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Auf den Spuren alter Kulturlandschaften
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Eine abwechslungsreiche Tour durch traditionell erhaltene Kulturlandschaften zwischen dem Steigerwald und dem Maingebiet für wissenshungrige Natur- und Aussichten-Genießer. Ein besonderer Höhepunkt ist die Besichtigung des Mönchsondheimer Kirchenburgmuseums (min. 2 Stunden einplanen).
Als gemütliche Tagestour mit einem geländetauglichen Drahtesel oder in zwei Sonntagsspaziergängen eignet sich diese Tour in Kombination mit dem Bocksbeutel-Express 109 (vom 1.5.– 1.11. an Sonn- und Feiertagen). Im ersten Teilabschnitt ist die Verpflegung aus dem Rucksack empfehlenswert, idyllische Rastplätze gibt es allemal!
13,6 km
3,5 Std.
Markt Bibart Bf – Nenzenheim
(Haltestelle Nenzenheim: Bocksbeutel-Express 109)
Unsere Tour beginnt am Bahnhof in Markt Bibart (a) RE 10. Von Nürnberg kommend unterqueren wir die Gleise und nehmen die Straße nach links am Parkplatz vorbei, dem Schild „Zum Aussichtsturm“ nach. Die Markierung „Blauer Flieger“ des Fernwanderweges Bullenheim– Uehlfeld wird uns die ersten fünf Kilometer den Weg weisen.
Nach ein paar Schritten verlassen wir die Ortschaft und steuern auf den nahen Bergrücken, die „Hüßbachleite“, zu. Wir folgen dem Sträßchen bis zur ersten scharfen Linkskurve. Hier geht es einem weiteren Hinweisschild „Zum Aussichtsturm“ folgend geradeaus auf dem Feldweg weiter. Am Waldrand lädt uns der romantische Wolfsee zu einer kurzen Pause ein. Danach geht es nach rechts am See vorbei und dann an der nächsten Weggabelung links. Wir tauchen in den Wald hinein (Rastbank) und steigen geradewegs den steilen Berg hoch.
Der Wald besteht hier vorwiegend aus uralten, knorrigen Eichen, Eschen und Hainbuchen, die ihre eindrucksvolle Gestalt der ursprünglichen Mittelwald-Nutzung (b) verdanken. Im Frühjahr, wenn das laubfreie Kronendach genug Licht durchlässt, blüht hier ein Meer aus Buschwindröschen, Lerchensporn und Sumpfdotterblumen. Kurz bevor wir die Hüßbachleite erklimmen, führt der Waldweg an alten Gruben vorbei. Hier wurde in früheren Zeiten Sandstein gewonnen, den man in den umliegenden Dörfern vielfach als Baumaterial entdecken kann.
Oben links beschreibt unser Waldweg drei Bögen und führt uns an den Waldrand (örtliche Markierung: MB 2). Dort biegen wir nach rechts ab und folgen dem Wirtschaftsweg, der auf dem Kamm der „Hüßbachleite“ entlangführt. Nach kurzer Strecke erreichen wir einen Aussichtsturm, von dem man eine herrliche Aussicht über den Steigerwald genießen kann. Weiter geht es auf dem Hüßbachleitenweg, zunächst am Waldrand entlang, hier blüht im Sommer der gelbe Färberginster, und dann in den aus mächtigen Rotbuchen, Tannen, Lärchen und Fichten bestehenden Hochwald (c) (Landschaftsschutzgebiet) hinein.
Der Waldpfad, dessen Verlauf einer uralten Hochstraße folgt, windet sich die nächsten Kilometer rauf und runter auf einem teilweise sehr schmalen Grat. Er passiert nacheinander den Hüßberg (411 m), den Eichelberg (381 m) und anschließend die Steinbürg (426 m). Nach einer guten Weile stoßen wir auf einen breiten, quer verlaufenden Forstweg und biegen rechts in ihn ein. Nach wenigen Metern verlassen wir den Forstweg nach links in den linken steil auf den Eichelberg ansteigenden Waldweg. Am Wegrand taucht nun immer wieder der Rote Fingerhut auf und lockt mit seinen giftigen, roten Blüten Hummeln an. Wir passieren wieder bergab wandernd linker Hand eine umzäunte Lichtung, die mit rosa blühenden Weideröschen übersät ist und im Sommer einen hübschen Kontrast zum dunkelgrünen Wald bietet.
Kurz darauf gabelt sich unser Waldweg am Fuß der Steinbürg. Hier verlassen wir die Markierung „Blauer Flieger“ und nehmen den Weg, der nach rechts ohne Wegezeichen an dem „Zufahrt Verboten“-Schild bergab führt. Nach kurzem Abstieg gelangen wir an einen breiten Forstweg, dem wir kurz nach rechts folgen. Nach einigen Schritten biegt ein Forstweg nach rechts ab, wir aber bleiben geradeaus und steuern auf eine Linkskurve zu. Auf dem stetig absteigenden Forstweg beschreiben wir die lang gezogene Linkskurve, dann eine Rechtskurve und treffen auf eine Gabelung mit einer baumbestandenen, dreieckigen Weginsel.
Dort wenden wir uns nach links auf die breite Forststraße und folgen ihr ein Stück weit bis zur nächsten Abzweigung nach rechts. Die Markierungen und wenig später N1 weisen uns den Weg. Nach ca. 1 km gelangen wir zum idyllisch im Wald gelegenen Wolfsee. Hier verlassen wir die Markierungen und , lassen den See links liegen und folgen weiter dem Forstweg, der hinter dem See eine Rechtskurve macht und allmählich ins Tal absteigt.
Nach einer Weile kommt von links ein breiter Forstweg und verschmilzt mit unserem Weg. Wir halten uns geradeaus und beschreiben eine lang gezogene Rechtskurve. Hier müssen wir besonders gut aufpassen: Kurz nach der Kurve quert ein unbefestigter, stark zerfurchter Holzrückeweg unseren Forstweg. In diesen biegen wir nach links ab und steigen ins Tal hinunter. Bald stehen wir am Rand der Talaue vor einer als Naturdenkmal geschützten Feuchtwiese (d) und dem benachbarten Schenkensee.
Wer hier zwischen Juni und August unterwegs ist, kann unmittelbar am Weg einen dichten Bestand des gelb blühenden Weideblättrigen Alant bestaunen. Nachdem wir uns an den seltenen, bunten Blumen sattgesehen und dem Heuschreckenkonzert gelauscht haben, setzen wir die Tour am Damm des Sees fort. Wir stoßen auf einen Betonplattenweg und folgen diesem nach links auf den nahen Waldrand zu.
Für die Route über Dornheim gehen wir auf dem Betonplattenweg geradeaus zum Waldrand und folgen diesem rechts über die Hochebene. Rechts im Tal sehen wir den Fischhof. Bevor wir auf die Straße von Markt Bibart nach Dornheim stoßen, besteht auf der linken Seite die Möglichkeit, an einer Rastbank Pause zu machen.
Links entdecken wir schon Dornheim mit seinen beiden Kirchen. Wir folgen der Straße das kurze Stück in den Ort hinein, an den beiden Kirchen vorbei. An der Helmitzheimer Straße biegen wir links ab. Nach ein paar Metern geht es nach rechts, am Schützenhaus vorbei aus dem Ort hinaus. Kurz vor dem Anstieg schwenken wir rechts in einen Feldweg ein, auf dem wir ca. 100 Meter gehen und dann nach links auf den asphaltierten Weg einbiegen. Nach einem guten Kilometer erreichen wir die Herrgottsmühle, wo wir wieder auf die Hauptroute stoßen. Wir folgen noch vor der Mühle dem Feldweg nach rechts. Die Routenlänge verkürzt sich dabei auf insgesamt 20 km, allerdings sind die Wege hier überwiegend asphaltiert.
Der Weg mutiert zu einem Schotterweg und verschwindet nach einer Weile im Wald (Durchfahrt verboten). Einige Schritte weiter kommen wir an eine Abzweigung. Links geht es zum nahen Herrensee, wir aber bleiben geradeaus, der Markierung folgend steigen wir wieder an. Den Wegrand säumen hohe Stauden, an denen sich viele Schmetterlinge, wie z. B. der Mohrenfalter, der Schlotfeger oder der imposante Kaisermantel, tummeln.
An der nächsten Gabelung verlassen wir die -Markierung und wenden uns nach links. Der Schotterweg schlängelt sich durch einen typischen Niederwald aus knorrigen Eichen und Hainbuchen. Die Bäume haben hier häufig mehrere Stämme, da sie zur Brennholz- und Laubgewinnung immer wieder auf Stock gesetzt wurden. Plötzlich hört der Wald links auf und wir erblicken den Iffigheimer Berg mit der Dachspitze des Andreas-Därr-Aussichtsturms über den Baumwipfeln.
Kurz darauf stoßen wir auf ein Asphaltsträßchen, das uns nach rechts bis Nenzenheim geleiten wird. Bergab geht es nun durch einen Hochwald, in dem die feuchtigkeitsliebende Esche dominiert. Auf dem Bergfuß verlassen wir den Wald und steuern, die Aussicht genießend, auf die ehemalige Mülldeponie zu. Rechts davon erstreckt sich direkt vor uns die fruchtbare Hellmitzheimer Bucht. Dahinter beherrscht der in Wein gekleidete, geschichtsträchtige Schwanberg – mit Iphofen am Fuß – den Horizont. Hier lag schon im 6.–7. Jh. die erste Befestigung der Merowinger-Franken. In der Ebene daneben lässt sich das Maintal mit Kitzingen erahnen. Links neben der ehemaligen Mülldeponie kann man hinter Obstbäumen die Kirchturmspitze von Nenzenheim (e) ausmachen.
Am Wegrand taucht das erste Mal die auffällig purpurn gefärbte Karthäuser-Nelke auf. Wir folgen dem Sträßchen links an Streuobstwiesen vorbei und nähern uns durch eine landwirtschaftlich geprägte Flur Nenzenheim, den weinbedeckten Tannenberg (382 m) und den benachbarten, bewaldeten Kapellberg (456 m) im Blick.
In der Ortschaft stoßen wir nach dem Sportgelände auf die Hauptstraße, der wir nach links abwärts bis zur Bushaltestelle am Gasthaus „Zur goldenen Krone“ folgen. Wer die hiesige Kirchenburg sehen möchte, geht an der Bushaltestelle vorbei die Krassolzheimer Straße ca.150 m weiter.
Nenzenheim ( Bushaltestelle: Bocksbeutel-Express) – Herrgottsmühle – Mönchsondheim (Kirchenburgmuseum) – Vogtsmühle – Iphofen Bf RE 10
Wir starten an der Bushaltestelle „Gasthaus Krone“ in Nenzenheim und folgen der Hauptstraße einige Meter Richtung Dornheim/ Helmitzheim. An der ersten Abzweigung, unmittelbar nach der historischen Weinpresse, biegen wir nach links ab, passieren die Feuerwehr und wenden uns kurz darauf nach rechts in die Untere Bergstraße.
Nach ca. 100 Metern die Bergstraße lang, kommen wir an eine Kreuzung. Hier geht es erst kurz geradeaus in die Kaiserstraße und gleich darauf rechts in die Gartenstraße, dem Hinweisschild „Herrgottsmühle“ nach. Knapp einen halben Kilometer lang folgen wir nun an Koppeln entlang dem im Tal des romantischen Breitbachs (f) verlaufenden Sträßchen. Am Fuß des Talhangs verlassen wir das Sträßchen und biegen nach rechts auf den schmäleren Asphaltweg, der weiter von Telefonmasten begleitet wird. Der Teerbelag wird bald von zwei gepflasterten Spuren abgelöst.
Am Wegrand tauchen bunt blühende Stauden auf, wie z. B. das zitronengelbe Echte Labkraut, die großblütige, rosa Moschus-Malve, der blauviolette Wiesen-Salbei oder die purpurn leuchtende Karthäuser-Nelke. In einer scharfen Rechtskurve verlassen wir den Wirtschaftsweg und folgen weiter geradeaus den grasigen Weg entlang der Telefonmasten bis zur Herrgottsmühle. Von dem Wiesenweg aus genießen wir die Aussicht auf eine Landschaft, die sich ihren ursprünglichen Charakter erhalten hat.
Kleine Felder wechseln sich mit Wiesen, Hecken und Rainen ab. In der Aue mäandriert ein durch Kopfweiden (g) gesäumter Bach, an den sumpfigen Stellen sind Weiher angelegt. In dieser reichhaltigen Landschaft gibt es noch viele seltene Tier- und Pflanzenarten, wie z. B. den Ortolan (h).
Nach der Herrgottsmühle queren wir den Breitbach, schwenken nach links und gleich nochmals links Richtung Mönchsondheim. Wir folgen weiter dem Breitbach bis zur nahen Nierenmühle (i). Hier kann man unter einer schattigen Kastanie eine Erfrischung zu sich nehmen, die urig restaurierte Mühle bestaunen oder in einer der gemütlichen Ferienwohnungen übernachten. Danach geht es weiter auf dem Sträßchen nach Mönchsondheim (j).
In der Ortschaft stoßen wir auf die Hauptstraße, folgen dieser kurz geradeaus und biegen die nächste Abzweigung nach links in die Kirchstraße ein. Nach wenigen Schritten stehen wir vor dem sehr sehenswerten Kirchenburgmuseum (k). Nach der Museumsbesichtigung und einer Erfrischung in der Museumsschänke "Goldene Krone" geht es die Gasse bergab am Gasthaus Schwarzer Alder vorbei und dann links in die Hauptstraße. Sie bringt uns bis zum Ortsausgang, wo wir nach dem Infopavillon links auf das Teersträßchen abbiegen. Wir passieren den Parkplatz (Infotafel Weinbau), links und rechts eine Scheune (Infotafel Hopfenanbau) und steuern auf die Kläranlage zu.
Kurz davor verlassen wir den Teerweg und biegen nach links auf den Wiesenweg ab, der auf den Breitbach zuläuft (Infotafel Breitbach). Stromabwärts folgen wir dem Bach auf dem Wiesenweg und biegen nach der Brückenquerung rechts auf die Straße Mönchsondheim–Willanzheim ab. Wir lassen uns von der Straße weiter stromabwärts leiten, queren an der Vogtsmühle (Infotafel Mühle) abermals den Breitbach und halten uns links Richtung Willanzheim.
Ein Stück weiter passieren wir linker Hand einen Trafoturm und biegen gleich darauf nach rechts auf den steil ansteigenden Teerweg Richtung Iphofen ab. Wir erklimmen den Weinberg und orientieren uns dabei an der Markierung . Oben an der Kuppe kann man einen der schönsten Ausblicke weit und breit genießen.
Ein Augenfänger ist bei guter Sicht die weiße Dampfwolke des AKW Grafenrheinfeld, fern über dem Maintal und der anschließenden Gaufläche. Rechts davon türmt sich der Steigerwaldanstieg mit dem mächtigen Schwanberg auf, dem Iphofen zu Füßen liegt. Richtung Osten folgt der Kalbsberg, der Vogelsangberg und ganz rechts der markante Schlossberg mit der Ruine Speckfeld.
Gen Süden blickend, erspähen wir aus der Ebene aufragend den Bullenheimer Berg, weiter Richtung Osten den weinbedeckten Tannenberg mit Hüttenheim am Fuß, gefolgt vom Schneckenberg und Iffigheimer Berg. Nachdem wir uns sattgesehen haben, verlassen wir die -Markierung und folgen dem unbefestigten Feldweg bergab Richtung Iphofen. Wir durchqueren das Tal und steigen geradeaus, links an einer Hecke entlang, auf die Hochfläche vor Iphofen. Hier verlief früher die stark umkämpfte Grenze zwischen dem Fürstbistum Würzburg und der Markgrafschaft Ansbach.
Geradeaus dem Feldweg folgend, stoßen wir auf die mit einer Obstbaumallee geschmückte Straße nach Iphofen (l) – die ehemalige Reichsstraße und wichtigste Handelsverbindung zwischen Nürnberg und Frankfurt. Wir biegen links auf die geschichtsträchtige Straße ein und passieren nach einer Weile das Ortsschild. An der ersten Kreuzung wenden wir uns nach rechts in die Bahnhofstraße, unterqueren die Gleise und erblicken ca. 200 m vor uns den Bahnhof.
Linker Hand bietet sich mit schattigem Biergarten noch einmal eine letzte Einkehrmöglichkeit: Ristorante Pizzeria Da Mariella (Inh: Vincenzo Scarriglia, Bahnhofstr. 54, 97346 Iphofen, Tel. 09323 876310).
Wer die uralte Königsstadt Iphofen besichtigen oder in einem der ausgezeichneten Lokale einkehren möchte, biegt kurz vor dem Bahnhof hinter dem Park&Ride-Platz rechts auf den Rad-/Fußgängerweg ein. Das Stadtzentrum liegt nach der Unterführung ca. 1 km entfernt – immer geradeaus, stets der Nase nach rund um den Marktplatz.
Bitte informiere Dich in Deinem eigenen Interesse vorab über die aktuellen Öffnungszeiten und Ruhetage. Korrekturen können an freizeit@vgn.de gemailt werden.
Tourist Information Iphofen
Kirchplatz 1, 97346 Iphofen
Tel. 09323 870306
Fax 09323 870308
E-Mail: tourist@iphofen.de
Internet: www.iphofen.de
Bis kurz vor Nenzenheim schöne Wanderung über den Hüßberg, Eichelberg und die Steinbürg, mit dem Aussichtsturm als Highlight. Danach dann leider überwiegend Teer- und Betonplattenbelag.
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