Sandspa­zier­gän­ge (2): Sandlebensräume an der Pegnitz

Geänderte Li­ni­en­füh­rung der S-Bahn-Bahnen

Bitte beachten Sie, dass die geänderten Li­ni­en­füh­rungen (ab 10.12.) in der Karte noch nicht berück­sichtigt sind. Wir überarbeiten derzeit alle betreffenden Karten und stellen sie dann online. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Steckbrief

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Informationen zur Wanderung

Thema Wiesen und Wälder
Region Städteregion Nürnberg
Linien 5 40 45 S2
Länge ca. 15 km
Dauer 1,5 - 4,5 Std.

Bewertungen

Ge­samteindruck
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Landschaft
(4)
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Gastronomie
(2)
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An­spruch / Kondition
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Weg­be­schrei­bung
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Höhenprofil

Höhe in Metern, Wegstrecke in km
Sandspa­zier­gän­ge (2): Sandlebensräume an der Pegnitz

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Vorwort

Vorwort

Lieber Natur- und Wanderfreund,

der Sand, das frän­kische Gold, prägt seit jeher die Geschichte des Menschen und der Natur rund um Nürn­berg. Markante Sandsteinfelsen, ausgedehnte Sandterrassen sowie meterhohe Sanddünen kennzeichnen die Landschaft an der Pegnitz, Rednitz und Regnitz. Der Mensch hat den Sand zu nutzen gelernt. Prächtige Bauten aus Sandstein, wildromantische Steinbrüche, Sanduhren, Mühlenräder, Spargelfelder, aber auch vielfältige Sandlebensräume entstanden im Laufe von Jahrhunderten als typisch frän­kische Produkte der hiesigen Sandkultur. Schon Albrecht Dürer haben es die wüstenhaften Sandmagerrasen, bunt blühenden Magerwiesen, rosa schimmernden Heidekrautbüsche oder nach Harz duftenden Sand-Kiefernwälder angetan.

Der Ver­kehrs­ver­bund Groß­raum Nürn­berg und das Na­tur­schutzprojekt SandAchse Franken wünschen Ihnen viel Spaß.

Karte

Karte

Wan­der­kar­te "Sandspa­zier­gän­ge Tour : Mögeldorf - Hammer" – Von Mögeldorf bis Hammer
Wan­der­kar­te "Sandspa­zier­gän­ge Tour 2: Hammer - Lauf" – Von Mögeldorf bis Hammer

Weg­be­schrei­bung

Weg­be­schrei­bung

Von Mögeldorf bis Hammer (5 km, 1,5 Std.)

Unser Weg beginnt am S-Bahn-Bahn­hof Mögeldorf.

Mögeldorf S-Bahn­hof
Aus­gangs­punkt der Wan­de­rung

Vom Mögeldorfer Plärrer (5, Bus 40, 45) aus die Ostendstraße stadt­aus­wärts. Dann über die Fußgängerampel links Rich­tung Erlenstegen in der Flußstraße hinunter zur Straßenbrücke.

Vor der Brücke rechts folgen wir dann dem geteerten Leo-Bayer-Weg zwischen dem kleineren Pegnitzarm (rechts) und dem Sandfang des Wöhrdersees (links) flussaufwärts. Am Ende des oberen Sandfangs über die rechte Brücke auf den Kirchenberg, danach auf den Leo-Bayer-Weg. Hier beginnt ein Na­tur­er­leb­nispfad des Umweltamtes Nürn­berg (in Ko­ope­ra­ti­on mit Wasserwirtschaftsamt und N-ERGIE). Er hat die Be­son­der­heiten der Talaue zum Thema.

weiße eins auf rotem Punkt Rechts im Erlenwäldchen liegt ein kleiner, grundwassergespeister Weiher.

weiße zwei rotem Punkt In der Pegnitzschleife liegt ein kleiner, grundwassergespeister Weiher, der als Altwasser-Ersatz angelegt wurde. Von selbst entstehen Altwasser nur, wenn ein nicht regulierter Fluss sich ein neues Bett sucht und wassergefüllte Reste der ursprünglichen Flussschleife zurückbleiben. Am und im Altwasser leben Libellen, schilfbewohnende Vögel und viele andere Tiere.

weiße drei rotem Punkt Sehen Sie die Mögeldorfer Kirchturmspitze? Ein Ausblick zum Genießen: die Pegnitztalaue mit ihren einzeln stehenden Weiden. Hier dürfen sie alt werden, vermorschen und neu austreiben. Früher zogen regelmäßig Wanderschäfer auf ihrem Weg von Altdorf in den Rangau durch diese Aue. Heute ist sie eine der letzten verbliebenen Schafweiden in Nürn­berg. Wöhrd war einst ein Zentrum der Wollindustrie.

Tipp: Informieren Sie sich an den zahl­reichen In­for­ma­ti­ons­ta­feln und Schaubildern am Hauptweg über die in­te­res­sante Fauna und Flora, Wasserschutzzo­nen oder Wassergewinnungsanlagen ent­lang der Pegnitz!

Man kann nach dem Langseebad für einen Abstecher dem Sandweg gegenüber der Ebenseestraße ge­ra­de­aus folgen:

weiße vier rotem Punkt Sie befinden sich auf der Talterrasse. Sie besteht aus Sand, den Wind und Wasser in der Eiszeit angehäuft haben. Hinter einem kleinen Gehölz (Traubenkirschen und Eichen) sehen Sie rechts einen landesweit sehr seltenen und dennoch für unser Frän­kisches Regnitztalgebiet typischen Lebensraum: Auf der trockenen und kargen Sandfläche breitet sich ein Sandmagerrasen aus. Ein extremer und optisch wie akustisch reizvoller Lebensraum. Im Frühsommer überfluten rosa Teppiche von Sandgrasnelkenblüten die Fläche. Nehmen Sie im „Konzertsaal für Naturgeräusche“ des Na­tur­er­leb­nispfades Platz und lauschen Sie dem vielstimmigen Heuschreckenkonzert! Zurück zum Hauptweg.

weiße vier rotem Punkt Blick über einen Sandmagerrasen mit viel Silbergras auf Sand, der seit der Eiszeit liegen geblieben ist. Hier ist die seltene, sandfarbene Ödlandschrecke zu Hause. Sie irritiert Verfolger mit ihrem im Flug aufblitzenden blauen Hinterflügeln und ist beim Landen sofort wieder „unsichtbar“. Sandmagerrasen müssen zu ihrem Erhalt ab und zu gemäht werden, sonst  verbuschen sie. Zu viel Trittbelastung oder Nährstoffzufuhr (auch Kot) können sie jedoch gefährden.

Zurück übers Langseebad und hinunter zum Pegnitztal-Weg.

weiße fünf auf rotem Punkt Rechts vom Weg befindet sich auf angeschwemmten Sanden ein Sandmagerrasen.

weiße sechs auf rotem Punkt Besichtigen Sie die Schlossruine Oberbürg. Im 13. Jahrhundert als Wasserschloss gebaut, war Oberbürg einer der zahl­reichen Patrizier-Landsitze, die für Nürn­berg typisch sind. Im Krieg brannte Oberbürg bei einem Luftangriff aus.

Sehen Sie in der Abenddämmerung am Himmel nach den Silhouetten jagender Fledermäuse. Nach dem Tor der hinteren Ummauerung führt eine alte Allee mit Linden und Pappeln nach links. Links dieses Weges eine selten gemähte, blütenreiche Wiese. Besuchen Sie sie an Spätsommer-Vormittagen, wenn sie purpursilbrig ist von Storchschnabel, Flockenblumen, Schafgarbe und Tau. An der Laufamholzstraße umkehren. Von hier aus wirkt das Sandstein-Schloss wie eine kleine Burg. Die Bauherren hatten es nach dem Vorbild der Burgen mit einer Mauer und einem Wassergraben umgeben.

Wieder auf den Hauptradweg, dann weiter flussaufwärts.

weiße sieben rotem Punkt An die Terrassenkante schmiegt sich eine außergewöhnlich lange Hecke mit Schlehen und sehr alten Eichen. Sehen und lauschen Sie hier nach Singvögeln und anderen Bewohnern.

weiße acht auf rotem Punkt Rechts im Talgrund erstreckt sich eine feuchte Wiese. Sie wird, wie alle Wiesen im  Pegnitztal Ost, nicht gedüngt und nur selten gemäht und ist gerade deshalb so blütenreich.

weiße neun rotem PunktDie mittelalterliche Fabriksiedlung Hammer ist die letzte Sta­ti­on des Na­tur­er­leb­nispfades. Das kleine Industriedorf entstand um ein wasserkraftbe­trie­benes Hammerwerk, das seit dem späten 15. Jahrhundert Eisen und Messing bearbeitete. Um den Christophsplatz gruppieren  sich die Wohnhäuser der Arbeiter. Erleben Sie die Geschichte des Laufamholzer Hammers, seiner Bewohner und des ägyptischen Obelisken im Museum im „Uhrenhaus“ (Öffn­ungs­zeiten: April–Ok­to­ber, sonn­tags sowie Os­ter­mon­tag, Pfingst­mon­tag und  Fronleichnam, 14–17 Uhr).

Nürn­berg lag an der „Eisenstraße“ von Vilseck her und war im Mittelalter Deutschlands Zentrum der Metall verarbeitenden Industrie.

Nürn­berg Henfenfelder Straße
Rück­fahrt­mög­lich­keit

Von Hammer bis Lauf (10 km, 3 Std.)

weiße zehn rotem Punkt Ehemaliges Wasserschloss Malmsbach

Am Ortsrand von Malmsbach warten auf Sie die Reste eines ehemaligen Wasserschlosses. Schon im 14. Jahrhundert befand sich an dieser Stelle ein Herrensitz. Beachtenswert ist der liebevoll restaurierte Torbogen und die Umfassungsmauer aus Burgsandstein, einer geologischen Formation der Keuperzeit (vor 180 Mio. Jahren). Burgsandstein erodiert leicht und ist das Ausgangsmaterial für die in der letzten Eiszeit entstandenen Sande, die sich ent­lang der Pegnitz abgelagert haben.

weiße elf auf rotem Punkt Na­tur­denk­mal Neuneichen

Zehn junge Eichenstämme wurden hier einst gepflanzt, neun davon sind bis heute stehen geblieben. Sie sind alle am Stammfuß zusammengewachsen und bilden so ge­mein­sam ein beeindruckendes Baumgebilde, das als Na­tur­denk­mal unter Schutz steht. Die Eichen wurden vermutlich an dieser Stelle eng zusammen gepflanzt, um sie anzuziehen und dann später an eine andere Stelle zu verpflanzen. Das ist dann aber nie geschehen.

weiße zwölf rotem Punkt Sandbiotope Talaue

Sandlebensräume sind oft eng verzahnt mit anderen Lebensraumtypen. Hier in der Talaue im Bereich des Hochwassers bilden magere Wiesen auf den trockenen Flächen ge­mein­sam mit den Hochstaudenfluren und den Seggenriedern an den feuchten und nassen Stand­orten einen Lebensraumkomplex, der durch seine Vielfalt ein wichtiger (Über-)Lebensraum für die Pflanzen und Tiere der Sande ist.

weiße 13 auf rotem Punkt Behringersdorfer Schloss

Fluss­tä­ler mit Sandböden wie das Pegnitztal boten schon in der Frühzeit gute Voraussetzung für eine Besiedlung (günstiges Klima, leichter Boden). Grabfunde am nördlichen Ortsrand von Behringersdorf belegen, dass hier schon in der jüngsten Hallstattzeit (bis etwa 500 v. Chr.) Menschen dauerhaft siedelten. Die Nachbildung dieser Gräber ist in der Grünanlage bei der Straße Am Zollhof zu sehen. Das aus Sandstein erbaute Behringersdorfer Schloss wurde 1716 von der Nürn­berger Patrizierfamilie von Tucher erbaut. Es befindet sich in Privatbesitz und ist deshalb leider nicht zugänglich.

Hinweis: Ab Behringersdorf verschmilzt der Pegnitztalweg mit der Goldenen Straße. Zeichen: weißer Löwe auf rotem Wappen.

weiße 14 auf rotem Punkt Altwasser bei Behringersdorf

Seitdem in unserer Landschaft fast alle Flüsse verbaut und reguliert wurden, sind Altwässer etwas Besonderes geworden. Dieses Altwasser ist Rückzugsraum für Wasservögel und Fische. Im Ufersaum aus Erlen und Weiden finden Zaunkönig und Co. ein Zuhause. Ent­lang des Ufers wird sandiges Material abgelagert, so genannte Schwemmsandbereiche. Sie spielen in der natürlichen Dynamik eine wichtige Rolle.

weiße 15 auf rotem Punkt Na­tur­denk­mal Altlinde bei Rückersdorf

Ein gutes Jahrhundert ist sie alt, die beeindruckende Linde bei Rückersdorf. Sie erreichen das Na­tur­denk­mal Altlinde, indem Sie direkt vor dem Ortseingang Rückersdorf nach rechts auf einen unmarkierten Weg abbiegen. Dieser Weg führt Sie dann parallel zum Fluss an der Linde vorbei und ge­ra­de­aus weiter zum markierten Weg an der Brücke nach Röthenbach. Gönnen Sie sich doch im Frühsommer eine kleine Rast unter dem Blätterdach, wenn die Lindenblüten ihren betörenden Duft verströmen.

weiße 16 auf rotem Punkt Geschützter Landschaftsbestandteil Brunnleite

Der geschützte Landschaftsbestandteil Brunnleite lässt erahnen, wie reizvoll die ausgedehnten offenen Sandlebensräume waren, die sich noch bis vor wenigen Jahr­zehnten ent­lang der Pegnitz erstreckten. In einer ehemaligen Sandgrube können Sie die vielleicht schönste Silbergrasflur der Wan­de­rung entdecken. Zwischen den schimmernden  Grasbüscheln sind im Sommer zahl­reiche Insekten un­ter­wegs. Machen Sie Bekanntschaft mit dem Sandlaufkäfer, der als Räuber flink seiner Beute nachstellt.

weiße 17 auf rotem Punkt Lauf

Die pittoreske mittelalterliche Alt­stadt unseres Endpunktes, der Stadt Lauf an der Pegnitz, lädt Sie zum aus­gie­bigen Bummeln und Rasten ein. Noch aus der Zeit Karl IV. stammt die um 1360 vollendete, inmitten der Stadt gelegene Wasserburg, die Kaiserburg oder Wenzelschloss genannt wird. Sie erhebt sich unmittelbar neben der Alt­stadt ma­le­risch auf einer Pegnitzinsel. Eben­falls direkt am Ufer des Flusses etwas au­ßer­halb der Alt­stadt in mittelalterlichen Gebäuden befindet sich das Industriemuseum Lauf. Gezeigt wird u. a. die Bedeutung der Wasserkraft (Eisenhammerwerk, Getreidemühle, Schusterhammer, Flaschnerei) und das Leben und Arbeiten von der Jahrhundertwende bis in die 60er-Jahre. (Geöffnet: Mi. bis So., 11 bis 17 Uhr, Sichartstr. 5–25, Tel. 09123 9903-0)

Lauf Bahn­hof
Ihre Rück­fahr­mög­lich­keit

Kommentare

Kommentare

31. Juli 2016 17:41 Uhr, Buschenwanderer, Coburg

Bis Hammer sind wir dem geteerten/geschotterten Rad-/Fußweg über nebenherlaufende Wiesen- und Sandpfade "ausgewichen". Danach führt der Weg immer wieder über schmale Wege und Pfade durch Wiesen und Waldstücke an der Pegnitz entlang. Schloßruine Oberbürg und Siedlung Hammer sind sehenswert.

10. März 2014 09:34 Uhr, VGN-Freizeit (Tobias Zuber), Nürnberg

Lieber Kunde,

leider haben Sie recht, wir haben hier bei der Digitalisierung der Tour übersehen, dass wir die Tour im Prospekt in zwei Etappen gegliedert haben. Wir haben diesen Fehler korrigert. Danke für den Hinweis und Entschuldigung!

9. März 2014 19:31 Uhr

Die angegebene Entfernung und Dauer halte ich nicht für realistisch. Habe die Tour in Behringersdorf nach mehr als 2 Stunden abgebrochen, als nach Lauf Bhf. rechts der Pegnitz noch immer über 8 km auf dem Wanderwegweiser standen. Falls sich die Angaben hier nur auf die halbe Strecke, also eine der beiden Kartenteile beziehen, finde ich das missverständlich.

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