Bayerischer Jura (Oberpfalz)
Linien S1
Länge ca. 19 km
Dauer 4 - 8 Std.
Stufe Top Tour

Bewertungen

Ge­samteindruck
(4)
(4)
Landschaft
(3)
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Gastronomie
(3)
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An­spruch / Kondition
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Weg­be­schrei­bung
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Höhenprofil

Höhe in Metern, Wegstrecke in km
Der Ring der Zeugenberge

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Vorwort

Vorwort

Ein wahres Schmankerl stellen wir Ihnen mit diesem Wanderführer vor. Rund um die Stadt Neumarkt führt Sie ein weiterer mit dem Qualitätssiegel „Wanderbares Deutschland“ ausgezeichneter Weg durch die Runde der Neumarkter Zeugenberge.

Hier finden Sie sechs Panorama-Wan­de­rungen durch die einzigartige Landschaft des Neumarkter Beckens. Wer ab­wechs­lungs­reiche Touren auf gut markierten Wegen, ein­drucks­volle Rundblicke sowie eine gute An­bin­dung mit öf­fent­lichen Ver­kehrs­mit­teln schätzt, kommt hier auf seine Kosten.

Die Touren liegen im Einzugsbereich der Bahn­hö­fe in Neumarkt und Postbauer-Heng und sind so mit der R-Bahn und S1 nur einen Katzensprung von Nürn­berg entfernt. Auch die Neumarkter Stadtbusse und Re­gi­o­nal­bus­linien Bus im Umland können Sie in Ihre Routen mit einbauen.

Neumarkt Bahn­hof
Neumarkt Bahn­hof
Entstehungsgeschichte

Wie sind die einzeln stehenden Zeugenberge entstanden? Wie kommt es, dass urplötzlich aus leicht hügeligen Sandebenen fast 200 Meter höhere, imposante Berge aufragen? Die Antwort auf diese Frage ist durchaus über­ra­schend: Neu sind nämlich nicht die Berge, sondern die leicht hügeligen Ebenen darunter. Man kann das verstehen, wenn man sich die Ereignisse vor vielen Jahrmil­li­onen verdeutlicht.

Die Schichten der Albhochfläche waren damals – beginnend vor 195 Mil­li­onen Jahren – Meeresboden der Tethys, einem warmen, flachen und sehr salzhaltigem Meer, auf den über viele Mil­li­onen Jahre die Überreste verstorbener Krustentiere, wie Ammoniten und anderer kalkbepanzerter Muscheltieren, hinabfielen. Die Kalkreste der toten Tiere bildeten im Lauf der Zeit dicke Schichten; be­son­ders dick waren sie natürlich dort, wo vorher Senken im Meeresboden vorhanden waren. Unter dem Kalkpanzer, der sich so gebildet hat, lagen Sandablagerungen, die durch den Druck des Meeres und der Kalkschichten stark verdichtet wurden.

Nachdem das Meer zurückgewichen war, lag die frühere Meeresoberfläche offen. Im Lauf der Jahrmil­li­onen kam es zu schubweise stattfindenden Fluten, die die offen zu Tage getretenen Hochflächen abgetragen haben. Die Erosionsprozesse sind al­ler­dings nicht gleichmäßig verlaufen: Da, wo be­son­ders dicke Kalkschichten der Abtragung Widerstand entgegensetzen konnten, also gerade an den früheren Senken, blieb die Deckenschicht er­hal­ten. Die Wassermassen konnten diesem „Inseln“ nicht so viel anhaben, wie das rundherum der Fall war.

Die Neumarkter Zeugenberge zeigen uns also noch heute, wie hoch die Landschaft nach dem Zurückweichen von Tethys einmal war.  Sie „zeugen“ von dem früheren Profil, sind also Zeugen der früheren Albhochfläche. Wenn wir also auf der Zeugenbergrunde un­ter­wegs sind, dann wandern wir – so paradox es auch klingen mag –  zum früheren Meeresboden hinauf. So ist das beim Buchberg und beim Dillberg. Andere Zeugenberge haben ihre Kalkabdeckung verloren; damit ist auch das Gipfelplateau fast völlig verschwunden und nur eine spitze Erhebung stehen geblieben, wie bei einer Sandburg am Meer, die von den Wellen zugrunde gerichtet worden ist. 

Diese Entstehungsgeschichte erklärt auch ein anderes Phänomen, das wir beim Wandern sehr direkt zu spüren bekommen: Der untere Bereich der Zeugenberge ist meist mit abgetragenem Geröll und Material bedeckt, das sich umso weiter ausgebreitet hat, je feiner es war. Das gröbere Geröll bildete einen etwas steileren Kegel um den Berg, und schließ­lich beginnt die Zone, wo das Material abgetragen worden ist – dort wird es richtig steil. Ganz oben befinden sich manchmal (beim Dillberg und beim Buchberg) flache Plateaus, der frühere Meeresboden eben. Der Aufstieg wird immer anstrengender, je höher wir hinaufkommen.

Karte

Karte

Zeugenberge Wan­der­kar­te

Wegbeschreibung

Weg­be­schrei­bung der 6 Etappen

Etappe 1 (14,7 km)

Burgruine Wolfstein (08.09.2010, VGN © VGN GmbH)
Blick von der Ruine Wolfstein (VGN © VGN GmbH)

Fast ganzjährig begehbare Wan­de­rung mit kräftigem An- und Abstieg, aber auch bequemen Teilabschnitten, passendes Schuhwerk emp­feh­lens­wert. Hö­hen­un­ter­schied: 265 m auf und ab

Ring der Zeugenberge: Etappe 1
Neumarkt – Labersricht – Wolfstein – Höhenberg – Neumarkt

Unsere erste Tour beginnt am Bahn­hof Neumarkt, den man bequem mit den Re­gi­o­nal­bahnen von der Me­tro­pol­re­gi­on aus erreichen kann. Wir starten unsere Wan­de­rung in nordöstlicher Rich­tung mit Rotkreuz auf dem Eppeleinsweg quer durch das Stadt­ge­biet von Neumarkt, vorbei am his­to­rischen Markt­platz und dem Museum Lothar Fischer, später ent­lang dem Leitgraben bis zu den letzten Häusern des Ortsteils Schafhof.

Am Ende des Eppeleinswegs stoßen wir auf den Main-Donau-Weg MD weiß blau, dem wir scharf rechts folgen und die B 299 über­que­ren. Leicht ansteigend erreichen wir Labersricht, einen verträumten Weiler am Fuße des Wolfsteins. Oberhalb der letzten Häuser wenden wir uns nach links auf den Frankenweg Frankenweg. Wenige hundert Meter weiter stoßen wir auf die mit Rotstrich auf gelb markierte Zeugenbergrunde, der wir ab hier nach rechts folgen.

Die vor uns liegende Passage schlängelt sich wunderbar angenehm in leichter Stei­gung durch den herrlichen Buchen-Misch­wald am Nordhang von Ruine Wolfstein ins idyl­lische Ottosauer Tal. Zahl­reiche Quellen am unteren Rand des Steilhangs haben tiefe Runsen in den Berg gefressen.

An einer Waldwiese erwartet uns ein etwas steileres Wegstück, das sich mit zwi­schen­zeit­lichen Aussichten auf das unter uns liegende Ottosauer Tal den Hang hinaufzieht. Einmal scharf nach rechts abbiegend, erreichen wir kurz darauf die mächtige Burg­an­lage von Ruine Wolfstein, dem weithin sichtbaren Wahrzeichen von Neumarkt. Die alte Burg der Pfalzgrafen war arg in Mitleidenschaft geraten; erst in jüngster Zeit konnte sie – mit er­heb­lichem Aufwand und nur unter Einsatz von schwerem Militärgerät im unwegsamen Gelände unterhalb der Burgmauern – wieder stabilisiert und ihr Bestand gesichert werden.

Burg Wolfstein

Weithin sichtbar thront die 588 m hohe Burgruine Wolfstein als unverwechselbares Wahrzeichen Neumarkts über der Pfalzgrafenstadt. Situiert ist sie auf der Nordwestspitze des nach drei Seiten steil abfallenden Wolfsteinberges.

Im Verborgenen liegt, wann ihre ersten Mauern gebaut worden sind. Architektonische Betrachtungen legen es nahe, dass die ältesten Teile in der Romanik entstanden sein dürften. Das ist am runden Burgfried sowie an der Burgkapelle ersichtlich. Der später erbaute Teil der Burgruine ist in die Zeit der Gotik einzuordnen.

Die Hauptburg wurde mehr oder minder trapezförmig erstellt und ist über eine auf alte Brückenpfeiler gesetzte Holzbrücke passierbar. Von der Toranlage kann als letztes Rudiment ein halbrunder Schalenturm erkannt werden. Am prägnantesten ist sicherlich der mächtige Bergfried. Neben diesem sind jedoch auch Teile des ursprünglichen Berings er­hal­ten, außerdem der dreigeschossige spätgotische Pallas.

Die sorgsam renovierten Artefakte alter Ritterzeit lohnen eine eingehende Besichtigung, zu der wir uns die Zeit nehmen. Bei klarem Wetter ein absolutes Muss ist der Aufstieg zum Pallas, von dem man eine herrliche Rund­um­sicht genießen kann.

Unterhalb der Ruine gibt es eine Ein­kehr­mög­lich­keit, die zu Bier und Bratwurst einlädt. Unser weiterer Weg führt vom Park­platz leicht abwärts in südlicher Rich­tung. Nach wenigen Metern stehen wir auf der Aussichtskanzel des „Krähentisches“, einer bizarr anmutenden Fels­for­ma­ti­on, die den Gesetzen der Schwerkraft zu trotzen scheint: Eine harte Schicht aus Kalk-Dolomit hat sich über den weicheren, abgewitterten Schichtkalken er­hal­ten, das Ergebnis ähnelt einer Krähe, die vorwitzig auf einem Felssporn sitzt.

Unter uns liegt das vitale Neumarkt mit seinem schönen his­to­rischen Markt­platz. – Bald fällt unser Weg über karstige Weidehänge abwärts. Noch vor wenigen Jahren drohte der ehemalige Hutungshang fast voll­stän­dig zuzuwachsen. Durch Entbuschung und Beweidung wird der sonnige Trockenhang teilweise wieder freigestellt. So bleibt ein wertvolles Stück Natur für viele bedrohte Tier- und Pflanzenarten  und ein Teil der Neumarkter Kulturlandschaft er­hal­ten. 

Bald stößt unser Steiglein auf einen von Schafhof heraufziehenden Wie­sen­weg. Hier wenden wir uns nach links. Wer eine Kostprobe der hochwertigen Neumarkter Gastronomie genießen will, dem sei der kurze Abstieg nach Schafhof auf dem (uns entgegenkommenden) Frankenweg zum Hotel Sammüller empfohlen.

Wir folgen dem wunderbaren Wie­sen­weg nach links.   Er läuft mit herrlicher Aussicht auf Neumarkt und sein südlich angrenzendes Vorland durch Wacholder- und Schlehenheide, manchmal zieren einzeln stehende, knorrige Kiefern die Weidehänge. Vorbei an Fuchsberg kommen wir fast ebenen Wegs durch schönen Fichten-Hochwald nach Höhenberg. Landgasthof Almhof sowie Hotel Schönblick oder Gast­haus Nisslbeck lassen die Auswahl, wo wir unseren Hunger stillen.

Unser Weg führt uns neben der Zufahrtsstraße zur Mariahilfkirche fast eben am Albtrauf ent­lang. Eine Besichtigung der im frühen 18. Jahrhundert erbauten Kirche lohnt sich nicht nur für Andacht-Suchende. Herrlicher Buchenwald umsäumt die steilen Hänge. Unterhalb der Kirche wechseln wir die Markierung und begeben uns auf den Rückweg. Über den steilen Kreuzweg führt unser Weg mit weiße fünf auf hellblau über unzählige Treppen den Höhenberg hinab Rich­tung Kloster St. Joseph. Nach der Abstiegspassage stoßen wir auf Gelbstrich, der uns wieder Rich­tung Zentrum Neumarkt führt.  Am Eingang des his­to­rischen Markplatzes erreichen wir wieder unseren vertrauten Eppeleinsweg Rotkreuz, mit dem wir problemlos zurück zum Bahn­hof kommen. In­ner­halb Neumarkts i. d. OPf. bedient Sie der Stadtbus Neumarkt.


Etappe 2 (12,9 km)

Meist bequeme Wan­de­rung mit einem spritzigen Start. Ein­kehr­mög­lich­keiten nur in Höhenberg oder an der Gaststätte bei der Trabrennbahn. Hö­hen­un­ter­schied: 188 m auf und ab.

Ring der Zeugenberge: Etappe 2
Neumarkt – Mariahilfkirche – Hasenheide – Neumarkt

Wir starten am Bahn­hof von Neumarkt und folgen in nördlicher Rich­tung zunächst dem mit Rotkreuz markierten Eppeleinsweg in Rich­tung Stadtmitte; am Eingang zum Markt­platz wechseln wir auf den mit Gelbstrich markierten Wan­der­weg, der am Kloster St. Joseph endet. Hier stoßen wir auf die Wolfstein-Runde (mit weiße fünf auf hellblau markiert), die über unzählige Stufen den Kreuzweg hinauf zur Klosterkirche Mariahilf führt.

Un­ter­wegs bieten sich herrliche Blicke auf die nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgebaute Neumarkter Alt­stadt. An der Mariengrotte unterhalb der wunderschön gelegenen Mariahilfkirche stoßen wir auf die Zeugenbergrunde Rotstrich auf gelb. Eine Besichtigung der Klosterkirche lohnt sich wegen ihres faszinierenden Lichteinfalls auf die Deckengemälde und den wertvollen Altar.

Von der Grotte unterhalb der Kirche wenden wir uns auf Zeugenbergrunde und der Mariahilf-Schlaufe des Jurasteigs nach links und folgen einem wunderschönen Pfad, der sich am Hang ent­langwindet und später mit mäßigem Gefälle abwärtsführt. Bemerkenswert ist der Buchen-Robinien-Misch­wald, der auf dem Südhang des Mariahilfbergs gedeiht. Später tritt der genussvolle Pfad ins Freie und springt, mehrfache Wendungen vollführend, über die Wiesen oberhalb von Lähr, einer zu Neumarkt ge­hö­renden Ortslage.

In Lähr wenden wir uns nach rechts und folgen dem Zufahrtssträßchen in südwestlicher Rich­tung auf den Wald zu. Der Untergrund besteht aus Schwemmsanden, die sich während der nacheiszeit­lichen Fluten hier abgesetzt haben. Die magere Krume ist bestimmend für die Vegetation: Fast nur krüppelige, kleine Kiefern gedeihen hier; im Sommer erhitzt sich der Waldboden, so dass nur wenig Unterholz vorhanden ist. Der Trockenstand­ort ist Lebensraum für zahl­reiche Pflanzen und Insekten, die wir ansonsten nur selten in Deutschland finden können.

Unser Waldweg tritt kurz ins Freie; vorsichtig über­que­ren wir die Bun­des­stra­ße B 8. Kurz darauf empfängt uns die Hasenheide. An Werk­tagen im Frühjahr entfaltet sich hier ein merkwürdiges Hörerlebnis: Der Klang der Vogelstimmen kontrastiert mit den leise singenden Anlagen der Baumaterialindustrie.Unser Weg schlängelt sich über mehrere Sandhügel, immer wieder die Rich­tung wechselnd. Später gelangen wir auf den Saumpfad neben der Bahnlinie nach Regensburg, der wir ein geraumes Stück folgen. Nahe Weichselstein unterqueren wir die Bahn und wenden uns kurz wieder in nördliche Rich­tung. Immer weiter führt uns unser Weg.

Etwa drei Stunden von unserem Aus­gangs­punkt gelangen wir, nach nochmaliger Wendung nach Norden, zum Gelände der Neumarkter Trabrennbahn. Etwas über­ra­schend klimmt die Zeugenbergrunde auf die Wallung des alten Main-Donau-Kanals, der von Eichen, Ahorn und Robinien umstanden ist. 

Auf dem Kamm des Walls ver­las­sen wir die nach links abzweigende Zeugenbergrunde und wenden uns – ohne Markierung – dem unter uns neben dem Kanal ent­langführenden Rad- und Fußweg zu. Beschwingt folgen wir von nun an dem Alten Kanal, einem wasser-baulichen Streckendenk­mal, dessen Erstellung in der Zeit seines Baus eine ingenieurtechnische Meisterleistung war. Dass der Kanal nur etwa 20 Jahre nach seiner Fertigstellung seinen wirt­schaft­lichen Zweck fast völlig verlor, weil mit der neu errichteten Ei­sen­bahnlinie wesentlich bessere Transportmöglichkeiten entstanden, entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Als Investitionsruine des späten 19. Jahrhunderts ist er nun zum Naherholungsraum mutiert.

Das von Radlern und Spa­zier­gän­gern gern benutzte Wasserbauwerk führt schnurgerade nach Norden. Wasserrosen und ver­schie­dene in­te­res­sante Wasserpflanzen haben hier ihre Heimat gefunden.  Vor der Unterquerung der B 8 stößt der Eppeleinsweg Rotkreuz zu uns. Wer Industrieanlagen spannend findet, der kann nördlich der Kanalbrücke vom Wall des Alten Kanals aus einen Blick in die verschlungenen Stahlröhren der Anlagen von Fa. Pfleiderer werfen, die in umweltbewusster Weise innovative Holzprodukte herstellt.  Nur wenige hundert Meter weiter mögen sich Familien mit Kindern entscheiden, den schön angelegten Jura-Zoo direkt neben dem Kanal zu besuchen, der wegen seiner Gibbons bekannt ist.

Unser Weg führt uns schließ­lich zurück zum Bahn­hof. Wer noch Zeit hat, kann das Museum für his­to­rische Maybach-Fahr­zeuge nahe dem Bahn­hof besuchen oder einen Cappuccino auf dem Markt­platz genießen.


Etappe 3 (18,6 km)

Recht gehaltvolle, ausgedehnte Wan­de­rung mit steilen Auf- und Abstiegen; gutes Schuhwerk und ein gewisses Maß an Trittsicherheit auf den Passagen am Steilhang des Buchbergs erforderlich. Bei Schneeglätte nicht zu empfehlen. Rückweg ab Buchberg/Ort sehr bequem und bei jeder Witterung nutzbar. Hö­hen­un­ter­schied: 320 m auf und ab

Ring der Zeugenberge: Etappe 3
Neumarkt – Stauf – Buchberg – Alter Kanal – Neumarkt

Wir starten wieder am Bahn­hof Neumarkt, erreichbar mit Re­gi­o­nal­bahn R-Bahn oder S3. Direkt am Bahn­hof stoßen wir auf den mit Rotkreuz markierten Eppeleinsweg, dem wir in Rich­tung Stauf folgen. Das den Bahn­hof umgebende Ge­wer­be­ge­biet trägt den Namen „Galgenhügel“. Hier wurde alten Quellen zufolge Ritter Eppelein von Gailingen auf schreckliche Weise hingerichtet. Bald stoßen wir auf den Alten Kanal und folgen ihm genau in südlicher Rich­tung bis zur Brücke der Bun­des­stra­ße B 299. Hier ver­las­sen wir den Alten Kanal und gehen fast eben bis in den schön gelegenen Stadtteil Stauf mit dem vorwitzigen Staufer Berg, einem kleinen Zeugenberg.

Tipp: Wer sich den etwas langatmigen Zugangsweg sparen möchte, kann an Werk­tagen mit dem 589 Stadtbus 569 bis nach Stauf/Kirche fahren. Nur etwa 200 m auf der Hauptstraße weiter in Rich­tung Berngau stößt man auf den Eppeleinsweg.

In Stauf beginnt unser Wan­der­weg zu steigen und gibt dabei einen schönen Blick auf Neumarkt und die ge­gen­über­lie­gende Ruine Wolfstein sowie die exponiert liegende Mariahilfkirche frei. Oberhalb der letzten Häuser stößt der Eppeleinsweg schließ­lich auf die mit Rotstrich auf gelb markierte Zeugenbergrunde. Ab hier wird sie unser treuer Begleiter sein.

Wir wenden uns nach links, einem fröhlichen Waldweg folgend, von dem sich mehrfach schöne Blicke auf den wuchtigen Buchberg werfen lassen. Etwas später erreichen wir das Ende eines Zufahrtswegs, dem wir abwärts folgen und schließ­lich die Ortsstraße nach Berngau erreichen. Hier wenden wir uns sehr scharf nach links und folgen ihr etwas über­ra­schend wieder in Rich­tung Stauf. Vor den ersten Häusern weist uns die Markierung nach rechts auf einen Wie­sen­weg, auf dem wir die agrarisch strukturierte Ebene zwischen Staufer Berg und Buchberg über­que­ren. Am Staufer Wanderpark­platz kommen wir schließ­lich wieder in den Wald. Der schönste Abschnitt der Zeugenbergrunde liegt nun direkt vor uns.

Die mit lockeren Kiefern bestandene Haid ist überzogen mit üppig wuchernden Heidelbeerbüschen. Obwohl die Böden sandig und recht mager sind, kann man hier bei ge­eig­neter Witterung auch beim Pilzesammeln fündig werden. Nach zwei Abzweigungen in der Haid beginnt unser Weg, mit zunehmender Stei­gung sich dem Buchberg zuzuwenden.

Der Staufer Berg

Der vorwitzige Staufer Berg ist mit nur 512 m ü. NN der kleinste der Neumarkter Zeugenberge. Seine Kalkabdeckung hat er völlig verloren, auch ein Gipfelplateau fehlte ihm; erst mit der Errich­tung der früheren Burg ist ein kleines Plateau entstanden.

In früherer Zeit wurde auf dem Staufer Berg von dem Geschlecht der Stauff zu Stauffenberg eine Burg errichtet, von der heutzutage nur noch Halsgraben und Wallanlage sichtbar sind. Der namensgleiche Ort Stauf, der ehemals liebevoll „Steufflein“ genannt wurde, gehörte neben der Burg eben­falls dem Geschlecht derer von Stauff zu Stauffenberg. Über die Herrschaftsfamilie ist nur wenig überliefert, und das Wenige berichtet wenig Gutes. Einer Sage zufolge geistert eines der geizigsten Burgfräuleins auf alle Zeiten auf dem Berg herum.

Nach versetzter Querung des Ringwegs wandern wir, nun mit ordentlicher Stei­gung, vorbei an mächtigen Fichten, die ihr Licht am Nordhang des steilen Buchbergs nur mühsam finden. Etwas unterhalb der Abbruchkante des Gipfelplateaus kommt der von DAV Neumarkt markierte Fuchsweg zu uns.

Hier wenden wir uns nach links und folgen einem wunderbar gelegten Pfad, der sich fast eben am nordöstlichen Steilhang des Buchbergs ent­langzieht.  Geraume Zeit später wenden wir uns scharf nach rechts und  gelangen über einen enorm steilen Hohlweg hinauf zum Trauf, der Abbruchkante des Gipfelplateaus, wo sich das Zangentor befindet. Die Toranlage bestand aus zwei steil aufgeschütteten Wällen, die es Angreifern praktisch unmöglich machte, in das Innere der hier oben situierten Keltenstadt zu gelangen.

Ab dem Zangentor dringen wir ein in die Geheimnisse der uralten Keltenstadt. Nochmals über einen Pfad ansteigend, erreichen wir ihre äußere Umwallung. Wo sich früher Befestigungsmauern befanden, verläuft nun ein herrlich wurzeliger Pfad, der immer wieder an den Namen des mächtigen Zeugenbergs erinnert: Buchberg.

Der Buchberg und seine keltische Vergangenheit

Der Buchberg im Süden Neumarkts ist der Zeugenberg mit der wuchtigsten Gestalt. Mit  586 m ü. NN ist er zwar nicht der höchste, aufgrund seiner geschlossenen Form und seiner Steilhänge, die rings um das Gipfelplateau in alle Rich­tungen abfallen, jedoch sicher der imposanteste, ein allein stehender, weithin sichtbarer Riese. Wanderer spüren die Entstehungsgeschichte sehr direkt: Je weiter man sich nach oben begibt, desto steiler wird der Weg, und desto unerbittlicher zeigt er seine Zähne. 

Die exponierte Lage des Gipfelplateaus hat schon in prähis­to­rischen Zeiten das Interesse unserer keltischen Vorfahren geweckt: Auf dem Plateau können die Reste zweier ehemals mächtiger keltischer Ringwälle besichtigt werden. Sie gelten als eine der bedeutendsten frühgeschichtlichen Bodendenkmäler unserer Region.

Zusammen umschloss die Anlage des Hauptmassivs sowie dessen Nordausläufer auf dem Langen Berg eine Fläche von 24 Hektar und umfasste damit fast das ganze Plateau des Buchberges. Das Oppidum wurde vermutlich als Wohn-, Wehr- sowie Kultstätte genutzt. Beeindruckend gewesen sein muss das frühere Zangentor am Nordostpfeiler des Buchbergs. Die früher furchteinflößenden Wehranlagen haben ihren Zweck verloren: Heute nutzen wir sie ganz unkompliziert als Wan­der­weg. 

Auf dem höchsten Punkt wendet sich unser Weg nach rechts und quert die Relikte früherer Kalksteinbrüche. Wer sich die Zeit für eine eingehende Umrundung nehmen möchte, kann ein wenig westlich davon über die mit weiße zwei gepunktet auf rot und weiße drei gepunktet auf rot markierten „Keltenwege“ nach rechts abbiegen; später stößt der Keltenweg wieder auf die Zeugenbergrunde.

Wir wandern ge­ra­de­aus, bald abschüssig, auf die Westseite des Gipfelplateaus. An der Ein­mün­dung der Forststraße, wo sich In­for­ma­ti­ons­ta­feln über die Siedlungsgeschichte des Buchbergs befinden, müssen wir auf­pas­sen! Unser Weg wendet sich scharf nach rechts und folgt der Forststraße am Trauf kurz in nördlicher Rich­tung. Bei der bald erreichten Quellfassung führt ein Pfad nach halblinks auf einem verborgenen Pfad steil abwärts; kurz darauf biegen wir scharf nach links ab und wandern auf wunderbaren Waldpfaden durch sich mehrmals in scharfen Kontrasten ändernden Misch­wald.  Herrliche Blicke bieten sich später vom Glasberg, der beim Wintersturm „Berta“ arg gezaust worden ist ...

Unser Pfad wendet sich nun den Felsabstürzen des „Teufelsstuhls“ zu. Die ockerfarbenen Buntsandsteine kontrastieren im späten April/Anfang Mai wunderbar mit dem frischen Grün der Buchen! – Unsere Zeugenbergrunde erreicht schließ­lich die Auffahrtsstraße zum Buchberg. Wir steigen auf ihr abwärts. An der Ein­mün­dung einer Forststraße wenden wir uns erneut scharf nach rechts und kurz darauf nach links, nochmals gehörig absteigend.

Bald sind die Hecken- und Buschgrüppchen des Buchberg-Südhangs erreicht. Im Frühjahr erwachen sie zu einer wahren Blütenpracht, die den Bienen als erste Nahrung dient. Mehrfach die Rich­tung wechselnd, wandern wir auf Pfaden und schönen Wie­sen­wegen hinunter zur Orts­ver­bin­dungs­stra­ße.Wir haben uns eine Rast verdient! Gleich am Ortseingang lädt die Gaststätte „Buchberg“ zu griechischen und deutschen Gerichten ein, Tel. 09181 264592.

Tipp: An Werk­tagen (nicht sams­tags!) gibt es die Möglichkeit, die Wan­de­rung mit 514 Re­gi­o­nal­bus­linie 514 Freystadt–Neumarkt ab der Hal­te­stel­le Forststraße (nur etwa 200 Meter weiter der Hauptstraße folgend) abzukürzen.

Nach einer aus­gie­bigen Rast treten wir den Rückweg an, dessen Trasse in krassem Gegensatz zu unserer bisherigen Tour steht. An der Ein­mün­dung der Ortsstraße in die Kreisstraße nehmen wir die gegenüber mündende Agrarstraße auf und wandern beschwingt vorbei an einem kleinen Marterl auf den Wald zu. Wunderbar führt uns die Zeugenbergrunde über kleine Waldpfade und -wege durch das dunkle Fichtig, das von ver­schie­denen Lichtungen aufgelockert ist.

Bald stoßen wir auf den Alten Kanal, dem wir von hier aus folgen. Zunächst auf der linken, bei der Ölkuchenmühle auf die rechte Seite wechselnd, schreiten wir voran. Der alte Treidelweg lässt uns Zeit für aus­gie­bige Unterhaltungen. Später, nach der Brücke, mit der die neue B 299 über den Alten Kanal geführt wird, steigen wir auf den Pfad, der sich oberhalb des Treidelwegs gebildet hat.

Der Weg bietet an heißen Tagen wegen der schattigen Lage des Kanals angenehme Kühle. Prachtvoll sind die Seerosen, die hie und da auf dem Kanal gedeihen. Schließ­lich ver­las­sen wir die nach rechts abzweigende Zeugenbergrunde, nun kurz ohne Markierung auf dem Treidelweg rechts des Kanals bleibend. Bald haben wir wieder den Eppeleinsweg Rotkreuz erreicht, mit dem wir zurück zum Neumarkter Bahn­hof gelangen.


Etappe 4 (15,1 km)

Am Grossberg (VGN © VGN GmbH)
Gradlhof (VGN © VGN GmbH)
Ring der Zeugenberge: Etappe 4
Neumarkt – Stauf – Tyrolsberg (Ort) – Tyrolsberg – Großberg – Grünberg – Postbauer-Heng

Angenehme, aber gehaltvolle Wan­de­rung über gleich fünf der Zeugenberge. Genusstour mit viel waldigen Strecken, ganzjährig bewanderbar; bei Nässe ist gutes Schuhwerk emp­feh­lens­wert. Hö­hen­un­ter­schied: aufwärts 330 m, abwärts 298 m.

Wieder beginnen wir unsere Wan­de­rung am Bahn­hof von Neumarkt und folgen dem mit Rotkreuz markierten Eppeleinsweg wie bei den Keltischen Geheimnissen bis Stauf. Un­ter­wegs lockt der Staufer Berg, unser erstes Etappenziel. (Abkürzungsmöglichkeit an Werk­tagen: Re­gi­o­nal­bus Linie 514 bis Stauf/Kirche, dort kurz in Rich­tung Berngau bis zum Eppeleinsweg!)  Oberhalb der letzten Häuser von Stauf stoßen wir auf die Zeugenbergrunde, die mit Rotstrich auf gelb markiert ist.

Hier wenden wir uns – zunächst noch mit dem Eppeleinsweg –  dem Staufer Berg zu, einem kleinen Zeugenberg, dem die Erosion die frühere Kalkabdeckung völlig entrissen hat. Ihm fehlt daher auch ein Gipfelplateau; geblieben ist lediglich ein Rumpf, der zur Sandstein-formation des Dogger Beta gehört. Rund um den Gipfel zieht sich ein deutlich sichtbarer Halsgraben, der zu einer früheren Burg des Geschlechts derer von Stauf gehörte.

Weder zur Burg noch zum Geschlecht derer von Stauf sind allzu viel Urkunden zu finden; der Sage nach ist die Stätte jedoch vom letzten Burgfräulein behaust, die wegen ihres Geizes und ihrer Unbeugsamkeit nie die letzte Ruhe finden kann. Mag sein, dass es die charakterlichen Qualitäten der damaligen Burgherren waren, die es den Chronisten als angebracht erscheinen ließen, das Tuch des Vergessens über ihre Geschichte zu werfen.

Auf der Westseite des Staufer Bergs eröffnet sich uns ein wunderbarer Blick – weite Wiesen, sanft gewellte Hügel. Recht steil steigen wir den Westsporn des kleinen Zeugenbergs hinunter, später wandern wir am südseitigen Wald­rand der Wälder ent­lang. Wieder liegt eine weite Ebene vor uns. Wir wandern über die Berngauer Fluren; der Eppeleins-weg verlässt uns hier in Rich­tung der – kaum erkennbaren – europäischen Haupt­was­ser­schei­de nach Norden. Über Wiesen und Felder wandern wir – weite Blicke in alle Rich­tungen. 

Geraume Zeit später erreichen wir zunächst den Wald­rand; später wandern wir in ihn hinein. Bald zweigt unser Weg von der Forststraße nach links ab; unser Waldweg führt uns bergan, zunächst durch dichten Fichtenwald, bald darauf sehr viel steiler und land­schaft­lich attraktiver durch lichten Kiefernwald. Die roten Sande, die auf der Hohen Ahnt zu Tage treten, kontrastieren vor allem im Frühling mit dem frischen Grün der Heidelbeergrüppchen. Hier sind wir auf dem zweiten der Zeugenberge angelangt. Die Hohe Ahnt ist sehr still und kaum bekannt. Ihren Namen hat sie wegen ihrer bedeutsamen Rolle bei der Deckung des früher enormen Holzbedarfs.

Windungsreich und höchst vergnüglich über­schrei­ten wir die Hohe Ahnt, die, wie schon der Staufer Berg und wie auch der Tyrolsberg, ihre Kalkabdeckung völlig verloren hat.  Bald erreichen wir das schmucke, am Südhang des gleichnamigen Bergs gelegene Tyrolsberg, das zur Ge­mein­de Berngau gehört. Gern lassen wir uns von der freundlichen Gastwirtschaft nahe der Kapelle „Zur Heiligen Dreifaltigkeit“  (bis dorthin Markierung roter Punkt / weiße fünf auf hellblau) verköstigen. Der weitere Verlauf lässt uns in unangestrengter Weise die Landschaft genießen.

Ein erster Aufstieg bringt uns zu den obersten Häusern; bald kommen wir zur Quelle der Sulz, die das hinter uns liegende Gebiet donauwärts entwässert. Wenig später erreichen wir den Kamm des flachen Tyrolsbergs, der die Wasserscheide zwischen Rhein und Donau bildet. Der dunkelrote Sand auf dem Gipfel zeugt von Eisen- und anderen Metalleinschlüssen. Es ist der dritte Zeugenberg auf unserer Tour!

Durch herrlichen Fichtenwald wandern wir beschwingt zuerst in westlicher, dann in nördlicher Rich­tung. Kurz vor dem Gipfelaufbau des Großbergs, des vierten in der Reihe, wenden wir uns nach halbrechts, immer  der Markierung Rotstrich auf gelb folgend. Sehr bald eröffnen sich schöne Blicke auf das östlich gelegene Neumarkt. Der unter uns liegende Spitalwald gehört der Stadt, hier oben aber befinden wir uns noch auf Ge­mein­de­ge­biet von Berngau.
Es folgt ein wunderbarer Pfad, der sich ent­lang der östlichen Steilhänge des Großbergs windet.

Später wenden wir uns erneut westwärts. Bald erreichen wir einen schönen Waldweg, der sich schräg zur Hanglinie in die Wälder von Köstlbach hinunterzieht. Hier gelangen wir ins Freie; unser Weg  wendet sich nach rechts, und bald erreichen wir den Scheitelpunkt der tief eingeschnittenen Bahnlinie Nürn­berg–Neumarkt (-> Wien).

Auf der ge­gen­über­lie­genden Seite steigen wir, vorbei am Golfplatz, die Wiesen von Postbauer-Heng hinauf, passieren den Gradlhof (Verköstigung mit Kaffee und Kuchen) und erreichen später die flachen Höhen des Grünbergs, des unspektakulärsten der Zeugenberge.  Es ist der fünfte und letzte auf unserer Tour. Zunächst über ab­wechs­lungs­reiches Mischgelände, später längere Zeit durch Hochwald, gelangen wir zu einer Forststraße. Hier ver­las­sen wir die Zeugenbergrunde und wenden uns nach links (noch unmarkiert, später Grünpunkt ) in westlicher Rich­tung bergab. Am Wald­rand eröffnet sich ein weiter Blick auf Postbauer-Heng und die südmittelfrän­kischen Sandebenen. Bald haben wir das geschäftige Postbauer-Heng erreicht. Wir wenden uns der Bahnlinie zu und kommen kurz darauf am  Bahn­hof an.


Etappe 5 (14 km)

Ausgedehnte, waldige Tageswan­de­rung über die stillen Berge um Pölling. Hö­hen­un­ter­schied: 300 m

Ring der Zeugenberge: Etappe 5
Pölling – Rittershof – Großberg – Postbauer-Heng – Heinzburg – Pölling

Das recht flache Pölling, westlichster Ortsteil von Neumarkt, ist in der Wanderliteratur kaum bekannt. Dass die Waldhöhen rings um Pölling land­schaft­lich aber sehr reizvoll sind, zeigt die folgende Tour. Gute Ein­kehr­mög­lich­keiten bietet Postbauer-Heng, Hotel-Gasthof Stiegler. 

Se­hens­wert in Pölling ist die Kirche St. Martin. – Pölling blickt auf eine uralte Siedlungsgeschichte zurück, die bis in die Steinzeit zurückreicht. Gegründet wurde die Ortschaft alten, leider aber nicht er­hal­tenen Quellen des Klosters St. Emmeran zufolge bereits 976 durch einen gewissen „Polo“. In Pölling gibt es am Ende unserer Wan­de­rung Ein­kehr­mög­lich­keiten mit bürgerlich-oberpfälzischer Küche.

Wir starten am Pöllinger Bahn­hof, der erst 1896 eröffnet wurde. Der mit roter Punkt markierte Rangau-Pfalz-Weg führt zunächst unspektakulär nach Rittershof. Westlich davon beginnt unser Weg allmählich zu steigen. Bald erreichen wir den Wald, in dem – nördlich unseres  Wegs – eine uralte Wallanlage aus der Eisenzeit versteckt liegt.  Ein breiter Fahr­weg führt uns bergan. Fichten, Kiefern und Lärchen wechseln einander ab.

Nach einer weiten Linkskurve stoßen wir auf die von Tyrolsberg herüberkommende Zeugenbergrunde (Markierung: Rotstrich auf gelb), der wir von nun an folgen. Kurz in westlicher Rich­tung, der Hanglinie folgend, biegt unser Weg bald nach halbrechts bergab; der dunkle Fichtenwald auf der Nordwestseite des Großbergs umfängt uns. Geraume Zeit später gelangen wir auf einen Fahr­weg, der uns hinunter zu den Köstlbacher Fluren bringt. Vorbei an den beiden Weihern kommen wir zum Scheitelpunkt der 1871 errichteten Ei­sen­bahnlinie  Nürn­berg – Neumarkt. Von hier aus ist es nicht weit bis nach Postbauer-Heng – ein Weg­wei­ser weist uns auf den Eppeleinsweg: 1,7 km bis in den Ort, wo das emp­feh­lens­werte Hotel Stiegler uns erwartet. 

Nachdem wir uns an den oberpfälzischen Delikatessen gelabt und gestärkt haben, geht es weiter. Wir wandern zunächst auf gleichem Weg zurück zur Zeugenbergrunde. Am Golfplatz vorbei leicht ansteigend, erreichen wir später die flachen Höhen des Grünbergs, des unspektakulärsten der Zeugenberge. Durch duftiges Grün wandern wir, für etwa eine Stunde, durch die Mischwälder, einmal scharf nach rechts, nun wieder in östlicher Rich­tung abzweigend abwärts.

Wo sich die Forststraße aus dem Wald wagt, kommen wir zur Bun­des­stra­ße B 8, die wir vorsichtig über­que­ren. Erneut führt uns unser Weg aufwärts, diesmal auf die Südhänge des höchsten aller Zeugenberge, dem Dillberg, zu. Bald ist der Verkehrslärm der Bun­des­stra­ße nicht mehr zu hören; sehr still wird es hier. In weitem Bogen gelangen wir zum Fuß des Südost-Pfeilers des Dillbergs. Hier kommen wir auf die „Hohe Straße“, die von hier an herrlich auf dem Höhenrücken ent­langführt.

Wunderbar ab­wechs­lungs­reicher Wald begleitet uns. Das Wandern auf dem kleinen Weg ist ein wahrer Hochgenuss! Eine gute Stunde später erreichen wir die Heinzburg auf dem Schloss-berg. Wer das möchte, kann sich die im Landshuter Erbfolgekrieg zerstörte und nie wieder aufgebaute Burg­an­lage, von der Halsgraben und Wehrwälle noch gut zu sehen sind, gern ansehen. Sie befindet sich etwas oberhalb unseres Wegs (Pfad mit Weg­wei­ser – ca. 5 Mi­nu­ten Gehzeit).

Heinrichsbürg (Heinzburg)

Der 549 m hohe Schlossberg gehört geologisch zum Dillberg und schließt den Zeugenbergring um Neumarkt nach Norden ab. Der Schlossberg hat keine Kalkabdeckung mehr und daher auch kein ausge­prägtes Gipfelplateau, wie etwa Buchberg und Dillberg. Auf dem Berg findet man die Heinrichsbürg, gemeinhin auch „Heinzburg“ genannt, eine alte, verfallene Burg­an­lage mit Halsgraben und ein­drucks­vollen Wallanlagen. Mauerreste sucht man vergeblich; sie sind der Verwitterung anheimgefallen.

Das Vorkommen ver­schie­dener Senken, Wälle und andere Artefakte lassen auf das frühere Ausmaß der Anlage schließen. Ersichtlich ist vor allem ein die ge­samte Anlage umschließender Zwinger und das frühere Zwingertor im Westen.

Die Ursprünge der Burg­an­lage liegen im Dunklen. Sie wechselte mehrfach die Besitzer; schließ­lich wurde sie im Landshuter Erbfolgekrieg im Jahre 1504 zerstört und ist seither dem Verfall preisgegeben. Heute ist sie bei jungen Leuten beliebt, die auf den zahl­reichen Senken und Wällen ihre Fahrkünste mit MTB und BMX ausprobieren.

 

Wenig später mündet unser Waldweg auf den Wendehammer einer Forststraße. Ab hier ist der mit roter Punkt markierte Rangau-Pfalz-Weg wieder unser Begleiter. Bald zweigt er nach rechts ab und führt zunächst mit gehörigem Gefälle, dann flacher werdend, den Südhang des Waldes hinunter. Mit herrlicher Aussicht über das Neumarkter Becken steigen wir über eine etwas monotone Agrarstraße hinunter nach Pölling. Bald sind wir wieder am Bahn­hof.


Etappe 6 (19 km)

Weite und ausgedehnte Streckenwan­de­rung, im ersten Teil wunderbar waldreich, später im faszinierenden Schwarzachtal mit seinen vielen Mühlen. Gutes Schuhwerk und ein wenig Proviant sind emp­feh­lens­wert. Hö­hen­un­ter­schied: 272 m auf, 394 m ab.

Ring der Zeugenberge: Etappe 6
Postbauer-Heng – Schlossberg – Loderbach – Labersricht – Neumarkt

 

Wir starten am Bahn­hof Postbauer-Heng mit Markierung weiße eins gepunktet auf rot, der Dillberg-Runde. Nach kurzem Aufstieg erreichen wir das Sportgelände, steigen von dort hinauf zum Wald und erreichen wenig später einen gewundenen Waldweg, der scharf nach rechts abbiegt und uns über die Hänge  des Gitzbergs bergan führt. Der Gitzberg bildet den südlichsten Ausläufer des Dillbergs; wir genießen die lichten, sandigen Kiefernwälder, die von Heidelbeergebüsch bestanden sind.

Nach Überquerung der Zufahrtsstraße zum Weiler Dillberg kurvt unser Weg munter auf und ab, meist der Hanglinie folgend, dazwischen aber auch verborgene Waldtälchen durchquerend. Mehrmals müssen wir wegen der recht über­ra­schenden Kehren und Abzweigungen darauf achten, den schönen Wan­der­weg nicht zu verlieren.

Einige Zeit später erreichen wir die Zeugenbergrunde Rotstrich auf gelb. Durch duftiges Grün wandern wir, durch die Mischwälder, ent­lang des südlichen Hanges des Dillberges, dem höchsten aller Zeugenberge. Ein Aufschwung bringt uns zum Fuß des Südost-Pfeilers. Hier erreichen wir die „Hohe Straße“, die von hier an herrlich auf dem Höhenrücken ent­langführt. Sie war in früheren Zeiten Ver­wal­tungs- und Geschäftsstraße.

Heutzutage mag man sich fragen, weswegen noch in der Renaissance die sehr viel beschwerlichere Trasse über den sandigen Höhenrücken gewählt wurde. Gründe dafür waren drei: In den Tälern war es nass, und in Ermangelung eines stabilen Unterbaus versanken die Kutschen dort oft im Schlamm, wogegen die sandigen Höhenrücken meist trocken waren; andererseits bot der Höhenrücken bessere Verteidigungsmöglichkeiten vor Räubern oder wilden Tieren, wie Bären und Wölfen, und schließ­lich konnte man sich auf der Höhe besser orientieren als in den unübersichtlicheren Tälern.

Etwa eine Stunde später erreichen wir die Sandkoppe des Schlossbergs mit der im 17. Jahrhundert zerstörten Heinzburg (auch „Heinrichsbürg“), die man über einen kleinen Pfad in wenigen Mi­nu­ten erreicht.  Gut er­hal­ten sind noch der Halsgraben sowie ein paar Wehranlagen. Kurz darauf erreichen wir den Wendehammer einer Forststraße, in die wir nach links abbiegen. Von hier an wandern wir stets leicht abwärts.

Der breite und gut ausgebaute Forst­weg führt in vielen Kurven durch den Neumarkter Stadtwald. Geraume Zeit später erreichen wir den Alten Kanal, der hier wunderbare Seerosen erblühen lässt. Ein kurzer Pfad durch den Wald und über die Staatsstraße von Altdorf führt uns über die Schwarzach nach Loderbach mit seinem schönen Kirchlein und einem freundlichen Gast­haus. Es bildet die einzige Ein­kehr­mög­lich­keit auf unserer recht langen Wan­de­rung!

In der Orts­mit­te an einer alten Lindengruppe stößt der mit MD weiß blau markierte Main-Donau-Weg zu uns. Wir biegen rechts ab und erreichen bald den Rand eines Eichenhains. Bald können wir vom Wald­rand aus auf die zahl­reichen Mühlen im Schwarzachtal hinunterschauen. Sie haben dem Stadtteil seinen Namen gegeben – Neumarkt/Mühlen. Kurz darauf tritt unser Wan­der­weg in den Wald ein. Der Haidbühl, ein von lichten Kiefern bestandener Sandhügel, dürfte wohl im Zusammenhang mit den nacheiszeit­lichen Fluten als Ergebnis des Geschiebes entstanden sein.

Nach einem etwas ungemütlichen Abschnitt auf dem Fußweg neben dem Autobahnzu­brin­ger schlüpft unser Weg wieder in den Hain neben der befahrenen Straße. Er entlässt uns auf die Wiesen; neben uns das Betriebsgelände von Fa. Fritz Berger, einem in­ter­na­ti­o­nal bekannten Camping-Ausstatter. Ein Wie­sen­weg bringt uns vorbei am Sportgelände der Neumarkter Bogenschützen zur stillen Habersmühle an der Schwarzach. Der Kontrast zwischen moderner Geschäftigkeit und alter Tradition illustriert sich hier be­son­ders pointiert.

Unser Weg führt uns, der Schwarzach aufwärts folgend, über die B 299 und später auf einem kleinen Fahrsträßchen zur Friedlmühle und der romantisch gelegenen Bodenmühle. Wenig später kommen wir zur „Leitgraben-Brücke“, einem wasserbautechnischen Kuriosum: Der frühere Ludwigs-Kanal, der Main und Donau verband, hatte in Neumarkt seinen Scheitelpunkt. Um die Scheitellinie des Kanals ausreichend mit Wasser versorgen zu können, leitete man es aus der wasserreichen Schwarzach westlich von Auhof ab. Der etwas tiefer liegende Ottosauer Bach, der oft über die Ufer trat, musste dabei überbrückt werden, was mittels einer Kanalbrücke geschah.

Kurz vor der Leitgraben-Brücke biegen wir zusammen mit dem Frankenweg Frankenweg nach rechts ab und wandern über die Wiesen, die im Frühjahr eine reiche Blumenpracht zeigen. Leicht ansteigend erreichen wir Labersricht, einen verträumten Weiler am Fuße des Wolfstein.

Am nordöstlichen Ende von Labersricht ver­las­sen wir die Zeugenbergrunde und biegen nach rechts auf den Frankenweg Frankenweg ab; wenig später erreichen wir wieder den Main-Donau-Weg MD weiß blau, dem wir, wieder rechts abbiegend, bergab folgen. Nach Überquerung der B 299 erreichen wir den Beginn des mit Rotkreuz markierten Eppeleinswegs, der nach links in den Stadtteil Schafhof hineinführt. Er bringt uns auf dem Pfad neben dem Leitgraben nach Neumarkt hinein. Vorbei am Museum Lothar Fischer gelangen wir zum Stadtgraben. Sicher bringt uns unser Weg geradewegs zum Bahn­hof Neumarkt, von wo aus wir stets guten ÖPNV-An­schluss nach Nürn­berg haben.

Neumarkt Bahn­hof
Ihre Rück­fahr­mög­lich­keiten

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Berg-Loderbach

Gast­haus Ehrnsberger

St.-Georg-Str. 3
92348 Berg-Loderbach
Tel: 09181 32531

Neumarkt i. d. OPf.

Berggasthof Sammüller

Schafhofstrasse 25
92318 Neumarkt i. d. OPf.
Tel: 09181 40570
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Gast­haus Ehrnsberger

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92318 Neumarkt i. d. OPf.
Tel: 09181 907920
Fax: 09181 21919

Gasthof Nißlbeck

An Höhenberg 17
92318 Neumarkt i. d. OPf.
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Gaststätte Moosstube (beim Jura-Zoo)

Sulzbürger Str. 46
92318 Neumarkt i. d. OPf.
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Hotel Lehmeier

Obere Marktstraße 12
92318 Neumarkt i. d. OPf.
Tel: 09181 2573-0
Ruhe­tage: Mon­tag und Diens­tag

Hotelgasthof Dietmayr

Bahn­hofstr. 4
92318 Neumarkt i. d. OPf.
Tel: 09181 25870

Neumarkter Braustüberl

Schwesterhausgasse 9
92318 Neumarkt i. d. OPf.
Tel: 09181 23436
Ruhetag: Mon­tag und Diens­tag

WITTMANNs

Bahn­hof­stra­ße 21
92318 Neumarkt i. d. OPf.
Tel: 09181 5330400

Neumarkt i.d.OPf.

Seecafé Neumarkt

Dr.-Kurz-Straße
92318 Neumarkt i.d.OPf.
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Neumarkt-Höhenberg

Landgasthof Almhof

Am Höhenberg 5
92318 Neumarkt-Höhenberg
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Ruhetag: Mon­tag

Tagungs- und Seminarhotel Schönblick

Am Höhenberg 12
92318 Neumarkt-Höhenberg
Tel: 09181 4749-10
kein Ruhetag

Neumarkt-Pölling

Gasthof Feihl

Pöllinger Hauptstr. 50
92318 Neumarkt-Pölling
Tel: 09181 / 4050-50

Gasthof Fleischmann GbR

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Postbauer-Heng

Gast­haus-Hotel-Metzgerei Stiegler

Neumarkter Str. 29
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Postbauer-Heng/Buch

Holzammer Gasthof und Pension

Buch 38
92353 Postbauer-Heng/Buch
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Sengenthal

Gaststätte Buchberg

Hauptstraße 55
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Kommentare

Kommentare

30. Juli 2017 18:19 Uhr, Buschenwanderer, Coburg

Wir sind die Runde in zwei Etappen angegangen. Von Höhenberg einmal links und einmal rechts herum bis Postbauer-Heng.
Tolle Tour - schöne Wald- und Wiesenwege, gehaltvolle Anstiege, klasse Pfade am Buchberg und immer wieder großartige Aussichten.

24. August 2016 17:50 Uhr, Dagmar, Fürth

Die erste Etappe enthält zu viel Asphalt- erst nach ca. 1 h hinter Labersricht ist man endlich in der Natur! Das Stück über die Ruine ist sehr schön, leider am Schluss ab Höhenberg wieder fast durchgehend geteert.

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