Historische Wernsbacher Steinbrüche (Bayerns schönste Geotope – Nr. 95)
Dunkler, verwitterter Felsabbruch, buschbestandene Sandfelder oder hellgeäderte Steinbogen, umgeben von hochragenden, mageren Kiefern, bilden eine phantastische Welt. Jahrhundertelang hatte die Bevölkerung von Mauk und Wernsbach ihr Auskommen außer in der Landwirtschaft vor allem durch Waldarbeiten und das Brechen von Burgsandsteinquadern.
Die hier in den „Hollerstuben“ (so die Flurbezeichnung des Waldgebietes) abgebauten Steinquader wurden mit Pferdefuhrwerken bis in das 40 Kilometer entfernte Nürnberg transportiert. Doch der beschwerliche Transport der großen Steinquader war für die Pferde eine gewaltige Plackerei und auch die Fuhrwerke waren hinterher meist am Ende.
Nach dem Bahnanschluss Gmünds war der Weg nicht mehr ganz so weit. Um die Jahrhundertwende plante man sogar eine 6 km lange „Rollbahn“ von den südlichen Steinbrüchen über Petersgmünd nach Georgensgmünd. Aber der rapide Verfall der Sandsteinpreise ließ dieses Projekt scheitern. In den dreißiger Jahren ruhte der Steinbruchbetrieb dann vollständig.
Längst war billigeres Baumaterial wie Zementstein auf dem Markt und der Steinabbau rechnete sich nicht mehr. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde noch einmal für einige Jahre roter Stein gebrochen, vor allem zum Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Kirchen und Sandsteinbauten Nürnbergs. Heute sind die Steinbrüche, die sich über ein Terrain von mehreren Quadratkilometern erstrecken, ein lohnendes Ziel für Spaziergänger.
Mit ihrer besonderen Stimmung inmitten des Waldes bilden sie Sommer wie Winter eine reizvolle Kulisse für Wanderungen und Ausflüge.
Quelle: www.georgensgmuend.de