Stadt Hof - Geschichte, Genuss und „Gnagger“

Ganz im Norden von Oberfranken gelegen, erwartet uns Hof mit his­to­rischen High­lights, modernem Flair sowie ku­li­na­rischen Leckereien satt. Für History-Fans und Genuss-Liebende bietet die Stadt viel. Aber auch Naturbegeisterte und Ruhesuchende kommen auf ihre Kosten – und das ganz bequem, flexibel und umweltschonend per Bus und Bahn.

High­lights der Tour sind u.a.:

• his­to­rische Alt­stadt
• Wochenmarkt an der Michaeliskirche
• Rathausturm Bestei­gung
• Biedermeierviertel
• Museum Bay­e­risches Vogtland

Von Nürn­berg aus gelangen wir mit dem RE 30 oder RE 31 ohne Um­stei­gen in 1,45 Std. nach Hof. Vom Haupt­bahn­hof aus folgen wir der Königstraße Rich­tung Alt­stadt. Wer es gemütlicher mag, der nutzt für die 1,3 km bis zur Alt­stadt die Stadtbus­linien 1503 – 1507,  Sonnenplatz.

Zwischen his­to­rischen Biedermeier- und Gründerzeitfassaden lädt in der Fußgängerzone eine bunte Mischung aus traditionellen Handwerksbe­trie­ben und modernen Geschäften zum Bummeln und Ver­wei­len ein. Spätestens auf dem weiteren Weg zur Ludwigstraße entdecken wir die Männer mit den glänzenden Messingkesseln und den großen Körben – die so genannten „Wärschtlamo“.

Oberfranken ist bekannt für seine Vielzahl an Brauereien und Metzgereien. Und auch in Hof wird Genuss großgeschrieben. Nicht umsonst wurde die Stadt im Jahr 2018 als eine der „100 Genussorte Bayerns“ ausgezeichnet. Um die Hofer Spe­zi­a­li­täten genauer kennenzulernen, schlendern wir über den Wochenmarkt auf dem Maxplatz, direkt an der Michaeliskirche. Mitt­wochs und sams­tags werden dort neben der typischen Hofer Rindfleischwurst viele regionale Spe­zi­a­li­täten wie „Quärkla“, „ausgezonga Pfannakung“ und „Kümmelstella“ verkauft.

Seit dem Mittelalter ist Hof als Bierstadt bekannt. Schon damals besaß man das Brauprivileg und durfte eine begrenzte Menge des Gerstensaftes herstellen. Waren es Anfang des 20. Jahrhunderts noch zwölf Brauereien, existieren heute nur noch die Brauereien Meinel und Scherdel. Eine Spe­zi­a­li­tät ist das Schlappenbier. Das bernsteinfarbene Bier wird nur einmal im Jahr nach Geheimrezept zum so­ge­nannten „Schlappentag“ gebraut – einem der ältesten Bier- und Schützenfeste weltweit.

Wer noch mehr über die regionalen Köstlichkeiten er­fah­ren möchte, der nimmt am Ku­li­na­rischen Stadt­spa­zier­gang teil. Am besten hungrig kommen, denn während der zweistündigen Führung werden auch lokale Spe­zi­a­li­täten an­ge­boten.

Unweit der Michaeliskirche erwartet uns eine ganz besondere Aussicht: Nachdem die 152 Stufen auf den Rathausturm erklommen sind, werden wir mit einem Rundumblick über die Stadt sowie das Hofer Umland belohnt. Ein ganz besonderes Erlebnis ist übrigens der Besuch zur Mittagszeit. Um Punkt 12 Uhr hören wir nicht nur die Glocke des Rathausturmes, sondern auch das Läuten der Michaeliskirche. Der Besuch ist kos­ten­frei und von März bis Ok­to­ber möglich. Der Schlüssel ist an der benachbarten Tourist-In­for­ma­ti­on er­hält­lich.

Rund um den Rathausturm ent­lang der Ludwigstraße befindet sich eines der größten zu­sam­men­hän­genden Gründerzeit- und Biedermeierviertel in Deutschland. Entstanden ist es nach dem Stadtbrand im Jahre 1823, der rund 90 % der Hofer In­nen­stadt zerstörte. Mit großer Unterstützung aus dem In- und Ausland entstand im Gebiet Ludwigstraße, Maxplatz, Karolinenstraße, Au­guststraße und Klosterstraße das so­ge­nannte Biedermeierviertel.

Mehr über die bewegte Geschichte Hofs sowie das umliegende Vogtland er­fah­ren wir bei einem Besuch im Museum Bay­e­risches Vogtland, welches nur zwei Querstraßen vom Rathaus entfernt liegt.

Wir setzen unseren Spa­zier­gang in nordöstlicher Rich­tung fort und erreichen nach wenigen Gehmi­nu­ten den Stadt­park Theresienstein. Er gilt als ältester Bürgerpark Bayerns. Anfang des 19. Jahrhunderts entstand der Park durch die Schenkung von Geld und Grundstücken aus dem Besitz wohlhabender Bürgerinnen und Bürger. Zwischen den alten Bäumen führen viele Pfade zu versteckten Verweilplätzen, Pavillons und idyl­lisch gelegenen Teichen. Weitere Ausblicke auf Hof können wir vom Turm der Labyrinth-Ruine oder der Terrasse des Bier­gar­tens am his­to­rischen Haus Theresienstein genießen. Angrenzend an den Stadt­park liegen der Botanische Garten und der Zoologische Garten – eben­falls einen Abstecher wert.

Bevor wir uns auf den Weg zurück zum Bahn­hof machen, schauen wir noch beim Skatepark am Hofer Eisteich vorbei. Ollies, Flips und Grinds: Hier üben Laien und Profis Tricks auf dem Skateboard – Tony Hawk lässt grüßen. Der Rückweg zum Bahn­hof führt uns an der Saale ent­lang. Nur ein paar Mi­nu­ten von der Alt­stadt entfernt, gehen wir durch eine parkähnliche Flusslandschaft. Die Saaleauen sind im Rahmen einer Gartenschau renaturiert worden und heute ein beliebter Ort für Flanierende und Radelbegeisterte.

Wer lieber mit dem Stadtbus zurück zu der  Sonnenplatz in der Alt­stadt fahren möchte, nimmt die Bus­linie 1503 oder 1504 . Von dort fahren die Linien 1505 – 1507 zurück zum Hofer Haupt­bahn­hof. Zurück, z. B. nach Nürn­berg, geht es dann wieder mit dem RE 30 oder RE 31 ab Hof Haupt­bahn­hof.

Noch mehr Lust auf Hof? Wie wäre es mit einem Ausflug zum Untreusee? Die Linie 1501 fährt von der  Sonnenplatz in nur 15 Mi­nu­ten in das Naherholungsgebiet südlich von Hof. Der ehemalige Stausee ist heute lokales Mekka für Natur-Enthusiasten, Erholungsuchende und sportlich Aktive.