Steckbrief
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Sandspaziergänge (2): Sandlebensräume an der Pegnitz
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Bitte beachten Sie, dass die geänderten Linienführungen (ab 10.12.) in der Karte noch nicht berücksichtigt sind. Wir überarbeiten derzeit alle betreffenden Karten und stellen sie dann online. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
der Sand, das fränkische Gold, prägt seit jeher die Geschichte des Menschen und der Natur rund um Nürnberg. Markante Sandsteinfelsen, ausgedehnte Sandterrassen sowie meterhohe Sanddünen kennzeichnen die Landschaft an der Pegnitz, Rednitz und Regnitz. Der Mensch hat den Sand zu nutzen gelernt. Prächtige Bauten aus Sandstein, wildromantische Steinbrüche, Sanduhren, Mühlenräder, Spargelfelder, aber auch vielfältige Sandlebensräume entstanden im Laufe von Jahrhunderten als typisch fränkische Produkte der hiesigen Sandkultur. Schon Albrecht Dürer haben es die wüstenhaften Sandmagerrasen, bunt blühenden Magerwiesen, rosa schimmernden Heidekrautbüsche oder nach Harz duftenden Sand-Kiefernwälder angetan.
Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg und das Naturschutzprojekt SandAchse Franken wünschen Ihnen viel Spaß.
Unser Weg beginnt am -Bahnhof Mögeldorf.
Vom Mögeldorfer Plärrer (5, Bus 40, 45) aus die Ostendstraße stadtauswärts. Dann über die Fußgängerampel links Richtung Erlenstegen in der Flußstraße hinunter zur Straßenbrücke.
Vor der Brücke rechts folgen wir dann dem geteerten Leo-Bayer-Weg zwischen dem kleineren Pegnitzarm (rechts) und dem Sandfang des Wöhrdersees (links) flussaufwärts. Am Ende des oberen Sandfangs über die rechte Brücke auf den Kirchenberg, danach auf den Leo-Bayer-Weg. Hier beginnt ein Naturerlebnispfad des Umweltamtes Nürnberg (in Kooperation mit Wasserwirtschaftsamt und N-ERGIE). Er hat die Besonderheiten der Talaue zum Thema.
Rechts im Erlenwäldchen liegt ein kleiner, grundwassergespeister Weiher.
In der Pegnitzschleife liegt ein kleiner, grundwassergespeister Weiher, der als Altwasser-Ersatz angelegt wurde. Von selbst entstehen Altwasser nur, wenn ein nicht regulierter Fluss sich ein neues Bett sucht und wassergefüllte Reste der ursprünglichen Flussschleife zurückbleiben. Am und im Altwasser leben Libellen, schilfbewohnende Vögel und viele andere Tiere.
Sehen Sie die Mögeldorfer Kirchturmspitze? Ein Ausblick zum Genießen: die Pegnitztalaue mit ihren einzeln stehenden Weiden. Hier dürfen sie alt werden, vermorschen und neu austreiben. Früher zogen regelmäßig Wanderschäfer auf ihrem Weg von Altdorf in den Rangau durch diese Aue. Heute ist sie eine der letzten verbliebenen Schafweiden in Nürnberg. Wöhrd war einst ein Zentrum der Wollindustrie.
Tipp: Informieren Sie sich an den zahlreichen Informationstafeln und Schaubildern am Hauptweg über die interessante Fauna und Flora, Wasserschutzzonen oder Wassergewinnungsanlagen entlang der Pegnitz!
Man kann nach dem Langseebad für einen Abstecher dem Sandweg gegenüber der Ebenseestraße geradeaus folgen:
Sie befinden sich auf der Talterrasse. Sie besteht aus Sand, den Wind und Wasser in der Eiszeit angehäuft haben. Hinter einem kleinen Gehölz (Traubenkirschen und Eichen) sehen Sie rechts einen landesweit sehr seltenen und dennoch für unser Fränkisches Regnitztalgebiet typischen Lebensraum: Auf der trockenen und kargen Sandfläche breitet sich ein Sandmagerrasen aus. Ein extremer und optisch wie akustisch reizvoller Lebensraum. Im Frühsommer überfluten rosa Teppiche von Sandgrasnelkenblüten die Fläche. Nehmen Sie im „Konzertsaal für Naturgeräusche“ des Naturerlebnispfades Platz und lauschen Sie dem vielstimmigen Heuschreckenkonzert! Zurück zum Hauptweg.
Blick über einen Sandmagerrasen mit viel Silbergras auf Sand, der seit der Eiszeit liegen geblieben ist. Hier ist die seltene, sandfarbene Ödlandschrecke zu Hause. Sie irritiert Verfolger mit ihrem im Flug aufblitzenden blauen Hinterflügeln und ist beim Landen sofort wieder „unsichtbar“. Sandmagerrasen müssen zu ihrem Erhalt ab und zu gemäht werden, sonst verbuschen sie. Zu viel Trittbelastung oder Nährstoffzufuhr (auch Kot) können sie jedoch gefährden.
Zurück übers Langseebad und hinunter zum Pegnitztal-Weg.
Rechts vom Weg befindet sich auf angeschwemmten Sanden ein Sandmagerrasen.
Besichtigen Sie die Schlossruine Oberbürg. Im 13. Jahrhundert als Wasserschloss gebaut, war Oberbürg einer der zahlreichen Patrizier-Landsitze, die für Nürnberg typisch sind. Im Krieg brannte Oberbürg bei einem Luftangriff aus.
Sehen Sie in der Abenddämmerung am Himmel nach den Silhouetten jagender Fledermäuse. Nach dem Tor der hinteren Ummauerung führt eine alte Allee mit Linden und Pappeln nach links. Links dieses Weges eine selten gemähte, blütenreiche Wiese. Besuchen Sie sie an Spätsommer-Vormittagen, wenn sie purpursilbrig ist von Storchschnabel, Flockenblumen, Schafgarbe und Tau. An der Laufamholzstraße umkehren. Von hier aus wirkt das Sandstein-Schloss wie eine kleine Burg. Die Bauherren hatten es nach dem Vorbild der Burgen mit einer Mauer und einem Wassergraben umgeben.
Wieder auf den Hauptradweg, dann weiter flussaufwärts.
An die Terrassenkante schmiegt sich eine außergewöhnlich lange Hecke mit Schlehen und sehr alten Eichen. Sehen und lauschen Sie hier nach Singvögeln und anderen Bewohnern.
Rechts im Talgrund erstreckt sich eine feuchte Wiese. Sie wird, wie alle Wiesen im Pegnitztal Ost, nicht gedüngt und nur selten gemäht und ist gerade deshalb so blütenreich.
Die mittelalterliche Fabriksiedlung Hammer ist die letzte Station des Naturerlebnispfades. Das kleine Industriedorf entstand um ein wasserkraftbetriebenes Hammerwerk, das seit dem späten 15. Jahrhundert Eisen und Messing bearbeitete. Um den Christophsplatz gruppieren sich die Wohnhäuser der Arbeiter. Erleben Sie die Geschichte des Laufamholzer Hammers, seiner Bewohner und des ägyptischen Obelisken im Museum im „Uhrenhaus“ (Öffnungszeiten: April–Oktober, sonntags sowie Ostermontag, Pfingstmontag und Fronleichnam, 14–17 Uhr).
Nürnberg lag an der „Eisenstraße“ von Vilseck her und war im Mittelalter Deutschlands Zentrum der Metall verarbeitenden Industrie.
Am Ortsrand von Malmsbach warten auf Sie die Reste eines ehemaligen Wasserschlosses. Schon im 14. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle ein Herrensitz. Beachtenswert ist der liebevoll restaurierte Torbogen und die Umfassungsmauer aus Burgsandstein, einer geologischen Formation der Keuperzeit (vor 180 Mio. Jahren). Burgsandstein erodiert leicht und ist das Ausgangsmaterial für die in der letzten Eiszeit entstandenen Sande, die sich entlang der Pegnitz abgelagert haben.
Zehn junge Eichenstämme wurden hier einst gepflanzt, neun davon sind bis heute stehen geblieben. Sie sind alle am Stammfuß zusammengewachsen und bilden so gemeinsam ein beeindruckendes Baumgebilde, das als Naturdenkmal unter Schutz steht. Die Eichen wurden vermutlich an dieser Stelle eng zusammen gepflanzt, um sie anzuziehen und dann später an eine andere Stelle zu verpflanzen. Das ist dann aber nie geschehen.
Sandlebensräume sind oft eng verzahnt mit anderen Lebensraumtypen. Hier in der Talaue im Bereich des Hochwassers bilden magere Wiesen auf den trockenen Flächen gemeinsam mit den Hochstaudenfluren und den Seggenriedern an den feuchten und nassen Standorten einen Lebensraumkomplex, der durch seine Vielfalt ein wichtiger (Über-)Lebensraum für die Pflanzen und Tiere der Sande ist.
Flusstäler mit Sandböden wie das Pegnitztal boten schon in der Frühzeit gute Voraussetzung für eine Besiedlung (günstiges Klima, leichter Boden). Grabfunde am nördlichen Ortsrand von Behringersdorf belegen, dass hier schon in der jüngsten Hallstattzeit (bis etwa 500 v. Chr.) Menschen dauerhaft siedelten. Die Nachbildung dieser Gräber ist in der Grünanlage bei der Straße Am Zollhof zu sehen. Das aus Sandstein erbaute Behringersdorfer Schloss wurde 1716 von der Nürnberger Patrizierfamilie von Tucher erbaut. Es befindet sich in Privatbesitz und ist deshalb leider nicht zugänglich.
Hinweis: Ab Behringersdorf verschmilzt der Pegnitztalweg mit der Goldenen Straße. Zeichen: weißer Löwe auf rotem Wappen.
Seitdem in unserer Landschaft fast alle Flüsse verbaut und reguliert wurden, sind Altwässer etwas Besonderes geworden. Dieses Altwasser ist Rückzugsraum für Wasservögel und Fische. Im Ufersaum aus Erlen und Weiden finden Zaunkönig und Co. ein Zuhause. Entlang des Ufers wird sandiges Material abgelagert, so genannte Schwemmsandbereiche. Sie spielen in der natürlichen Dynamik eine wichtige Rolle.
Ein gutes Jahrhundert ist sie alt, die beeindruckende Linde bei Rückersdorf. Sie erreichen das Naturdenkmal Altlinde, indem Sie direkt vor dem Ortseingang Rückersdorf nach rechts auf einen unmarkierten Weg abbiegen. Dieser Weg führt Sie dann parallel zum Fluss an der Linde vorbei und geradeaus weiter zum markierten Weg an der Brücke nach Röthenbach. Gönnen Sie sich doch im Frühsommer eine kleine Rast unter dem Blätterdach, wenn die Lindenblüten ihren betörenden Duft verströmen.
Der geschützte Landschaftsbestandteil Brunnleite lässt erahnen, wie reizvoll die ausgedehnten offenen Sandlebensräume waren, die sich noch bis vor wenigen Jahrzehnten entlang der Pegnitz erstreckten. In einer ehemaligen Sandgrube können Sie die vielleicht schönste Silbergrasflur der Wanderung entdecken. Zwischen den schimmernden Grasbüscheln sind im Sommer zahlreiche Insekten unterwegs. Machen Sie Bekanntschaft mit dem Sandlaufkäfer, der als Räuber flink seiner Beute nachstellt.
Die pittoreske mittelalterliche Altstadt unseres Endpunktes, der Stadt Lauf an der Pegnitz, lädt Sie zum ausgiebigen Bummeln und Rasten ein. Noch aus der Zeit Karl IV. stammt die um 1360 vollendete, inmitten der Stadt gelegene Wasserburg, die Kaiserburg oder Wenzelschloss genannt wird. Sie erhebt sich unmittelbar neben der Altstadt malerisch auf einer Pegnitzinsel. Ebenfalls direkt am Ufer des Flusses etwas außerhalb der Altstadt in mittelalterlichen Gebäuden befindet sich das Industriemuseum Lauf. Gezeigt wird u. a. die Bedeutung der Wasserkraft (Eisenhammerwerk, Getreidemühle, Schusterhammer, Flaschnerei) und das Leben und Arbeiten von der Jahrhundertwende bis in die 60er-Jahre. (Geöffnet: Mi. bis So., 11 bis 17 Uhr, Sichartstr. 5–25, Tel. 09123 9903-0)
Bis Hammer sind wir dem geteerten/geschotterten Rad-/Fußweg über nebenherlaufende Wiesen- und Sandpfade "ausgewichen". Danach führt der Weg immer wieder über schmale Wege und Pfade durch Wiesen und Waldstücke an der Pegnitz entlang. Schloßruine Oberbürg und Siedlung Hammer sind sehenswert.
Lieber Kunde,
leider haben Sie recht, wir haben hier bei der Digitalisierung der Tour übersehen, dass wir die Tour im Prospekt in zwei Etappen gegliedert haben. Wir haben diesen Fehler korrigert. Danke für den Hinweis und Entschuldigung!
Die angegebene Entfernung und Dauer halte ich nicht für realistisch. Habe die Tour in Behringersdorf nach mehr als 2 Stunden abgebrochen, als nach Lauf Bhf. rechts der Pegnitz noch immer über 8 km auf dem Wanderwegweiser standen. Falls sich die Angaben hier nur auf die halbe Strecke, also eine der beiden Kartenteile beziehen, finde ich das missverständlich.
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