Gute Aussichten für S-Bahn nach Crailsheim
In Auftrag gaben die Studie die Landkreise Ansbach und Schwäbisch Hall, das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr, das Land Baden-Württemberg und der VGN. Die Erstellung übernahm das Nürnberger Planungsbüro PB Consult. Die Ergebnisse belegen die technische und betriebliche Machbarkeit einer Verlängerung der S-Bahnlinie. Untersucht wurden zwei unterschiedliche Betriebskonzepte: Zum einen eine Variante mit Überholung der S-Bahn durch den Fernverkehr in Ansbach und zum anderen eine zweistündliche Weiterfahrt der S-Bahn von Dombühl bis Crailsheim in den Zeitlagen des Bestandsfahrplans.
Als Vorzugsvariante ging die Lösung mit der Überholung durch den Fernverkehr hervor. Vorteilhaft bei diesem Betriebskonzept ist ein geringerer Fahrzeugbedarf sowie eine bessere Nutzbarkeit der Bahnsteige im Bahnhof Crailsheim und somit ein voraussichtlich zügigerer barrierefreier Ausbau. Die zur Überholung erforderliche Aufenthaltszeit der S-Bahn von elf Minuten in Ansbach gilt als akzeptabel. Denn durch sie ergibt sich ein günstiger Umstieg in den Intercity am Bahnhof Ansbach. Zudem ist dort die Zahl der Ein- und Aussteiger wesentlich höher als die der durchfahrenden Fahrgäste in der S-Bahn.
Die Verlängerung der S-Bahn erfordert auch den barrierefreien Ausbau der Bahnsteige sowie Zu- und Abgänge an den Bahnhöfen bzw. Haltepunkten in Dombühl, Schnelldorf und Crailsheim. Die voraussichtlichen Kosten liegen bei rund 4,6 Millionen Euro. Dem gegenüber steht ein deutlicher Attraktivitätsgewinn für den SPNV im gesamten Schienenkorridor Ansbach – Dombühl – Crailsheim. Dieser wirkt sich auf das Fahrgastaufkommen im Pendler-, Ausbildungs- und Freizeitverkehr aus. Allein im Streckenabschnitt Dombühl – Crailsheim wäre durch die Verlängerung der S4 ein Nachfragezuwachs von 350 Fahrgästen (+14 Prozent) pro Tag zu erwarten. Neben der Betrachtung der Hauptstrecke wurde auch die mögliche Reaktivierung der Bahnstrecke Dombühl – Wilburgstetten als weiterer Planfall in die Untersuchung einbezogen. In diesem Fall läge die Zunahme an Fahrgästen im Abschnitt Dombühl – Crailsheim bei 650 Fahrgästen (+25 Prozent), bei einer Gesamtnachfrage von 3.200 Fahrgästen pro Tag.
Weiterführende Informationen finden Sie auch aus der Website des Bayerischen Verkehrsministeriums. Hier kann auch das ausführliche Gutachten heruntergeladen werden.