Schwabach: Die goldene Seite Frankens
Vorwort
Vorwort
Schwabach steht ganz im Zeichen des Goldes: Ist von dem gelben Edelmetall die Rede, so ist die kleinste kreisfreie Stadt Bayerns ganz groß. Das Zentrum der europäischen Blattgoldherstellung befindet sich seit Jahrhunderten hier, denn noch immer gibt es in Schwabach vier Goldschlägerwerkstätten.
Hauptabnehmer sind westliche Industrieländer und die arabische Welt. So ist die Luxusspielbank Taj Mahal des amerikanischen Milliardärs Donald Trump ebenso mit Schwabacher Blattgold vergoldet wie der Palast des Sultans von Brunei. Auch das Blattgold auf dem Invalidendom in Paris, auf der Siegessäule sowie an der Uhr der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin stammt aus der Goldschlägerstadt. Und natürlich begegnen Spaziergänger überall in der malerischen Altstadt dem edlen Material. Besonders auf den beiden Rathaustürmen leuchtet es über den idyllischen Marktplatz. Eine besondere Attraktion ist auch der Goldene Saal im Rathaus, dessen Decke und Wandfries blattvergoldet sind. Und selbst auf Speisen in den umliegenden Wirtshäusern findet sich ein Hauch von Gold.
Entdecken Sie die Goldschlägerstadt, wir freuen uns auf Sie!
Schwabach Bahnhof
Tourismus-Büro Schwabach
Stadtplan
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Sehenswürdigkeiten
Sehenswürdigkeiten
- Rathaus
Es wurde 1528/29 erbaut. Nach zahlreichen Um- und Ausbauten im Laufe der Jahrhunderte erfolgte 2001 die letzte Sanierung des Gebäudes und die Vergoldung der beiden Türmchen, die die Bürger der Stadt durch den Kauf von Ziegeln finanzierten. Aber nicht nur auf dem Dach und an der Fassade ist Blattgold zu finden. Die Goldschlägerinnung stiftete der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg 14.000 Blatt Blattgold, das nun den Rathaussaal, den sogenannten Goldenen Saal, ziert. Heute beherbergt das Rathaus neben dem Oberbürgermeister einen Teil der städtischen Verwaltung. Im Eingangsbereich befindet sich das Bürgerbüro, die zentrale Anlaufstelle für Bürger und Besucher der Stadt. - Rund um den Königsplatz
Der Königsplatz (Marktplatz) ist seit Marktwerdung der Stadt (ca. 1303) das Zentrum Schwabachs und gilt als einer der schönsten Marktplätze Frankens. Ansässig waren hier die wohlhabendsten und einflussreichsten Bürger der Stadt mit ihren zum Teil prächtigen Anwesen. Im Osten wird der rechteckige Platz von dem Rathaus und dem dahinter hervorragenden Turm der Stadtkirche begrenzt. Dieses Ensemble ist als Motiv prägend für die Stadt. - Evangelische Stadtkirche St. Johannes und St. Martin
Die Stadtkirche wurde zwischen 1410 und 1510 in spätgotischem Stil als dreischiffige Pseudobasilika errichtet und beherbergt den prächtigen vergoldeten Hochaltar aus der Werkstatt von Michael Wolgemuth. Mit seinen 16 Metern ist er der größte spätgotische Altar im süddeutschen Raum. Da die Kirche weder während der Reformation Schaden genommen hatte, noch im Dreißigjährigen Krieg und im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, haben sich heute noch die Kunstschätze aus ihrer Entstehungszeit erhalten. Nach einer aufwendigen fünfjährigen Sanierung erstrahlt die Stadtkirche seit 2015 in neuem Glanz. - Schöner Brunnen
Im Jahre 1715 verfügte Markgraf Wilhelm Friedrich, dass in Schwabach ein Brunnenbauwerk errichtet werden solle. Die Kosten mussten sich die Stadt und zwei Stiftungen teilen. Die angebrachten Reliefs, im Übrigen mit Schwabacher Blattgold veredelt, zeigen Markgraf Wilhelm Friedrich und seine Familie. Darüber thront der brandenburgische Adler auf der Spitze eines Obelisken, denn die Ansbacher Markgrafen, ehemals Burggrafen von Nürnberg, wurden 1415/17 mit der Mark Brandenburg belegt. - Fürstenherberge von 1488
Dieses imposante barocke Gebäude auf der Südseite des Königsplatzes und dessen Vorgängerbauten erwarben sich ihren Namen durch die illustren Gäste. So logierten hier neben den Markgrafen von Ansbach während des Dreißigjährigen Krieges auch der schwedische König Gustav Adolf und der kaiserliche Feldherr Wallenstein. Vermutlich war das Anwesen schon von alters her eine Gastwirtschaft. Das heutige Gebäude stammt von 1726/29 und ist im Inneren mit aufwändigen Stuckdecken ausgestattet. Das Gasthaus trug u. a. den Namen „Zur goldenen Gans“ – Sie können die Gans heute noch im Frontgiebel entdecken. Im Hof der Fürstenherberge finden Sie – typisch für Gasthäuser der damaligen Zeit – die ehemaligen Pferdestallungen. - Das Hüttlinger
Das Areal des Hüttlinger reicht vom Königsplatz bis zur Südlichen Mauerstraße. Es zählte traditionell zu den ersten Adressen der Stadt. Seit dem späten Mittelalter residieren dort Angehörige der lokalen Führungsschicht. Am Königsplatz findet sich zum einen das Oberamtshaus, in dem der Oberamtmann, also der örtliche Stellvertreter der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, residierte. Es wurde 1660 errichtet. Zum Oberamtshaus gehört auch der so genannte Hüttlingerhof mit umlaufender Holzgalerie. Der Name stammt von der Familie Hüttlinger, die vom 18. Jahrhundert an das Areal als Wohn-, Geschäfts- und Produktionsstätte für ihre Drahtzugfabrik nutzte. Im Rahmen einer Generalsanierung des Objekts 2007 entstand der jetzige Zustand. - Goldschlägerschaupavillon – Henriette und das goldene Ei
In einem Pavillon ist eine originale Goldschlägerwerkstatt aufgebaut. In ihr können Sie durch die Texte und die Kennzeichnung der Arbeitsschritte den Produktionsprozess des Blattgoldschlagens nachvollziehen. Das Gebäude ist von Rudi Nobis, Schwabach, gestiftet worden. Wenn Sie vor der Werkstatt stehend nach rechts blicken, sehen Sie ein riesiges vergoldetes Ei. Es ist ein Geschenk der Goldschläger-Innung an die Stadt und zugleich eine Hommage an das Stadtmuseum mit seiner europaweit einzigartigen Sammlung an naturkundlichen und verzierten Eiern. Schräg gegenüber sitzt auf einem Pfosten eine sichtlich aufgeregte Henne, die auf den Namen Henriette hört. Hier wirft sich die ewige junge Frage auf: Was war zuerst, die Henne oder das Ei. - Franzosenviertel – Franzosenkirche
Wie schon der Name Poujolsberg erahnen lässt, befindet sich hier das ehemalige französische Viertel der Stadt. Markgraf Johann Friedrich hatte die in Frankreich zum Teil verfolgten evangelisch-reformierten Christen im Markgrafentum Bandenburg-Ansbach aufgenommen und sie mit umfassenden religiösen und weltlichen Privilegien ausgestattet. Er erhoffte von den als fleißig geltenden Hugenotten eine Steigerung des Steueraufkommens. Die Ansiedlung in Schwabach erfolgte im Sommer 1686. Die Kolonie begann noch im gleichen Jahr mit dem Bau ihrer Kirche. Es folgten ein Friedhof, ein Spital, ein Pfarr- und Schulhaus. Die Hugenotten gründeten u. a. eine Gobelinmanufaktur und unterhielten Strumpf- und Bortenwirkereien. Der Mittelpunkt der Kolonie, die sogenannte Franzosenkirche, wurde 1687 geweiht. Entsprechend der Calvinistischen Lehre ist der Bau sehr schlicht gehalten. Einziger Schmuck sind zwei aus der Schwabacher Manufaktur stammende Gobelins. - Pinzenberg – Brauwesen – Rad am Pinzenberg
Auf dem Weg zum Pinzenberg passieren Sie Schwabachs letzte Brauerei. Dabei gab es Mitte des 15. Jahrhunderts mehr als 80 Brauer in der Stadt. Schwabacher Bier war ein echter Exportschlager. Dass nach einigen Konjunktureinbrüchen in den folgenden Jahrhunderten in den 1920er- Jahren der Höhepunkt der Bierproduktion erreicht wurde, der mit der Blütezeit des Goldschlägerhandwerks zusammenfällt, mag für manchen einen Zusammenhang ergeben. Jedenfalls war die Goldschlägerei eine schweißtreibende und Durst bringende Tätigkeit. Die Bedeutung des Brauwesens für die Stadt zeigte sich auch darin, dass im Stadtwappen von 1371 zwei gekreuzte Bierschöpfen enthalten waren. Unter dem Pinzenberg befindet sich ein Labyrinth aus Felsenkellern, die zum Kühlen des Bieres dienten. Die halbhohen Türen im Erdgeschoss der Häuser sind die Abgänge in die Keller. Seit 2009 besitzt der Pinzenberg an seinem westlichen Ende das Kunstwerk „Rad am Pinzenberg“, dessen Innenseite mit Schwabacher Blattgold verziert ist. - Jüdisches Schwabach
Wie der Name Synagogengasse schon verrät, lag hier das Zentrum der ehemaligen jüdischen Gemeinde. 1687 wurde hier (Haus Nr. 6) eine Synagoge erbaut, 1799 folgte ein Neubau, der 2003 renoviert wurde. Das Gebäude wurde 1938 von der Israelitischen Kultusgemeinde an eine Brauerei verkauft und ist wohl deshalb von der Zerstörung in der so genannten „Reichskristallnacht“ verschont geblieben. Es dient heute als Ort der Bildung und der Kultur. Direkt gegenüber liegt das frühere Rabbinerhaus (Haus Nr. 7). Im Haus Nr. 10 wurde vor einigen Jahren eine bedeutende Sukka (Laubhütte) mit Wandfresken aus spätbarocker Zeit und einer intakten Kassettendecke entdeckt. In diesem herausragenden Baudenkmal unterhält das Jüdische Museum Franken eine Dependance. Das Gebäudeensemble in der Synagogengasse ist beispielhaft für eine historische Judengasse und für jüdisches Leben in einer fränkischen Kleinstadt. Für einen Rundgang auf eigene Faust eignet sich die App: „Jüdisches Museum in Franken, Schwabach“, die mittels Geschichten über die einstigen Bewohner ein lebendiges Bild fränkisch-jüdischen Alltags vermittelt.
Jüdisches Museum Franken
Nürnberger Straße 3, 90762 Fürth, Tel. 0911 770577
Internet: www.juedisches-museum.org - Stadtmuseum
Ein vielfältiges Ausstellungsprogramm mit international bedeutenden Sammlungen bieten die vier Abteilungen des Stadtmuseums Schwabach, die sich in der ehemaligen Kaserne im O‘-Brien-Park befindet. Im kleinen Park gelegen, bietet das Museum mit seinem gläsernen Anbau nicht nur einen Blickfang im neu entstandenen Stadtteil, sondern auch eine Atempause im Alltag.
Folgende Ausstellungen sind zu sehen:
- Goldschläger- und Metallerstadt Schwabach
Diese Dauerausstellung zeigt die bedeutenden metallverarbeitenden Handwerks- und Industriezweige Schwabachs. Highlight ist die sogenannte Goldbox, in der Goldschläger zeigen, wie Blattgold entsteht. - Eine Zeitreise mit Fleischmann
In Kooperation mit der Traditionsfirma Gebrüder Fleischmann werden rund 2500 Exponate von seltenen historischen Blechspielwaren und Modelleisenbahnen sowie sechs Modellanlagen mit vielen interaktiven Elementen präsentiert. Ein großer Kinderspielbereich macht diese Ausstellung auch für Familien zu einem Erlebnis. - Weltreise rund ums Ei
Weltweit einzigartig ist die Eierausstellung mit über 8000 Exponaten. Während die völkerkundliche Eier-Abteilung dekorierte Eier jeder Art sowie Eier-Kunstwerke und Kuriositäten rund ums Ei zeigt, werden in der naturkundlichen Eiersammlung über 2600 Vogeleier und Vogelnester ausgestellt. Ein Höhepunkt dieser Sammlung ist das „Gorbatschow-Friedensei“ von Fabergé. - Das 20. Jahrhundert: Beispiel Schwabach
Stadtgeschichte in der Zeit des Ersten Weltkrieges, der Weimarer Republik und der NS-Diktatur bis zum Zweiten Weltkrieg sind Schwerpunkte dieser Abteilung. Eine Ausstellung zur Seifenfabrikation am Beispiel der Seifenfabrik Ribot – ehemalige Königlich-Bayerische Hofseifenfabrik – mit einer der größten Sammlungen an Objekten zur Seifenherstellung in Deutschland ist in diese Abteilung integriert.
Stadtmuseum Schwabach
Tipps
Tipps
Goldschlägerstadt-Führungen
- Der Königsplatz mit seinem beeindruckenden Ensemble aus Schönem Brunnen, Stadtkirche, Rathaus und den goldenen Dächern sind Stationen des Rundgangs. Sie werden auch versteckte Winkel und überraschende Einsichten erleben. Dass dabei das Thema Gold in der Stadt der Goldschläger nicht zu kurz kommt, versteht sich von selbst.
Jeden Sonntag, Mai–Oktober, 14 Uhr Treffpunkt: Rathaus - Rundgang durch das jüdische Schwabach
Der Rundgang führt rund um die Synagogengasse, die einst das Zentrum der Gemeinde bildete. Höhepunkt ist der Besuch der Laubhütte. Jeden 1. Sonntag, 14 Uhr (ganzjährig)
Treffpunkt: Jüdisches Museum Franken, Synagogengasse 10 a (rückwärtiger Eingang) - Führung durch die Goldschläger-Vorführwerkstatt
Erfahren Sie in der Goldschläger-Vorführwerkstatt des Museums, wie aus einem kleinen Goldbarren Blattgold entsteht, gerade einmal einen 10.000stel Millimeter dünn. Dauer: 90 Min.
Jeden 1. Samstag im Monat: 10 Uhr, 14 Uhr, 16 Uhr (ganzjährig)
Treffpunkt: Stadtmuseum, Museumsstraße 1 - Kellerlabyrinth am Pinzenberg
Es sind nur ein paar Treppenstufen – und doch ist es ein Einstieg in eine andere Welt. Zwischen fünf und zehn Meter tief unter der Erde im Pinzenberg liegt das Kellerlabyrinth. Es diente in früheren Zeiten u. a. als Gär- und Lagerkeller für Bier.
Am 2. Samstag im Monat, Mai–Oktober, 16 Uhr, Treffpunkt: Rathaus - Von Nadlern, Goldschlägern und Brauern – Schwabacher
Handwerk und Gewerbe im Wandel der Zeit Findige Handwerker und Gewerbetreibende trugen schon immer zum Aufschwung und Wohlstand Schwabachs bei.
Jeden 3. Samstag, Mai–Oktober, 16 Uhr, Treffpunkt: Rathaus - Geschichte der Hugenotten und ein Blick in die Unterwelt – Die Felsenkeller
Erfahren Sie Informatives über die Geschichte der Hugenotten und tauchen Sie dann ab in den Untergrund.
Jeden 4. Samstag im Monat (März–Oktober), 15 Uhr Treffpunkt: Franzosenkirche, Boxlohe
Die Führungen dauern ca. 90 Minuten. Wenn nicht anders erwähnt, ist eine Anmeldung nicht erforderlich. Alle Führungen können auch für Gruppen zum Wunschtermin gebucht werden. Weitere Informationen erhalten Sie im Tourismus-Büro.
Tourismus-Büro Schwabach
Veranstaltungen in Schwabach
- Februar: Faschingsumzug am Faschingsdienstag
- März/April: Große Osterschau, Stadtmuseum
- April: Autoshow und verkaufsoffener Sonntag, Kinderkirchweih
- Juni: Wirtefest, Markt der Kinder
- Juli: Tag der Jugendverbände, Königsplatz
Kulturbazar (multikulturelles Fest)
Classic Open-Air, Stadtpark
Bürgerfest und verkaufsoffener Sonntag - August: Goldschlägernacht oder ORTUNG (Kunsttage)
- September: Herbst-Kirchweih und verkaufsoffener Sonntag, Regionalmarkt
- Oktober: Citylauf, Schwabach trempelt und verkaufsoffener Sonntag
- November: LesArt
- Dezember: Weihnachtsmarkt 2. und 3. Advent
Die genauen Termine und weiteren Veranstaltungstipps erhalten Sie unter www.schwabach.de